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Dienstag, 16. September 2008, 2:00 Uhr

Kurznachrichten im September

Meldungen vom 1. bis zum 15. September 2008

Info Archiv Norderstedt |  Montag, 15. September, 16 Uhr

Oestreich gegen Privatisierungen

Die CDU-Kandidatin für den Bürgermeisterstuhl in Bad Segeberg, Monika Oestreich, hat sich gegenüber den Lübecker Nachrichten überraschend deutlich gegen kommunale Inhalte ihrer Partei abgegrenzt. So stellt die Kandidatin klar, dass sie grundsätzlich gegen die Privatisierung öffentlicher Räume sei. Aktuelles Beispiel: Das alte Bahnhofsgebäude. Während ihre Partei das Haus am liebsten sofort einem privaten Investor übereignen würde, wünscht sich Oestreich an dieser Stelle eine nachhaltige Stadtentwicklung, die auch die baldige Herabstufung der am Bahnhof verlaufenden Bundesstraße in die Überlegungen einbeziehe. Außerdem verweist die Kandidatin darauf, dass ein möglicher Umbau des Bahnhofs nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zur Zeit noch zu 75% vom Land finanziert würde. Es sei also Eile geboren. Montag, 15. September, 8 Uhr

Retten für die Gartenschau

Mit "kleinem Gefolge" reiste Kai Jörg Evers, seines Zeichens städtischer Pressesprecher und Geschäftsführer der Stadtpark Norderstedt GmbH, am Wochenende zur diesjährigen Landesgartenschau in Schleswig, um für Norderstedt 2011 zu werben. Unter anderem mit einer "Rettungsshow" und Geinnspielen mühte man sich, die in drei Jahren stattfindende Schau schon einmal bekannt zu machen. In diesem Zusammenhang kündigte Evers an, am Norderstedter Stadtpark ausreichend Parkplätze zu schaffen, um nicht - wie in Schleswig - auf einen Shuttle-Service angewiesen zu sein. Damit markierte Gartenschau-Chef Evers eine "Strategie", die für Norderstedt vermutlich im Verkehrschaos enden wird: Statt sich frühzeitig darum zu bemühen, dass BesucherInnen des Großevents mit Bus und Bahn anreisen, wirbt der Stadtsprecher faktisch für mehr PKW-Verkehr, und das bei einer vermutlich noch laufenden Großbaustelle am Knoten Ochsenzoll. Immerhin hat der Auftritt in Schleswig den "Tourismus-Standort Norderstedt" angekurbelt: Als Hauptpreis eines Gewinnspiels konnten TeilnehmerInnen ein kostenloses Wochenende in der Stadt gewinnen, die immer "eine Idee voraus" sein will. Ob Kai Jörg Evers wohl an das HVV-Ticket gedacht hat, mit dem die GewinnerInnen von ihrer Norderstedter Unterkunft nach Hamburg fahren werden? Sonntag, 14. September, 8 Uhr

Immobilienpreise steigen

Die Immobilienpreise in Hamburg sind seit Jahresanfang um knapp einen Prozent gestiegen, das geht aus einem Bericht des Hamburger Abendblatt vom Freitag hervor. Demnach ergeben sich für die einzelnen Stadtteile aber höchst unterschiedliche Entwicklungen: Während "In-Viertel" wie Harvesterhude oder das Schanzenviertel nach wie vor kräftig zulegen, sinken die Preise in der Neustadt und anderen Stadtteilen. Auch im Hamburger Umland sind die Preise sowohl für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch Wohnungen zuletzt leicht gefallen. In Norderstedt liegen die Preise für Häuser durchschnittlich im Bereich zwischen 1.500 und 1.750 Euro pro Quadratmeter, Wohnungen sind mit 1.250 bis 1.500 Euro noch günstiger. Ähnliche Kosten verursachen Immobilien in Langenhorn, während vor allem Häuser in den übrigen Stadtteilen im Norden Hamburgs deutlich teurer sind. An den Immobilienpreisen zeichnen sich auch die Grenzen des Hamburger "Speckgürtels" nach: So zieht sich im Norden Hamburgs ein Streifen von etwa 10 bis 20 Kilometern Breite um die Hansestadt, in denen die Immobilienpreise annähernd Hamburger Niveau aufweisen. Dahinter fallen die Quadratmeterkosten dann rapide ab. Schon im März meldete das Abendblatt heftige Preissteigerungen, seitdem sind die Preise nur in Bönningstedt, Hasloh und Quickborn gefallen. Samstag, 13. September, 7 Uhr

Schließt die Kindertagesklinik Heidberg?

Nach einem Bericht des Heimatspiegel denkt der Klinik-Konzern Asklepios zur Zeit daran, die Kindertagesklinik im Klinikum Nord Heidberg zu schließen. Die Kindertagesklinik ist bislang darauf spezialisiert, leichte Eingriffe und diagnostische Untersuchungen an Kindern durchzuführen, nach denen die kleinen PatientInnen noch am gleichen Tag wieder entlassen werden können. Nach Vorstellungen von Klinik-Direktor Kai Hankeln soll genau dieses Angebot künftig von einem "Medizinischen Versorgungszentrum" übernommen werden, das im Stadtteil Langenhorn eingerichtet werden solle. Der 38jährige Hankeln ist ein Krankenhaus-Manager neuer Schule, der sich vor seinem Engagement bei Asklepios mit der Sanierung der Bad Bramstedter Rheumaklinik einen Namen gemacht hat - allerdings nicht unbedingt einen guten. Während er den Betrieb von einem Defizit in Höhe von 1,2 Millionen Euro 1998 zu einem Gewinn von 2,5 Millionen Euro 2006 führte, düpierte er regelmäßig den Betriebsrat der Klinik und musste sich 1999 vom Bundesarbeitsgericht in Erfurt rechtsmissbräuchliches Verhalten vorwerfen lassen, als er 117 gekündigte Klinik-Mitarbeiter durch Beschäftigte einer eigens dafür gegründeten Service-Gesellschaft ersetzte. Und auch in der aktuellen Diskussion um die Kindertagesklinik soll Hankeln schon den falschen Ton erwischt haben, wird ihm doch die Aussage, mit Kindern sei kein Geld zu verdienen, zugeschrieben. Protest kommt unter anderem vom CDU-Ortsvorsitzenden in Langenhorn, Christian Sowada. Die Versorgung kranker Kinder müsse optimal gewährleistet werden, und: "Kinder sind nun mal kein Geschäft und werden es auch nie werden". Freitag, 12. September, 12 Uhr

Kickt Norderstedt fair?

