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Donnerstag, 1. November 2012, 8:09 Uhr
Eklat um Veranstaltung „Mobilität im Alter“
Seniorenbeitrat setzt sich zwischen alle Stühle
Infoarchiv Norderstedt | Mit scharfen Worten kritisiert die Norderstedter SPD das Verhalten des Seniorenbeirats und des CDU-Bundestagsabgeordneten Gero Storjohann bei der Planung und Durchführung der Veranstaltung „Mobilität im Alter“ am kommenden Freitag im Plenarsaal.
Durch einen Bericht in der Norderstedter Zeitung hatte die SPD erfahren, dass auf der Veranstaltung ausschließlich der CDU-Bundestagsabgeordnete des Kreises Segeberg sprechen soll.
„Bisher war uns nur bekannt, dass eine Podiums-Veranstaltung u.a. mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr der Stadt Norderstedt, Herrn Jürgen Lange, und dem Abgeordneten Gero Storjohann zum gleichen Thema vorgesehen war. Hierzu wurde Herr Lange offizielle vom Seniorenbeirat eingeladen. Der Zeitung mussten wir nun entnehmen, dass auf die Anwesenheit von Herrn Lange und anderen jetzt augenscheinlich verzichtet wird“, so SPD-Pressesprecher Thomas Jäger. Als Hintergrund für diese „ungewöhnliche Vorgehensweise“ sieht die SPD die Forderung Storjohanns, sich nicht mit Norderstedter Kommunalpolitikern auf das Podium setzen zu wollen. Dieser Forderung habe sich der Vorstand des Seniorenbeirates gebeugt und habe entschieden, die Veranstaltung allein mit Herrn Storjohann durchzuführen.
In ihrer Pressemitteilung weist die SPD darauf hin, dass „die Aussage, dass Herr Storjohann sich nicht mit Kommunalpolitkern an einen Tisch setzen wollte, sowie die Aussage zum Beschluss des Vorstandes des Seniorenbeirates…der SPD von einem Mitglied des Seniorenbeirates bestätigt (wurde).“ Die NZ berichtet außerdem, Storjohann habe bestätigt, dass er eine gemeinsame Veranstaltung mit Kommunalpolitikern für nicht sinnvoll halte: „Da würden Bundes- und Kommunalpolitik zusammen-geworfen. Außerdem empfinde ich Podiumsdiskussionen in der Regel als langweilig.“ Tatsächlich, so berichtet die Norderstedter Zeitung, habe der für die Veranstaltung federführende Seniorenbeirat Tjark Holst sich vorgenommen, eine Podiumsdiskussion mit Storjohann und Vertretern aller Norderstedter Parteien durchzuführen. Ebenfalls in der NZ wird berichtet, dass Storjohann das abgelehnt habe und zu verstehen gegeben habe, dass er andernfalls absagen werde. Und so wurden alle angefragten Kommunalpolitiker wieder ausgeladen.
Nur nicht Jürgen Lange von der SPD. Holst in der NZ: „Meine Schuld. Ich habe Herrn Lange einfach vergessen, er ist irgendwie hinten runter gefallen. Da sind wir nun in ein großes Fettnäpfchen getreten.“ Aus dem „Fettnäpfchen“ könnte jedoch auch leicht eine Wanne werden.
Denn Angelika Kahlert, Vorsitzende des Seniorenbeirates, hat sich gegenüber der NZ offenbar dahingehend geäußert, dass man die Veranstaltung nach der „Weigerung“ Storjohanns nicht habe ausfallen lassen wollen.
Gegenüber dem Infoarchiv spricht Storjohann selber allerdings nicht von einer Verweigerung. Nach seiner Darstellung wurde er bereits im Jahre 2011 vom Seniorenbeirat gebeten „aus meinem Fachgebiet als Bundestagsabgeordneter ein Referat zu halten.“ Nach einer Terminfindung sei ihm jedoch mitgeteilt worden, „ dass schon eine Veranstaltung mit FDP-Referenten verabredet sei.“ Das angefragte Referat sollte nachgeholt werden. Nach der Sommerpause wurde dann erneut ein Termin vereinbart, der aber ebenfalls abgesagt wurde, „da der Seniorenbeirat aus finanziellen Gründen auf diese Art von Veranstaltungen verzichten müsse.“
Später sei es dann zu einer dritten Terminfestsetzung über das Berliner Büro Storjohanns gekommen. Dabei habe er erfahren, dass sich die Veranstaltungsform geändert habe und eine Podiumsdiskussion mit Herrn Lange vorgesehen sei. „Ich war überrascht und bat zu entscheiden, ob mein Vortrag noch gewünscht sei“, so Storjohann gegenüber dem Infoarchiv. Der Vorstand des Seniorenbeirates habe dann den Termin und die ursprüngliche Veranstaltungsform bestätigt. „Über den Stand der Vorbereitungen oder den Einladungskreis war ich zu keiner Zeit informiert“, so der Bundestagsabgeordnete abschließend.
Das einzige, was in dieser Angelegenheit festzustehen scheint, ist die Tatsache, dass der Seniorenbeirat sehr unglücklich agiert hat. Doch mit einer gehörigen Portion Altersweisheit gewinnt Tjark Holst auch dem noch etwas Positives ab: „Auf diese Weise haben wir es wenigstens geschafft, das wichtige Thema Mobilität im Alter aufs Tapet zu bringen.“