Olaf Harning | Nichts desto trotz war es eine Top-Meldung, die NZ-Redakteur Knittermeier da aufbereitete. Nachdem der schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Buß vor kurzem noch sehr nebulös eine "Verwaltungsreform" angeregt hatte, machte der parteilose Landrat Georg Gorrissen jetzt Nägel mit Köpfen. Schon 2008, so kann er sich laut NZ vorstellen, könnte ein gemeinsamer Kreistag gewählt werden, der dann wohl in Norderstedt seinen Sitz hätte.

Doch nicht nur das: Quasi im Zentrum des neuen Kreises "Südholstein" liegend, würde die seit den 70er Jahren aus vier Dörfern zusammengeschusterte Stadt Norderstedt künftig Kreishauptstadt werden. Die Überlegungen entspringen überwiegend der dramatischen Finanznot der Kommunen. Nachdem sich der Bund jahrelang an den Ländern und sich die Länder wiederum an den Kommunen gütlich tat, stehen letztere inzwischen "nackt" dar. Mehr und mehr Städte und Gemeinden melden sich zahlungsunfähig.

Angesichts dieser Situation will man mit der Zusammenlegung von Kreisen und damit der Verdichtung der Verwaltungsstrukturen Geld sparen und nicht zu vergessen: zahllose Arbeitsplätze. In den Kreisverwaltungen in Bad Segeberg und Pinneberg würde die Zusammenlegung eine beispiellose Rationalisierung zur Folge haben. Für Norderstedt dürften die Folgen hingegen gemischt sein: Mehr Arbeitsplätze, mehr Infrastruktur, allerdings auch weit mehr Verkehr.