Das meinen jedenfalls die Stadtwerke Norderstedt und initiieren Anfang Oktober unter diesem Motto ein "Blitzturnier" mit den Vereinen Eintracht Norderstedt, TuRa Harksheide, dem Glashütter SV und dem SV Friedrichsgabe. Stadtwerke-Chef Jens Seedorff und Eintracht-Vize Eddy Münch wollen mit dem an die landesweite Aktion "Schleswig-Holstein kickt fair" angelehnten Projekt ein Zeichen für Gewaltprävention und Integration setzen und unterstreichen dies auch mit zwei Veranstaltungen zum Thema: Während am 9. Oktober die Jugendleiter der beteiligten Vereine zu einem Runden Tisch zusammenkommen, referiert am 13. Oktober der ehemalige DFB-Schiedsrichter Carsten Byernetzki über das Verhältnis zwischen Sportlern und Unparteiischen. "Norderstedt kickt fair" soll keine Eintagsfliege bleiben, sondern bindet die beteiligten Vereine ausdrücklich in seine Ziele ein. So benannten die vier Clubs je einen Delegierten ins Organisationsteam: Jimmy Yilmaz (Friedrichsgabe), Bodo Wittmann (Glashütte), Thomas Hochmuth (Harksheide) und Eddy Münch (Eintracht). Näheres zum Projekt und zum Spielplan des Blitzturniers gibt es bei Sport Nord. Nicht allzu fair bleibt nach wie vor der Umgang der Eintracht mit der Norderstedter Geschichte: Trotz der Verantwortung Edmund Plambecks für den Einsatz von Zwangsarbeitern 1944/45 beim familieneigenen Bauunternehmen benannte man das Stadion an der Ochsenzoller Straße nach dem Altnazi und hält konsequent daran fest. Freitag, 12. September, 11 Uhr

Deutschtümelnder Streit um "Airport" Hamburg

Schon 2004 nickte die Hamburger Stadtentwicklungsbehörde die Bezeichnung "Hamburg Airport" für den neuen S-Bahnhof am Flughafen Fuhlsbüttel ab, jetzt haben zwei Bürgerschaftsabgeordete diesen "Affront" gegen die deutsche Sprache entdeckt: Der Langenhorner Christdemokrat Klaus-Peter Hesse und die eppendorfer Grüne Martina Gregersen fordern die Umbenennung der Station in "Flughafen (Hamburg Airport)". In einem gemeinsamen Antrag von CDU und GAL wollen sie jetzt ihr Ansinnen in der Bürgerschaft durchsetzen, könnten damit aber auf erheblichen Widerstand treffen, denn: Die Bahn als Betreiberin des S-Bahnhofs hat für den Fall einer Namensänderung "erhebliche Kosten" in Aussicht gestellt, die natürlich die Stadt Hamburg zu tragen habe. Nicht nur Finanzsenator Michael Freytag (CDU) ist daher Gegner der Umbenennung und erinnert daran, dass mit der Airport-Bezeichnung "der internationalste Punkt der weltoffenen Metropole Hamburg" hervorgehoben werden sollte. Sein langenhorner Parteikollege sieht das indes anders und will auch im Falle hoher Mehrkosten an einer Umbenennung festhalten: "Wir leben in Deutschland und deshalb erwarte ich auch, dass zentrale Orte deutsch ausgeschildert werden", so Hesse kürzlich gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Gregersen rudert indes vorsichtig zurück: Falls die Kosten zu hoch seien, müsse man sicherlich überlegen, ob das Geld nicht andernorts sinnvoller angelegt sei. Vielleicht folgt ja bald der Antrag auf Umbenennung der "Hafencity" oder der "Hamburg Port Authority" (Hafenbehörde), während man das Norderstedter "Herold-Center" in "Herold-Zentrum" umbenennen könnte, das wäre doch hübsch. Freitag, 12. September, 8 Uhr

6,5 Millionen für Norderstedts Gymnasien

Die ohnehin recht üppig ausgestatteten Gymnasien in Norderstedt werden weiter aufgepäppelt: 6,5 Millionen Euro will die Stadt nach einstimmigem Beschluss im Ausschuss für Schule und Sport in den Ausbau des Copernicus-Gymnasiums und des Gymnasiums Harksheide investieren: Mit An- und Umbauten soll die Kapazität der Schulen gesteigert werden, das "Cop" erhält überdies eine Unterstufenbibliothek und eine Mensa. Die Norderstedter FDP ist dennoch nicht ganz zufrieden: Ihr bildungspolitischer Sprecher Tobias Claßen begrüßt zwar die Förderung der Gymnasium, hätte sich aber eine finanzielle Beteiligung des Landes gewünscht, das schließlich wesentliche Mittel der Stadt durch seine Schulpolitik binde. Donnerstag, 11. September, 21 Uhr

Eisold poltert gegen kirchliche Flüchtlingsberatung

Der Fuhlsbüttler Bürgerschaftsabgeordnete Gunnar Eisold (SPD) poltert weiter gegen die kirchliche Flüchtlingseinrichtung flucht.punkt und wirft der Einrichtung vor, "argumentative Vorarbeit" für militante AntirassistInnen geliefert zu haben. Ähnlich äußerte sich zuletzt auch Ralf Bornhöft, Leiter des Einwohnerzentralsamts in Hamburg und damit Dienstherr der Ausländerbehörde. Hintergrund ist ein Anschlag auf das Haus Eisolds, bei dem AktivistInnen zwei Steine durch die Terassentür und ein Seitenfenster geworfen- und den Schriftzug "Abschiebung = Mord" hinterlassen haben. Eisold, der auch ein Bürgerbüro im Langenhorner Gewerbegebiet "Valvo-Park" unterhält, ist leitender Mitarbeiter der Hamburger Ausländerbehörde, die seit Jahren wegen ihres rüden Vorgehens gegen Flüchtlinge in der Kritik steht. Während beispielsweise der preisgekrönte NDR-Dokumentarfilm Abschiebung im Morgengrauen anhand mehrerer Fälle rechtsmissbräuchliches Handeln von BehördenmitarbeiterInnen nachweist, bestreitet Eisold die Rechtsbrüche seiner KollegInnen. Wegen seiner anhaltenden Kritik gegen flucht.punkt spürt er mittlerweile auch Gegenwind innerhalb der SPD: Ver.di-Chef Wolfgang Rose fordert von seinem Fraktionskollegen eine Entschuldigung gegenüber Bischöfin Maria Jepsen. Eisold aber bleibt bei seiner Darstellung. Donnerstag, 11. September, 20 Uhr

