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Samstag, 26. September 2009, 2:00 Uhr
Die großen "J"´s fressen ihre Kinder
Jungheinrich, Johnson & Johnson und C&A wollen in Norderstedt 800 Arbeitsplätze abbauen
Olaf Harning | Für Ayhan Öztürk kam der Schlag völlig unerwartet: Der Betriebsratsvorsitzende der Norderstedter Niederlassung von Johnson & Johnson hatte ein derartiges Ausmaß von Arbeitsplatzvernichtung noch nicht einmal geahnt. Ohne die Arbeitnehmervertretung "rechtzeitig und umfassend" (§ xx Betriebsverfassungsgesetz) über ihre Pläne zu informieren, ohne sie auch nur zum Thema anzuhören, teilte die Unternehmensleitung dem Betriebsrat mit, dass man in den nächsten drei Jahren 400 Arbeitsplätze abbauen werden - den größten Teil davon per betriebsbedingter Kündigung. Bereits zwei Stunden später ging diese Meldung über den Ticker der großen Nachrichtenagenturen, die Aktion war von langer Hand geplant und wurde professionell umgesetzt. Dabei geht es übrigens nicht um wirtschaftliche Not: Johnson & Johnson erwirtschaftet in Norderstedt traditionell schwarze Zahlen, auch für die nächsten Jahre wird ein positives Ergebnis erwartet. Hintergrund der Aktion ist vielmehr ein "Rat" der Unternehmensberater von diedeldadeldu, die den Bossen empfehlen, die Produktion teilweise in Billiglohnländer zu verlagern und andere Bereiche stärker zu automatisieren, weil ... ja, weil das dann noch höhere Gewinne verspricht.
Nicht ganz unähnlich das Vorgehen beim Gabeststaplerhersteller Jungheinrich: Hier deutete sich der geplante Abbau von rund 300 Jobs (davon 170 Kündigungen) zwar etwas länger an, wirtschaftlich notwendig sind aber auch sie nicht: Zwar verzeichnet der Konzern in diesem Jahr ein Minus in Höhe von xx Millionen Euro, das allerdings nur ein Jahr nach dem höchten Gewinn der Unternehmensgeschichte 2008: 6x Millionen Euro konnte Jungeinrich damals erwirtschaften - nach Steuern.