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Freitag, 22. November 2002, 1:00 Uhr

Protest gegen Westumgehung

GarstedterInnen mobilisieren gegen den Bau der Trasse

Infoarchiv Norderstedt | Die Westtangente soll zusammen mit der Querspange Glashütte Wohngebiete in Norderstedt vom Verkehr entlasten. Für die Westumgehung gibt es mehrere Varianten. In jedem Fall wird sie von der Ohechaussee oder Niendorfer Straße westlich um Alt-Garstedt herum in Höhe Buchenweg auf den Friedrichsgaber Weg stoßen. Am Verkehrsrechner wurde ermittelt, dass die Tangente den stark befahrenen Straßenzug Niendorfer Straße / Friedrichsgaber Weg um 40 bis 65 Prozent entlasten würde.
Die Anlieger müßten die Nachteile einer Entlastungsstraße in Kauf nehmen, sagt die Bürgerinitiative. Die Garstedter befürchten erhebliche Einbußen für die Lebensqualität. "Wir sind es, die durch eine solche Trasse die Schadstoffe und den Lärm direkt zu spüren bekommen", sagt Hellwege. Schon jetzt litten die Anwohner unter dem ständig wachsenden Fluglärm.
Die Garstedter Feldmark sei ein wichtiges Freizeit- und Naherholungsgebiet, das durch den Bau der Straße zerstört werde. Reit-, Rad- und Spazierwege würden zerschnitten. Die Identität mit dem alten Ortskern, das Heimat- und das Wir-Gefühl gehe verloren. Schließlich würden die Kleingärten zu Spekulationsobjekten. "Jetzt sollen wir für den jahrelangen Stillstand in der Verkehrspolitik und fehlerhafte Planungen bluten", sagt Hellwege.
Hinzu kämen weitere Belastungen durch das Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße. Der erwartete Mehrverkehr durch das Frachtzentrum werde sich bis ins Dorf Garstedt auswirken. "Gerade wir, die wir uns in den Anfangsjahren aktiv zum Wohl der Stadt eingebracht haben, sollen nun unter dem Größenwahn der Planungen leiden", sagt Hellwege.
Die Garstedter fordern Verwaltung und Politiker auf, die Betroffenen über die Pläne aufzuklären. Steuergeld in zweistelliger Millionenhöhe solle in ein Projekt fließen, dessen Nutzen nicht zu erkennen sei. "Wir werden die Kommunalpolitiker ab sofort daran messen, ob sie nach ihrer freien, durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung handeln", sagt Hellwege. Das gelte gerade mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl.

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