500-Millionen-Auftrag für Nordex

Der Norderstedter Windkraftanlagenhersteller Nordex hat einen weiteren Großauftrag an Land gezogen. Nach einem Bericht des NDR hat der dänische Stromversorger Scan Energy 170 Turbinen im Wert einer halben Millarde Euro bestellt, von denen die ersten 41 schon 2010 geliefert werden sollen. Nach Einschätzung von Nordex-Chef Thomas Richterich könnte sich der weltweite Anteil der Windkraft an der Energieerzeugung in den nächsten fünf Jahren auf drei Prozent verdreifachen. Lediglich in Deutschland sei der Markt gesättigt, kein anderes Land habe ein derart enges Netz von Windkraftanlagen. Trotz des Großauftrags bleibt es bei Nordex für das 2008 bei einem Umsatz in Höhe von 1,1 Milliarden Euro (und damit der Verdoppelung des Vorjahreswerts), sowie einem Vorsteuerergebnis von über 60 Millionen Euro. Nordex beschäftigt bundesweit 1.700 MitarbeiterInnen und hat sich von einem kurzzeitigen Umsatzeinbruch 2003 erholt: Seit 2006 werden wieder Gewinne erzielt. Donnerstag, 11. September, 10:15 Uhr

Baggern für die Landesgartenschau

Diesmal sind nicht Baumaschinen-Bagger gemeint, sondern das "Baggern" im übertragenen Sinne. Nachdem der BUND sich dazu entschlossen hat, keine Klage gegen das Planfeststellungsverfahren zur Umgestaltung des Stadtparksees einzureichen (wir berichteten gestern), wird nun Kräftig für eine breitere Zustimmung zur Landesgartenschau (LGS) 2011 geworben. Dazu hat Norderstedt Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) jetzt die Kinder- und Jugendbeiräte ins Boot geholt. Sie sollen ein Programm für Kinder und Jugendliche mit gestalten. Die Jugendbeirate haben sich bereits mit Seniorenbeiräten getroffen, um das Konzept "Jung und Alt gemeinsam" mit Leben zu erfüllen. Erste Ergebnisse sind Ideen für Gärten im Park, ein gemeinsames Bistro für Jung und Alt und für einen Trimm-Dich-Pfad. Die Vieldiskutierte Wasserskianlage findet bei den Kinder- und Jugendbeiräten Zustimmung. Jennifer Nafzger, eins der Beiratsmitglieder, in der Norderstedter Zeitung: "(Aber) Ich persönlich könnte mir schon vorstellen, dass so eine Wasserski-Anlage eine tolle Attraktion für die Stadt ist." Desweiteren sei ein Bandcontest auf der LGS vorstellbar. Da der BUND in seiner gestrigen Presseerklärung die Politik in die Pflicht genommen hat, und die neuen Parteien-Konstellationen nach der Wahl im Mai die Verwirklichung der Wasserskianlage und des Naturbades in der angedachten Form fraglich erscheinen lassen, will sich die Stadtpark GmbH in der nächsten Woche um die Kommunalpolitiker kümmern. In einem interfraktionellen Informationsgespräch will Jens Seeedorf, sowohl Mitglied der Geschäftsführung der Stadtpark GmbH als auch der Stadtwerke, für die Umsetzung der Planungen werben. Mittwoch, 10. September, 17 Uhr

Stadtparksee: BUND sieht die Politik in der Pflicht

Die Landesgartenschau (LGS) 2011 wirft schon seit einiger Zeit ihre langen Schatten voraus. Kernstück der bereits begonnen "Umbaumaßnahmen" sind die Veränderungen am Stadtparksee. Wie berichtet, wollte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den ergangenen Planfeststellungsbeschluss auf etwaige Klagemöglichkeiten prüfen. Diese Prüfung ist nun abgeschlossen. Der BUND-Landesvorstand kommt zu dem Schluss, dass eine Klage wenig aussichtsreich wäre. "Der Beschluss ist laut Anwalt zwar in mehreren Punkten, so im mangelnden Artenschutz, anfechtbar, die Stadt könnte aber angesichts des begonnenen Baus und der zeitlichen Verknüpfung mit dem Fertigstellungstermin der LGS 2011 eine einstweilige Vollziehung der Maßnahmen erreichen. Damit würden Fakten geschaffen und der Naturraum "Stadtparksee" unwiederbringlich zerstört werden. Sollte der BUND später Recht bekommen, käme dies aufgrund der langen Verfahrensdauer für die Natur zu spät!", so der Geschäftsführer des Landesvoprstandes der Umweltorganisation, Hans-Jörg Lüth in einer Pressemitteilung. Dr. Herwig Niehusen vom BUND Norderstedt hofft jetzt auf die Politik. In diesem Zusammenhang appelliert er an das Verantwortungsbewusstsein aller neugewählten Norderstedter StadtvertreterInnen, sich für eine naturverträgliche LGS einzusetzen. Dabei geht es in erster Linie um die Streichung der geplanten Wasserskianlage und um die Veränderung des Naturbades. Mittwoch, 10. September, 11:45 Uhr

