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Sonntag, 25. Juni 2006, 2:00 Uhr

Alptraum

Rassismus: Türsteher verwehren Eintritt zu Proll-Disko!

Info Archiv Norderstedt | Dabei sind die 2004 eröffnete Diskothek im Herold-Center und Besitzer Müller nicht das erste Mal in der Kritik: Schon nach der Eröffnung machte der ausländerfeindliche Stil des Proll-Schuppens Schlagzeilen, in der Folge beschwerten sich oftmals ausländische Jugendliche, dass sie nicht eingelassen wurden - wegen ihres Aussehens oder ihrer Nationalität. Genau das berichtet Pein nun vom Abend des 17. Juni: "Die Türsteher sagten, sie hätten Order, an diesem Abend keine Ausländer hereinzulassen".
Aber Müller beschreibt das Geschehene anders: "Ich weiß genau, von wem die Rede ist", sagte er der NZ und verteidigt das Vorgehen der Türsteher: Simon Pein habe sich schließlich darüber beschwert, offenbar wegen seines dunkleren Taints "genau unter die Lupe genommen" zu werden. Nachdem er dann nicht eingelassen wurde, habe er noch eine Stunde lang auf "das Personal" eingeredet. Das, so Müller, sei ein Verhalten, das er in seiner Diskothek nicht wolle. Damit meint der Disko-Chef offensichtlich, dass sich die Opfer seiner rassistischen Einlasspolitik gefälligst nicht auch noch beschweren sollen.
Hintergrund solch anrüchiger Gebaren, wie man sie auch aus anderen Diskotheken in der Region kennt, sind offenbar Ressentiments. Ausländer und hier insbesondere "Südländer" wären nur auf Streit aus, hätten Messer dabei und würden die weiblichen Gäste anmachen. Tatsächlich kommt so etwas zwar mit Sicherheit vor, aber natürlich nicht häufiger als bei den deutschen Gästen. So ist die Diskothek "Alptraum" außer für ihren Rassismus auch dafür verschrien, nicht eben das intelligenteste Publikum zu haben: Deutsche, weiße Prolls, so heißt es, kehren dort ein, nicht selten auch volltrunkene oder sich dort betrinkende HSV-Fans mit unangenehmen Gesängen.
Kein Wunder also, das Ausländer kaum oder gar nicht eingelassen werden: Sie könnten schließlich dieses Publikum stören, oder gar mit ihrer Hautfarbe "provozieren". So gesehen, bekommen sogar die abstrusen Äußerungen von Lars Müller wieder einen Sinn, denn mit Sicherheit hätte sich sein Fast-Gast Simon Pein die zu erwartenden dummen Sprüche dieses Klientels nicht gefallen lassen.

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus