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Samstag, 10. Mai 2003, 2:00 Uhr

Bildungsministerium organisiert 720 Fehlstunden pro RealschülerIn

Norderstedter Eltern protestieren gegen Bildungsnotstand

Info Archiv | Hintergrund dieses Mißstandes ist die mittlerweile alltägliche Leier leerer Kassen: Weil das Bildungsministerium in Kiel den Mehrbedarf an LehrerInnen für die verläßliche Halbtagsschule nicht mit Neueinstellungen abdecken will, sollen die Realschulen LehrerInnenstunden abgeben - gespart wird also wiederum auf dem Rücken der Kinder.
Zwei Stunden wöchentlich sollen die RealschülerInnen in Schleswig-Holstein künftig weniger Unterricht erhalten, als eigentlich vorgesehen. Dieser bundesweit einmalige Vorgang beschert den Betroffenen in ihrer gesamten Zeit auf der weiterführenden Schule 720 Stunden Ausfall, für die Eltern ein Skandal: "1995 hat die Landesregierung einen Unterrichtsausfall von zehn Prozent legalisiert, sich damit aus der Verantwortung gestohlen und den Schwarzen Peter an die Schulen weitergereicht", äußerte sich etwa der Elternbeiratsvorsitzende der Realschule Garstedt - Bernhard Luther (50) - gegenüber der "Norderstedter Zeitung".
Die ElternvertreterInnen kritisieren außerdem die mangelnde Weitsicht des Kieler Ministeriums: Obwohl schon im nächsten Schuljahr 1.200 RealschülerInnen mehr unterrichtet werden müßten, plane das Land ganze 12 LehrerInnen mehr für diesen Bereich. Auf den prognostizierten "Schülerberg" werde also nicht einmal im Ansatz reagiert. Während also der Kanzler die GegnerInnen seines Sozialabbaus beschuldigt, nicht an kommende Generationen zu denken, arbeitet die rot-grüne Kieler Landesregierung emsig daran, den Bildungsstand eben jener Generationen nachhaltig zu senken. Weitere Proteste sind geplant.

Veröffentlicht in Soziales mit den Schlagworten Norderstedt, Schleswig-Holstein, Schule