Grundschule Glashütte: Alles wieder normal

Über einen Zeitraum von vielen Monaten waren die Bedingungen für Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern der Grundschule Glashütte arg außer Kontrolle geraten. Die Probleme fokussierten sich offenbar auf die Schulleiterin Ragna Bordel. Die Elternschaft teilte sich in Befürworter der Schulleiterin, die (ihrer Meinung nach) die kompetenten pädagogischen Fähigkeiten sehr schätzen und diejenigen, die den (ihrer Meinung nach) rüden Führungsstil strikt ablehnten. Die Situation eskalierte zusehends und in der Folge stellten alle neun Lehrkräfte Versetzungsanträge. Zwischenzeitlich ist die bisherige Schulleiterin an eine Gemeinschaftsschule in Bad Segeberg gewechselt. Als Interimslösung übernahm Günther Nicolai, Schulleiter der Grundschule Harksheide Nord und Fraktionschef der Norderstedter CDU, auch die Führung der Grundschule Glashütte. Nun wurde er abgelöst durch Alrun Lahrmann, die 14 Jahre lang als Lehrerin und Konrektorin an der Schule am Beckersberg in Henstedt-Ulzburg tätig war. Doch auch dies ist vorerst nur eine vorübergehende Lösung. Schließlich muss der Dienstweg eingehalten werden. Alrun Lahrmann erarbeitet derzeit die Beschreibung des Profils der Schulleiterstelle, auf die sie sich dann ? wenn die die Stelle von Kiel aus offiziell ausgeschrieben wird ? selbst bewerben wird. Jedenfalls schwimmt die Schule jetzt wieder in ruhigem Fahrwasser. Die Lehrkräfte sind zufrieden, die entzweite Elternschaft setzt sich wieder Seite an Seite für das Wohl der Schule ein und die Schulleiterin stellt in der Norderstedter Zeitun g erleichtert fest: "Mir gefällt es hier seht gut. Bei der ganzen Vorgeschichte war ich auf einiges gefasst. Aber ich wurde positiv überrascht". Und wenn´s denn allen gut geht, kann das für die SchülerInnen ? und um die geht es ja schließlich in erster Linie - nicht schlecht sein. Dienstag, 9. September, 12:30 Uhr

Weltladen Norderstedt: Doppelt gut!

Unter dem Motto "Bio + Fair: Doppelt gut!" findet die diesjährige bundesweite Faire Woche vom 15. bis 28. September statt. Der Weltladen Norderstedt in der Rathausallee 44 beteiligt sich auch an dieser Kampagne. Franz Maletzke, Vorsitzender des Trägervereins des Weltladens erklärt, was das besondere an fair gehandelten (Bio)-Produkten ist. "Wir wollen zeigen, dass der Faire Handel neben sozialverträglichen Arbeitsbedingungen auch Nachhaltigkeit bedeutet. Dabei spielt der Bio-Anbau eine wichtige Rolle. Denn er trägt gleich doppelt zur Lebensgrundlage der Kleinbauern und ihren Familien im Süden bei: Er schützt ihre Gesundheit durch Verzicht auf Pestizide und Chemiedünger und schafft zusätzliche Absatzchancen". Doch von nichts kommt nichts. Erst der freie Handel mit seinen langfristigen Handelsbeziehungen, der direkten Vermarktung und der Fairtrade-Prämien schaffen die nötigen Rahmenbedingungen, damit die Produzenten im Süden auf die finanziell aufwändigere und oft weniger ertragreiche Landwirtschaft umstellen können. Wie der faire Handel schmeckt, können Interessierte bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Schokolade in der Rathausallee 44 in der Zeit vom 15. bis 28. September entdecken. Dienstag, 9. September, 12 Uhr

SPD: Hoffnungsvoll bestürzt

Nach dem Wechsel in der Berliner SPD-Führung melden sich auch Schleswig-Holsteiner und Segeberger Politiker der Partei zu Wort. Die Skala reicht von "Bestürzung" (SPD-Landeschef Ralf Stegner) über "Bedauern" (Kreisvorsitzender Andrea Beran), "schockierend" (Bad Segebergss Fraktionschefin Kirsten Tödt) bis hin zu Verständnis und Zuversicht. Manchmal alles gleichzeitig. Getreu dem SPD-Motto Ja! (..das ist wirklich schlimm...) Aber! (...darin liegt auch eine Chance...) sortiert man sich jetzt neu. Eine eher unausgewogene Gefühlslage ist auch über die Nachricht, dass der Ex-Vorsitzende Franz Müntefering zurückkehrt, auszumachen. Andreas Beran kann sich das nur vorstellen, wenn Müntefering aus seinen Fehlern gelernt habe, sagte er in den Lübecker Nachrichten. Und mit Blick auf den Kanzlerkandidaten Frank-Walther Steinmeier wünscht Beran sich, dass die SPD nicht zur "Basta-Politik" der Schröder-Ära zurückkehre. Schließlich hat Steinmeier nicht nur den gleichen Tonfall wie sein ehemaliger Chef, sondern er war es auch, der maßgeblich an der Konstruktion der Schröder-Politik beteiligt war. Die Kreis-SPD-Politiker nehmen dann auch vorsorglich gleich Stellung zum Umgang mit den Linken. Kreisfraktionschef Arnold Wolken und Andreas Beran wollen Bündnisse mir den Linken auf keinen Fall ausschließen. Montag, 8. September, 19 Uhr

SPD Norderstedt: "Kultur oder Kinder!"

Vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt hat sich der sozialpolitische Sprecher der Norderstedter SPD, Thomas Jäger, im Anschluss an die jüngste Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Im Hinblick auf die dort beschlossene Anhebung des Stellenschlüssels in den Norderstedter Kindertagesstätten von derzeit 1,6- auf bis zu 2,3 BetreuerInnen pro Gruppe (12-15 Kinder) sowie die Halbierung des Elternbeitrages zur Verpflegung ihrer Nachkömmlinge von 69 auf 35 Euro, sprach Jäger gegenüber der "Norderstedter Zeitung" von einer "Grundsatzentscheidung in dieser Stadt: Kultur oder Kinder?". Und um deutlich zu machen, wie ernst es seiner Partei damit ist, stellte er anschließend gleich das Kulturwerk am See zur Disposition, das letztes Jahr gegen die Stimmen der SPD beschlossen wurde. Immerhin: Bis zu drei Millionen Euro jährlich soll die Qualitätsverbesserung in den Kitas kosten, darunter Änderungen, die vor allem von ElternvertreterInnen immer wieder gefordert wurden. Die Norderstedter Christdemokraten hält es da nur noch schwer auf den Sitzen: So wird Jäger im Online-Auftritt der CDU derzeit vorgeworfen, Kinder und Eltern gegen Kultur- und Sportinteressierte auszuspielen. Derweil gehen die jüngsten Beschlüsse der GALiN noch nicht weit genug. Neben dem auch von Klaus Rädiker begrüßten Stellenschlüssel fordert der Sozialpolitiker gemeinsam mit Fraktionschefin Anette Reinders die Schaffung zusätzlicher Hortplätze. Dafür halten die Grünen die Mehrausgaben des Jugendamtes für deutlich überhöht: Der Kreis Segeberg soll nun dazu bewegt werden, einen größeren Anteil der 1,5 Millionen Zusatzkosten zu tragen. Montag, 8. September, 11 Uhr

