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Dienstag, 3. Februar 2004, 1:00 Uhr

Knüppelorgie gegen Antifaschisten als Wahlkampfbeitrag

Presse-Erklärung der Willi-Bredel-Gesellschaft

Infoarchiv Norderstedt | Wir, die unterzeichnenden Mitglieder der Willi-Bredel-Gesellschaft
/ Geschichtswerkstatt, die an der Antinazi-Demonstration am 31. Januar 2004 teilgenommen haben, sind empört über die gewaltsame Auflösung unserer Kundgebung in der Weidestraße in Barmbek, die von der Polizei mit brachialer Gewalt durchgesetzt wurde. Knüppelschwingend und begleitet von Pfefferspray- und Wasserwerfer-Attacken hetzten die Polizisten die Demonstranten durch die Straßen, überzogen die Teilnehmer mit Anzeigen, Platzverweisen und 240 Festnahmen und schonten dabei auch Behinderte und Alte nicht. Unter den TeilnehmerInnen blieben mindestens hundert Verletzte zurück. All das geschah derart rasch und rücksichtslos, dass für jeden Beteiligten die offenbar lange im Voraus geplante Polizeitaktik sichtbar wurde.

Ein weiterer Skandal fand einige Meter weiter statt: Während die
Gegendemonstranten wie Hasen durch Straßen und Vorgärten gejagt wurden, marschierten unbehelligt 1000 Nazis, in Bussen herangekarrt, beschützt und eskortiert von Innensenator Nockemanns Truppen, vor den Toren der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht".

Bereits der Versuch der Innenbehörde, unsere am 15. Januar im Goldbekhaus zusammen mit der Roten Aktion Hamburg vorbereitete Zeitzeugen-Veranstaltung zu verhindern und die Organisatoren und Besucher einzuschüchtern, zeigt die einseitige Vorgehensweise des Innensenators Nockemann.

Wir fordern, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen!
Treten Sie zurück, Herr Nockemann!

Hamburg, den 3. Februar 2004

Hans-Kai Möller
René Senenko
Ulla Suhling
Kamal Salehezadeh
Holger Schultze
Antje Kosemund
Ursel Hochmuth
Wolfgang Lau

Wiili-Bredel-Gesellschaft / Geschichtswerkstatt e.V.

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Polizei