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Samstag, 8. Mai 2004, 2:00 Uhr
Ecki und seine Jungs
Journalismus bizarr: Zoll-Fans bei der Norderstedter Zeitung
Olaf Harning | "Ecki" ist einer jener Männer, die dieses Land braucht, ein moderner Held sozusagen. NZ-Redakteur Wolfgang Klietz jedenfalls scheint dieser Meinung zu sein und berichtet frenetisch über einen typischen Tag im Arbeitsleben des Einsatzleiters der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" im Hauptzollamt Itzehoe. Einzig den Hauptzollämtern obliegt es seit wenigen Monaten, gegen "Illegalität und Schwarzarbeit" vorzugehen. Bis zu 54 Kontrolleure sollen schon in Kürze alleine in Itzehoe für die Verfolgung illegaler Arbeit zuständig sein. Dabei ist der Zoll dafür bekannt, vor allem Jagd auf die betroffenen ArbeitnehmerInnen zu machen, die Überführung und Verurteilung der eigentlich kriminellen Arbeitgeber ist dagegen weit seltener der Fall.
Doch zurück zu Wolfgang Klietz und seinem Freund Ecki: Um die Begeisterung des NZ-Journalisten verständlich zu machen, bringen wir im folgenden eine zusammengefasste Version des Artikels "Schwarzarbeiter im Visier" (Norderstedter Zeitung vom 7. Mai 2004). Es darf geschmunzelt werden:
Zehn Minuten, bevor er mit seinen Jungs zuschlägt, trommelt Ecki die Truppe zusammen: Einsatzbesprechung. (...) "Zum Parkplatz gibt es noch einen Hinterausgang", warnt der Lange mit der Brille. Ecki: "Okay, dann bauchen wir auch dort einen Waffenträger. Wir gehen vorne rein, noch Fragen?" Keine. Eine Szene, wie im Fernsehen. (...) Dann geht es blitzschnell: Eine Hand in Höhe der Waffe, die andere am Pfefferspray stürmt die schwarze Truppe in die Kneipe (...). Die Gäste tuscheln. Bier und Pizza sind längst nicht so spannend wie der Auftritt von Eckis Jungs. Während sie ohne Ausnahme das Personal überprüfen, geht Ecki auf Murat zu. Die Lage ist ruhig - Zeit für ein Gespräch. Ecki erklärt dem jungen Mann mit dem auf Hochglanz gegeelten Schopf die Sache (...). Ecki: "Wir wissen nie, wen wir treffen. Da ist Eigensicherung besonders wichtig." Dass selbst der Koch nur ein paar 100 Euro verdient, überrascht Ecki nicht. (...) Ecki ist der erste, der misstrauisch wird. (...) Ecki baut sich vor dem Geschäftsführer auf: "Sie haben ein massives Problem am Hals!" (...) Ecki impft seine Leute, die Mädels immer wieder zu befragen. Einige verplappern sich unter dem Druck tatsächlich. (...) Offiziell wird abgerechnet, was zulässig ist. Was darüber hinaus fällig ist, zahlt die Geschäftsführerin bar auf die Hand. Eine übliche Praxis und diesmal können Ecki und seine Leute es sogar beweisen: "Das riecht nach Betrug!" (...) Damit ist für Eckis Leute klar: Wir durchsuchen! (...) Und Ecki und seine Leute wissen, dass sie wieder einmal die richtige Nase hatten.