Landratswahl-Klage: Auch Henning Wulf unterstützt Hauschildt

Die Uneinigkeit innerhalb der Segeberger CDU über den Umgang mit dem Ergebnis der Landratswahlen vom 25. Mai geht unvermindert weiter. Wie berichtet hatte Helga Hauschildt, CDU-Bürgermeisterin von Bornhöved, Klage gegen das knappe Ergebnis eingelegt und fordert eine Neuauszählung. Während zahlreiche KreispolitikerInnen der Partei diesen Schritt ablehnen, erhält Hauschildt innerhalb der CDU auch immer mehr Unterstützung für ihr Vorgehen. Neben ranghohen Klagebefürwortern wie Gero Storjohann und Trutz Graf Kerssenbrock (auch Anwalt Hauschildts) reihte sich nun auch der Vorsitzende des Segeberger Hautpausschusses, Henning Wulf, bei seiner Parteifreundin ein: Es gehe ihm nicht darum, "eine Landrätin Hartwieg zu verhindern", so der ehemalige Leiter der Polizeidirektion Segeberg zur Norderstedter Zeitung, sondern nur um ein korrektes Auszählungsergebnis. Nach Hinweisen auf Pannen waren die Stimmen unter anderem in Bornhöved zuvor neu ausgezählt- und das Ergebnis zugunsten des CDU-Kandidaten Thomas Stritzl verändert worden. Sonntag, 7. September, 21 Uhr

SPD und DGB gegen sich selbst

In einem gemeinsamen Papier haben sich der DGB-Nord und die SPD-Landesverbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern am Samstag für eine vollständige Gleichstellung von Leiharbeitern mit Festangestellten ausgesprochen. Außerdem fordern das Bündnis beim Einsatz von Leihkräften eine Befristung, ein Ausbau der Mitbestimmung von Betriebsräten und die Wiedereinführung des Synchronisationsverbotes, um dauerhafte Beschäftigung zu fördern. Ein Großteil dieser Forderungen richtet sich gegen Regelungen der Hartz-Gesetze, die von der SPD durchgesetzt- und vom DGB (zumindest anfangs) gebilligt wurden. Sonntag, 7. September, 20 Uhr

LINKE fordert "Überdenken" der Ochsenzoll-Kreuzung

In einer Erklärung hat die Fraktion der Norderstedter LINKEN ein "Überdenken" der bisher geplanten Dimension des Umbaus der Ochsenzoll-Kreuzung gefordert. Die LINKE kritisiert vor allem die mit dreieinhalb Jahren sehr lange Bauzeit sowie den Aufwand für die geplante Untertunnelung in Nord-Süd-Richtung. Der Tunnel alleine macht demnach die Anhebung des Kreuzungs-Bereichs um einen Meter notwendig, um die nötige Durchfahrtshöhe zu erzielen. Mit ihrer Erklärung stellt sich die Partei auf die Seite von Buchhändler Tobias Mährlein, der den für Herbst diesen Jahres geplanten Baubeginn am Ochsenzoll für bis zu ein Jahr verschoben hat. Mährlein ist Stadtentwicklungspolitiker der Norderstedter FDP und erzielte anlässlich der Kommunalwahlen vom Mai diesen Jahres in seinem Wahlkreis ein Traumergebnis von rund 22% der Stimmen. Samstag, 6. September, 12 Uhr

Herold-Center: Management durchgewechselt

Der Shopping-Center-Betreiber ECE hat das Management im Norderstedter Herold-Center durchgetauscht. Weil die bisherige Center-Leiterin Katrin Berling innerhalb des Konzerns aufsteigt und mit dem Kieler Sophienhof künftig Schleswig-Holsteins größtes Einkaufszentrum übernimmt, rückt die erst 29jährige Julita Zaremba in das "zweitplazierte" Herold-Center nach. Zaremba, die zuvor ein ECE-Projekt in Braunschweig betreute, will sich in den nächsten Tagen den Mietern in Norderstedt vorstellen und in ihrem neuen Refugium einleben. Dabei hat sie sich bereits auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen in ihrem Bereich eingestellt: "Ein 14-Stunden-Tag ist hier der Satz", verriet sie etwa der "Norderstedter Zeitung" und verstößt damit ebenso lächelnd wie branchenüblich gegen das Arbeitszeitgesetz. Samstag, 6. September, 12 Uhr

Das Herold-Center, die ECE und Morgan Stanley

Die ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG (ECE bedeutet Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft) steht unter der Leitung von Alexander Otto ("Otto-Versand") und ist europäischer Marktführer im Bau, der Unterhaltung und der Betreuung von "Shopping-Centern", also größeren Einkaufszentren. Dabei stößt der Konzern immer häufiger auf Widerstand, beispielsweise in Oldenburg, Koblenz und Mönchengladbach, weil man mit immer gleicher Glas-/Stahl-Architektur als Gefahr für innerstädtische Optik angesehen wird. Das Norderstedter Herold-Center wird von der ECE lediglich betreut oder "gemanaged", ist aber im Besitz internationaler Immobilienspekulanten. Erst im Juni letzten Jahres wurde das Einkaufszentrum im Paket mit 27 weiteren Objekten von der Immobiliensparte des US-Finanzdienstleisters Morgan Stanley erworben - für das stolze Sümmchen von 1,36 Milliarden Dollar. Zum Herold-Center gehört einerseits die zentrale Passage mit ihren vier Wohntürmen, außerdem das Park- und Ärztehaus, sowie das neue Gebäude um den U-Bahnhof herum. Organisatorisch und wirtschaftlich nicht zum Herold-Center zählt hingegen das Kaufhaus Karstadt, die Europapassage, der Bereich an der Ochsenzoller Straße und der in Planung befindliche Elektronik-Markt samt neuer "Shopping-Mall" zwischen Karstadt, Möbel Kabs und Ochsenzoller Straße. Samstag, 6. September, 8 Uhr

