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Samstag, 4. Dezember 2010, 1:00 Uhr

Kampf ums "HaK"

Bad Segeberg will ungeliebtes Jugendzentrum abreißen

Von Olaf Harning | Davon distanzierte sich HaK-Sprecher Markus Sommer zwar wenig später, kritisierte aber auch den drastischen Sprachgebrauch, mit dem die Aktion bewertet wurde: "Wir halten es für überzogen", so der Aktivitst, "von Farbbomben oder gar -anschlägen zu sprechen, wenn Farbbeutel auf Gebäude geworfen werden". Davon ab sei es aber "kontraproduktiv, der gut nachvollziehbaren Wut und Enttäuschung in Bezug auf die Segeberger Jugendpolitik in solch einer Form Ausdruck zu verleihen". Gleichzeitig widersprach die Polizei Angaben des Jugendzentrums, nachdem sich während der Demo und in den Tagen danach vermehrt Rechtsradikale in Bad Segeberg aufgehalten hätten, die ihrerseits einen Grund gehabt haben könnten, den Farbbeutel zu werfen - um dem HaK zu schaden. Tatsächlich hatten sich örtliche Rechtsextremisten, teils unterstützt von einer rechten "Kameradschaft" aus Rostock, in der Vergangenheit mehrfach in die Auseinandersetzung um das alternative Zentrum eingeschaltet und dessen Schließung gefordert. Die Ablehnung des HaK geht vor allem von CDU und FDP aus, während die SPD dem Projekt ambivalent gegenüber steht. Die Sozialdemokraten bringen aber am 14. Dezember einen Antrag in die Stadtvertretung ein, der eine Verlängerung des Nutzungsvertrages für das "Hotel" um ein halbes Jahr vorsieht. Grüne und DIE LINKE unterstützen die Jugendlichen hingegen. Insbesondere Linken-Sprecher Christian Möller sieht im von Stadt und Bürgermeister vorangetriebenen Abriss des Gebäudes vor allem ein Zeichen dafür, dass "eine autonome Jugendkultur nicht in das bürgerliche Weltbild vieler StadtpolitikerInnen passt und das HaK einzig als unbequemer Stör- und Kostenfaktor betrachtet wird". So jedenfalls zitiert die Segeberger Zeitung den Politiker und so sehen es auch die AktivistInnen der Roten Flora und des Gängeviertels - beide haben sich mittlerweile auf Transparenten mit dem Hotel am Kalkberg solidarisiert.

Transparente an der Roten Flora: "Hotel am Kalkberg bleibt, Freiräume verteidigen!"

Veröffentlicht in Alternative Zentren mit den Schlagworten CDU, DIE LINKE, FDP, Hotel am Kalkberg, Polizei, SPD