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Sonntag, 16. März 2014, 20:58 Uhr

And the winner is: Stefan Bauer

Henstedt-Ulzburg hat einen neuen Bürgermeister

Stefan und Marita Bauer am Wahlabend in Henstedt-Ulzburg

Freuten sich am Sonntag über den Wahlausgang: Henstedt-Ulzburgs neuer Bürgermeister Stefan Bauer und seine Frau Marita (Foto: HUN)

Infoarchiv Norderstedt | Der neue Bürgermeister in Henstedt-Ulzburg heißt Stefan Bauer. Der parteilose Kripo-Beamte erhielt bereits im ersten Wahlgang 51,3 Prozent der Stimmen und ließ damit Susanne Bendfeldt (CDU) und Doris Baum (ebenfalls parteilos) weit hinter sich.

Gemeindewappen am Henstedt-Ulzburger Rathaus

Während die von CDU und Wählergemeinschaft "Bürger für Bürger" ins Rennen geschickte Bendtfeld am Sonntag nur 1.537 Stimmen (15,7%) erhielt und auch Baum lediglich 3.227 WählerInnen (33%) hinter sich versammelte, überzeugte der Kripo-Beamte Bauer auf Anhieb: 5.008 Henstedt-UlzburgerInnen schenkten ihm das Vertrauen, in keinem einzigen Wahllokal wurde er geschlagen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,2 Prozent, Einzelergebnisse aus den Wahlkreisen gibt es hier. Damit erspart er sich eine Stichwahl und wird nun wohl im Juni sein neues Amt im Rathaus antreten.

Die Wahl Bauers überrascht vor allem, weil der 44jährige bislang keinerlei Bezug zu politischen Ämtern hatte und sich nach eigenen Angaben eher aus einem Impuls heraus zur Wahl stellte. Zwar kennt er sich als stellvertretender Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität im Hamburger Landeskriminalamt grundsätzlich im Verwaltungsgeschehen aus, hatte aber ansonsten bisher kaum Berührungspunkte mit der Steuerung einer Kommune. Gerade vor dem Hintergrund anhaltender Qualitätsprobleme im Ulzburger Rathaus kommt sein Ergebnis daher überraschend.

Wahlplakat für Doris Baum mit Foto und dem Slogan "Ich kanns sofort"

"Ich kann´s sofort!", verkündete Baum auf ihren Plakaten (Grafik: doris-baum.de)

Ganz anders die von SPD und WHU ins Rennen geschickte Doris Baum, die über umfassende Erfahrung in der kommunalen Selbstverwaltung verfügt. Doch die 52jährige, derzeit als Fachdienstleiterin in der Bau- und Umweltverwaltung des Kreises Segeberg beschäftigt, blieb bei den gut besuchten Vorstellungsrunden eher blass, konnte die Menschen offenbar nicht überzeugen. Und ihre mehrjährige Tätigkeit als Geschäftsführerin von ARGE, bzw. Jobcenter im Kreis dürfte zumindest keine Pluspunkte gebracht haben, zu viele Menschen wurden und werden von dieser Institution gegängelt und in oft sinnlose Maßnahmen gezwungen.

"Die WHU bedankt sich bei Doris Baum für ihre Kandidatur", reagierte am Montag Karin Honerlah auf das Wahlergebnis, "wir hoffen im Interesse der Gemeinde darauf, dass Herr Bauer als Verwaltungschef die Verwaltung gut und sicher leiten wird."Dass die BürgerInnen in Henstedt-Ulzburg "erstmals keinen CDU-Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung haben wollen", hält sie für eine "große Chance". Jetzt sei es an Bauer, die auch von ihm selbst geweckten, großen Erwartungen an seine Person zu erfüllen.

Susanne Bendfeldt

Susanne Bendfeldt (Foto: CDU)

Bereits vorzeitig aus dem Rennen war Susanne Bendfeldt, die anfangs gleich mehrere interessante Fakten aus ihrer Vita verschwieg. So hatte sich die 54jährige einst für die Schill-Partei in Mecklenburg-Vorpommern engagiert und war 2005 für einige Monate als Projektentwicklerin der Grundstücksgesellschaft Manke aktiv - ein durch personelle Überschneidungen traditionell der Ulzburger CDU nahestehendes Unternehmen. Die Quittung für die Auslassungen kam am Wahlabend: Nicht mal ein Fünftel der Wählerinnen votierte für Bendfeldt, obwohl sie von der stärksten und drittstärksten politischen Kraft der Gemeinde unterstützt wurde.

Nötig geworden war die Abstimmung durch die Abwahl des bisherigen Amtsinhabers Torsten Thormählen (ebenfalls parteilos). Der muss sich dieser Tage vor dem Norderstedter Amtsgericht mit dem Vorwurf des Betruges auseinandersetzen, weil er seine Nebenbezüge als Vorstand der Kommunalbetriebe Ellerau (KBE) nicht wie vorgeschrieben an die Landeskasse abführte, sondern sie mit Hilfe von Beraterverträgen verschleierte.