Klage gegen Landratswahl: CDU gespalten

"Irgendwann ist ja mal gut", kommentierte der Schmalenseer CDU-Chef Hans Siebke gestern die Klage gegen das Wahlergebnis der Landratswahlen durch seine Parteifreundin und Kreistagsabgeordnete Helga Hauschildt. Wie berichtet fechtet die Christdemokratin den dünnen Vorsprung der jüngst inthronisierten Landrätin Jutta Hartwieg (SPD) an und wird dabei juristisch vom CDU-Landtagsabgeordneten Trutz Graf Kerssenbrock, politisch unter anderem von Gero Storjohann (CDU, ebenfalls Mitglied des Landtags) unterstützt. Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten indes ist das Meinungsbild innerhalb der Segeberger CDU gespalten: Neben Siebke hat sich auch der stellvertretende Landrat Claus-Peter Dieck (CDU Todesfelde) "verwundert" über die Klage geäußert, Seedorfs Bürgermeister Horst Schramm merkt, "das das bei dem Wähler nicht ankommt", Wahlstedts Kreistagsmitglied Dr. Manfred Schuckart findet "jetzt reicht´s". Erstaunlich auch die Reaktion des ehemaligen Bundespolitikers Peter Kurt Würzbach (CDU Klein Rönnau): Während die Groß Rönnauer CDU-Chefin Gesche Gilenski über das "Rückrat" freut, das Hauschildts Klage ausdrücke, ist Würzbach verärgert: "Auch ich hätte mir gewünscht, dass der CDU-Kandidat gewinnt ? aber nun muss auch mal Schluss sein!". Neben Gilenski unterstützten auch der Norderstedter CDU-Vorsitzende Joachim Miermeister, die Itzstedter Kreistagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann, der Bad Segeberger Hans-Joachim Wild und Kreisvorstandsmitglied Carsten Völker die wohl recht aussichtslose Klage. Freitag, 5. September, 9 Uhr

"Der KiTa-Gutscheinsystem ist tot!"

Der Norderstedter Jugendhilfeausschuss hat sich in seiner gestrigen Sitzung gegen die Einrichtung des vieldiskutierten KiTa-Gutscheinsystems ausgesprochen, das teilt heute die Kreiselternvertretung mit. Unter dem Titel "Das KiTa-Gutscheinsystem ist tot - es lebe die Qualitätssteigerung" begrüßt Elternsprecherin Katrin Schmieder die Entscheidung, die mit Stimmen von SPD, LINKEN und der GALiN getroffen wurde. FDP und die einst federführende CDU hatten sich nach wie vor für das Gutscheinsystem eingesetzt, das die Leistungen der KiTas stark bürokratisiert hätte. ElternvertreterInnen hatten das Projekt stets abgelehnt und einen Verlust bisheriger Betreuungsqualität befürchtet. Neben der Ablehnung des Gutscheinsystems beschäftigte sich der Ausschuss unter Führung von Joachim Murmann (CDU) mit der Umsetzung von Bildungsrichtlinien und der dafür notwendigen, personellen Aufstockung der KiTas. Schmieder: "Die neu eingeschlagene Richtung spiegelt genau die Bedürfnisse wieder, die wir in den letzten Monaten herausgearbeitet und immer wieder eingefordert haben". Es gelte jetzt wieder das Motto: "Kein Geld in Bürokratie, sondern jeder Cent in die Arbeit an und mit den Kindern". Freitag, 5. September, 9 Uhr

Graf Kerssenbrock vs. Jutta Hartwieg

Wie die "Norderstedter Zeitung" heute berichtet, wird die CDU-Kreistagsabgeordnete Helga Hauschildt bei ihrem Ringen um die Neuauszählung der Landratswahlen vom Mai diesen Jahres nicht von Wolfgang Kubicki vertreten, sondern von dessen CDU- und Bürokollegen Trutz Graf Kerssenbrock. Beide scheinen neben ihrer Tätigkeit im Landtag noch genügend Zeit zu haben, um ihrem einträglichen Beruf als Jurist nachzugehen. Die SPD-Kandidatin Jutta Hartwieg hatte die Wahl denkbar knapp für sich entschieden und bei rund 100.000 abgegebenen Stimmen nur eine Mehrheit von 117 Stimmen gegenüber ihrem Konkurrenten Thomas Stritzl erzielt. Während Hartwieg ihre AnhängerInnen in den Städten hat, ist Stritzl der Kandidat der ländlichen Regionen Segebergs. Donnerstag, 4. September, 18 Uhr

Nach Kieler Massenschlägerei: Auch Segeberger Nazis solidarisieren sich mit Borchert

Zunächst sah alles nach einem Bandenkrieg innerhalb der Rockerszene aus: Zwei "rivalisierende Gruppen" waren sich am 29. August direkt vor dem Kieler Landgericht in die Haare geraten, lieferten sich eine minutenlange Massenschlägerei mit einem Schwer- und mehreren Leichtverletzten. Inzwischen ist klar: Eine der Gruppen waren die "Hell´s Angels", eine in mehreren Ländern agierende, kriminelle Rocker-Truppe, ihre Rivalen die Anführer der Kieler Nazi-Szene. Wieder mal beteiligt an diesem Konflikt, indem es offenbar um Streitigkeiten im kleinkriminellen Milieu ging, war der mehrfach vorbestrafte Schläger und Ex-Chef der Landes-NPD Peter Borchert. Weil der aber noch auf Bewährung "draußen" war, nachdem er gerade erst einen Teil seiner Strafe wegen Waffenhandels abgesessen hatte, sitzt Borchert nun wieder in Untersuchungshaft und wird wohl seine Freiheit wohl auch so schnell nicht wiedererlangen. Grund genug für die militante Nazi-Szene, sich mehrheitlich mit ihrem Kieler Anführer zu solidarisieren. So kommentierte der User "NW Segeberg" (NW ist die Kurzformel für "Nationaler Widerstand") heute im bundesweiten Nazi-Portal Altermedia: "Einer wie Peter Borchert ist tausend mal mehr Wert als diese ´Internet-Nazis´!! Freiheit für Borchert und für alle Nationalisten". Noch unterhaltsamer wird die Angelegenheit, weil in Reihen der Hell´s Angels auch Klemens Otto "gekämpft" haben soll, der ehemalige Anführer der neonazistischen "Kameradschaft Pinneberg", der in heftigem Streit mit Borchert liegen soll. Die Schlägerei entstand, als sich beide Gruppen zu einem Prozesstermin vor dem Kieler Landgericht begaben, wo sich ein 32jähriger Neonazi dafür verantworten sollte, einen Tattoo-Shop-Betreiber aus Neumünster niedergestochen zu haben. Während das Opfer vor dem Landgericht erneut niedergestochen wurde (!), erlitt der Angeklagte Kopfverletzungen. Borchert hatte sich nach seiner vorzeitigen Haftentlassung auf "Altermedia" mit den Worten zurückgemeldet: "Gestatten, Borchert. 10 Jahre Haft hinter mir". Donnerstag, 4. September, 10:30 Uhr

CDU (mal wieder) isoliert

Nachdem die CDU versucht hatte die Vereidigung der neuen Landrätin für den Kreis Segeberg durch eine einstweilige Verfügung zu verhindern und nun den Klageweg beschreiten will (wir berichteten gestern), äußern nun alle anderen Kreis-Parteien Unverständnis für das Vorgehen. SPD-Fraktionschef Arnold Wilken möchte allerdings nicht alle CDU-Politiker über einen Kamm scheren. Er geht davon aus, dass Hintermänner aus dem Parteivorstand für die Vorkommnisse verantwortlich sind. Hein-Michael Kittler, Fraktionschef der Partei DIE LINKE, haut in die gleiche Kerbe: "Nach 50 Jahren wieder ein SPD-Landrat, und dann noch eine Frau, damit kommen einige in der CDU nicht zurecht". Auch er geht davon aus, dass Helga Hauschildt (CDU), die Klage einreichen will, "natürlich von anderen vorgeschoben worden" sei. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schnabel hielt sich etwas bedeckt, ist aber offensichtlich mit der Vorgehensweise auch nicht einverstanden. Gegenüber den Lübecker Nachrichten sagte er: "Wir unterstützen diesen Weg nicht." Arne Hansen, Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag, bezeichnet das Vorgehen "als schlechten Stil". "Die CDU muss endlich zur Kenntnis nehmen, dass ihr Kandidat die Wahl verloren hat". Donnerstag, 4. September, 9:30 Uhr

Zahl der Grundschüler geht zurück

Landesweit sind am Anfang der Woche rund 1000 Kinder weniger eingeschult worden als im Vorjahr. In Norderstedt sind mit 577 Abc-Schützen 28 weniger angemeldet worden als noch im Jahre 2007. Nach wissenschaftlichen Studien soll es bis zum Jahre 2020 bis zu 25 Prozent weniger Grundschüler geben. Sven Runde, Sprecher des Bildungsministeriums, malt in der Norderstedter Zeitung den Teufel schon mal an die Wand: "Mittel- und langfristig werden Schulen schließen müssen." Und er legt gleich nach: "Halbleere Schulen sind nicht mehr zu bezahlen." Was dem Bildungsministerium ein Graus ist, könnte allerdings auch eine gute Seite haben. Bad Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach (FDP) sieht in den sinkenden Schülerzahlen eine Chance: "Durch die frei werdenden Räume können wir in den Kindertagesstätten und in den Grundschulen das Ganztagesangebot erweitern." Und man stelle sich nur einmal vor, die Lehrkräfte könnten sich in kleineren Klassen wirklich um die individuellen Belange der Kinder kümmern, getrennte Gruppenarbeiten in den gewonnen Räumen oder den Unterricht zu zweit durchführen oder, oder, oder. Aber da sind die Rechenkünstler des Bildungsministeriums wohl davor... Mittwoch, 3. September, 10 Uhr

Geld für Ausbau der Schulen soll vom Land kommen

Derzeit wird die Schullandschaft in Schleswig-Holstein, und damit auch in Nordersetdt, neu geordnet. Noch vor der Wahl hatte die CDU mit ihrer Mehrheit für Norderstedt die Einführung von je drei Regional- und Gemeinschaftsschulen beschlossen. Geht es nach den Wahlprogrammen von SPD, GALiN und DIE LINKE, dürfte dieser Beschluss bis zum Ende des Jahres zu Gunsten weiterer Gemeinschaftsschulen gekippt werden. Soll das ganze einen Sinn machen, müssen einige Schulen baulich verändert werden. Zusätzliche Unterrichtsräume, Ganztagsangebote, Mensen und mehr Personal werden erhebliche zusätzliche Finanzmittel erfordern, die die kommunalen Haushalte sprengen könnten.. Der Chef des Schleswig-Holsteinischen Städtetages, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe (SPD), fordert, dass diese Kosten den Kommunen vom Land erstattet werden müssten. Er stützt sich dabei nach einer Meldung von NDR 1 Welle Nord auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Landtages. Darin spricht man sich dafür aus, dass das Land die auf 100 bis 200 Millionen geschätzten Kosten übernehmen müsse. Mittwoch, 3. September, 9:30 Uhr

Klage gegen Wahl der Landrätin

Nach monatelangem Hick Hack um die Stimmenauszählung anlässlich der Landratswahl war Jutta Hartwieg am vergangenen Montag vereidigt worden. Gänzlich unbelastet kann sie dennoch nicht an die Arbeit gehen. Da die CDU es in den vergangenen Jahren verlernt hat auch einmal zu verlieren, hat sie nun die ehrenamtliche Bürgermeisterin von Bornhöved, Helga Hauschildt, vorgeschoben, um eine Klage einzureichen. So soll eine Neuauszählung aller Stimmen erreicht werden. Anwaltlich vertreten wird sie von Wolfgang Kubicki, Chef der FDP-Landtagsfraktion. Kubicki ist immer dabei, wenn es um öffentlichkeitswirksame Auftritte geht. Jutta Hartwieg griff die Klage während ihrer Antrittsrede auf und sprach die Klägerin direkt an und bedankte sich bei ihr für die Benmühungen um ein korrektes Wahlergebnis. Hauschildt konnte dann auch nicht anders, als der neuen Landrätin Respekt zu zollen: "Ich habe keine Bedenken, dass sie eine gute Landrätin wird", so Hauschildt in der Norderstedter Zeitung. Das Thema wird auch von den Lübecker Nachrichten aufgegriffen. Auch dort geht man davon aus, dass andere Personen innerhalb und außerhalb der CDU hinter der Klage stehen. So habe Hauschildt die Unterstützung von Fraktionschef Gottlieb Dingeldein und Kreisparteichef Gero Storjohann. Weitere Personen, "die öffentlich nicht am Pranger stehen möchten und für sich geschäftliche Nachteile befürchten", würden sie ebenfalls unterstützen. Was das wohl für Geschäfte sind... Mittwoch, 3. September, 8 Uhr

Klimaprognose: NorderstedterInnen können weiter Auto fahren!

Nach einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie des Hamburger Max-Planck-Instituts fallen die Auswirkungen des Klimawandels in Norddeutschland deutlich milder aus, als zuvor angenommen. Demnach wird es zwar in Norderstedt schon in den nächsten Jahrzehnten kaum mehr eine Schneeflocke zu sehen geben und Hitzeperioden im Sommer werden die Regel. Andererseits verlängert sich die Vegetationsperiode um zunächst einen Monat, Laubbäume könnten bis November Blätter tragen und es wird schon bis 2060 um durchschnittlich ein- oder zwei Grad wärmer. Bis zum Jahr 2100 hält dieser Trend an: Die Temperaturen steigen um insgesamt rund drei Grad, die Vegetationszeit dauert fast das ganze Jahr. Die Jahreszeit "Winter" gibt es dann nicht mehr, dafür eine Regen- und eine Trockenzeit, letztere im Kalendersommer. An den Küsten kommt es hingegen zu heftigeren und regelmäßigen Stürmen. Kurzes Fazit: Die Norderstedter Reihenhausbesitzer können sich beruhigt wieder in eines der drei Autos vor der Tür setzen und den Brief an Tante Anni zum Briefkasten fahren. Wenn wir es schaffen, das Verkehrsaufkommen zumindest nicht zu verdoppeln, wird Norderstedt bis 2100 Tourismusregion, ohne dabei mehr als den ein- oder anderen Tornado erdulden zu müssen. GALiN, SPD und LINKE sollten also dringlich ihren Widerstand gegen Straßenbauprojekte aufgeben: Schließlich könnten die Touristen über den dritten und vierten Autobahnanschluss bequem zu ihren Hotels auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände kommen. Norderstedt - eine Idee voraus! Dienstag, 2. September, 10 Uhr

Landrätin kann endlich los legen

Nachdem Jutta Hartwig (SPD) gestern als neue Landrätin des Kreises Segeberg vereidigt wurde, kann sie heute nun endlich mit ihrer Arbeit beginnen. Sie hatte die Wahl im Mai mit einer nur knappen Mehrheit gewonnen. Einsprüche gegen die Wahl wurden zwar vom Innenministerium abgelehnt, aber dennoch verzögerte sich die Vereidigung bis jetzt. Damit hat ein unwürdiges Schauspiel der CDU ein Ende, deren Kandidat Thomas Stritzl den Kürzeren gezogen hatte. Dienstag, 2. September, 9:30 Uhr

"Wie blöd bist du wirklich?"

Hans-Jürgen Küttbach, Bad Bramstedts Bürgermeister, kann´s nicht lassen. Vor sechs Jahren bewarb er sich bei der RTL-Quizshow "Deutschlands klügste Bürgermeister". Wer diesen zweifelhaften Titel errang, wissen wir nicht. Küttbach jedenfalls nicht. Nun zieht es den Bürgermeister wieder vor die Kamera. Zusammen mit je 40 Bürgermeistern, Schülern, Lehrern und Passanwärtern wird er bei der ARD-Show mit dem unsäglichen Titel "Wie deutsch bist du wirklich?" Fragen des Einbürgerungstest beantworten ? oder auch nicht. Mit von der Partie sind auch sogenannte Promis aus Film, Funk und Fernsehen sowie der Bundespolitik Um ins Fernsehen zu kommen, scheint sich die "Elite" des Landes zu nichts zu schade zu sein. Es scheint sie nicht zu stören, dass die höchst umstrittene Migrantenpolitik einschließlich des Einbürgerungstests nun auch noch in einer albernen Quizshow verwurstet wird. Würde am Ende der Sendung die Ausweisung der durchgefallenen "Prominenz" stehen, könnte allerdings über eine Fortsetzung nachgedacht werden. Montag, 1. September, 20 Uhr

Schülerbeförderung: Schulamt Bad Segeberg bittet zur Kasse

Das ist schon ein kräftiger Schlag ins Gesicht, was sich der Schulverband Bad Segeberg da pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres hat einfallen lassen: Die Beförderung der SchülerInnen aus den Umlandgemeinden Klein Rönnau, Högersdorf, Schackendorf, Stipsdorf und Klein Gladebrügge erfolgt ab sofort nicht mehr kostenfrei. Betroffene Eltern müssen künftig monatlich bis zu 32 Euro berappen, wenn ihre Kinder weiterhin mit dem Bus zur Schule fahren sollen. Grundlage für diese Gängelung ist die Kreissatzung, die Kostenfreiheit nur ab einer Entfernung von vier Kilometern (bei GrundschülerInnen zwei Kilometer) vorsieht. Das tat sie zwar schon vorher, offenbar will das Schulamt jetzt aber die Zügel fester ziehen. Gegenüber den Lübecker Nachrichten weist der Schulverbandsvorsitzende und amtierende Bürgermeister Bad Segebergs, Hans-Joachim Hampel (CDU), zwar die Kritik zurück, erst kurzfristig über den Vorgang informiert zu haben, in der Sache gibt es jedoch kein vertun. Die Bürgermeister der betroffenen Orte reagierten mittlerweile gereizt auf die Aktion, Arne Hansen (Wählergemeinschaft AWG, Bürgermeister Klein Gladebrügge) etwa schimpft, die Zustände seien "haarsträubend". Seit Jahrzehnten toleriere der Schulverband die Zahlungen und auf einmal komme Hektik auf: "Ja, wie schlampig arbeiten die denn beim Schulverband?" äußert Hansen sich empört. Montag, 1. September, 7 Uhr

10.000 beim Street-Move in Trappenkamp

Bis zu 10.000 Menschen haben sich gestern am "Street-Move" in Trappenkamp beteilig, einer Techno-Parade mit elf Musik-Trucks (hier Aufnahmen von 2006). Peinlich: Die Veranstalter baten im Vorfeld darum, "keine Fremdgetränke" mitzubringen, während der Parade selber wurden die Trucks von Security-Mitarbeitern abgeschirmt, weil die Plätze darauf zuvor teuer verkauft worden waren. Hier gehts zu den Meldungen vom 16. bis zum 31. August 2008 Jährliche Schneetage in Deutschland nach einer Prognose des Max-Planck-Instituts: Spätestens 2070 gehören hier Schlitten der Vergangenheit an. (Zur Meldung vom 3. September)