+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Donnerstag, 10. November 2005, 1:00 Uhr

Soziales Zentrum - wird beerdigt

Der am 10.11. vorerst beendete SZ-Newsticker

viele | 10. November, 17.00 Uhr - Erklärung des Sozialen Zentrums
Heute hat das SZ eine Presseerklärung veröffentlicht und erstmals zu einem mit der Stadt geschlossenen Vergleich Stellung genommen. Demnach ist das Projekt Soziales Zentrum am 30. Dezember beendet. Damit erledigt ist auch dieser Newsticker, der zuletzt auch eher unregelmäßig Neues zu berichten hatte. Zum Abschluss dokumentieren wir im Folgenden den Wortlaut der Presseerklärung. In zwei Wochen nehemen wir diesen Ticker dann von der Seite, bzw. integrieren ihn mit Datum 10. November in die Meldungen, damit der Verlauf der Auseinandersetzung auch weiterhin nachvollzogen werden kann.

Der Rechtsstreit, den die Stadt Norderstedt gegen den Verein Soziales Zentrum e.V. Anfang September begonnen hat, wird nun durch einen gerichtlichen Vergleich beigelegt. Der Verein kann die Räume bis zum 30.12. diesen Jahres nutzen, um dann die Schlüssel an die Stadt zurückzugeben.

Vorausgegangen war eine zivilrechtliche Klage der Stadt Norderstedt gegen den Verein Soziales Zentrum e.V. Das SZ sollte die Gebäude unverzüglich räumen, andernfalls hätte die Stadt nicht gezögert, einen langen Gerichtsweg vor dem Landgericht Kiel zu beschreiten. Das hätte vermutlich sowohl für den Verein als auch persönlich für den Vorstand fatale finanzielle Konsequenzen gehabt. Um dem entgegenzuwirken, hatte sich das Soziale Zentrum mit Hilfe seines Anwalts um eine Einigung zwischen beiden Parteien bemüht.

Die Zukunft des Sozialen Zentrums bleibt weiter ungewiss. Sicher ist nur, dass die Stadt bereits am Tag der Übergabe die Gebäude abreissen lassen wird, um, wie Herr Hübner von der Rechtsabteilung Oberbürgermeister Grote zitiert, "Leerstand unbedingt zu vermeiden".

Die verbleibende Zeit wird seitens des SZ intensiv genutzt, um nach einem geeigneten Ersatzobjekt zu suchen. Es soll ein neues Zentrum mit angrenzendem Wohnprojekt entstehen, zu dessen Finanzierung eine Zusammenarbeit mit der Stattbau Hamburg und dem Freiburger Mietshaussyndikat stattfindet. Die Zeit ist jedoch knapp, es wird händeringend nach einer Übergangslösung gesucht, damit der Verein nicht im Januar auf der Strasse steht. Der gemeinnützige Verein nimmt jede Hilfe, zum Beispiel günstig zu mietende Räume oder Spenden, gerne an.

Trotz der Probleme läuft der Betrieb des Sozialen Zentrums aufHochtouren: es finden einige weitere Konzerte und am Heiligabend die legendäre Weihnachtsklause statt.

5. November, 08.00 Uhr - Neonazi-Angriff
In der Nacht zum Samstag haben einige junge Neonazis versucht, das Soziale Zentrum zu attackieren. Sie warfen das Schild eines benachbarten Döner-Ladens in die Scheibe der Galerie, stellten sich dabei jedoch so blöd an, dass sie umgehend von einer Streifenwagenbesatzung festgenommen wurden. Das war dann auch eher ihr Glück, denn Sekunden später eilten etliche BesucherInnen des Zentrums herbei und hätten womöglich andere Arten der Sanktionierung vorgenommen.

1. November, 10.00 Uhr - Termine
Zwei Konzerte und eine Vollversammlung der NutzerInnen kündigt das Soziale Zentrum derzeit an. Schon am 13. November spielt die ungarische Punkband BARACKCA (zusammen mit der Hamburger Combo PRAK) auf, am 26. November folgt ORÄNG ÄTTÄNG (was für ein Name!). Beginn der Konzerte ist jeweils 20 Uhr, der Eintritt beträgt drei Euro.
Viel wichtiger: Am 20. November lädt das SZ zur nächsten Vollversammlung. Dabei dürfte unter anderem die Verhandlungslösung mit der Stadt und dadurch die Zukunft des Projektes Thema sein. Also: Alle ins Zentrum!

25. Oktober, 15.00 Uhr - Heimatspiegel
Auch der Heimatspiegel berichtet kurz über die Demonstration. Volker Puchalla schreibt allerdings von 80 "Bewohnern und Sympathiesanten", die für das SZ auf der Straße waren und zitiert Vertreter der Stadtverwaltung, sie seien "optimistisch, eine gemeinsame Lösung zu finden."

24. Oktober, 18.00 Uhr - Vergleich ?
Das Soziale Homepage berichtet auf seiner Homepage, es gebe einen gerichtlichen Vergleich zwischen der Stadt und dem Zentrum. Demnach werde das Haus an der Ulzburger Strasse noch bis Ende des Jahres geduldet, "lange Gerichtswege und hohe Anwaltskosten" hätten abgewendet werden können. Die BetreiberInnen kündigen an, mit der "Stattbau, des Mietshaussyndikats und den Banken erforderlichen Konzepte" für ein Ausweichgrundstück auszuarbeiten.

Die Norderstedter Zeitung zitiert in einem heute erschienenen Artikel Rathaus-Sprecher Kai Jörg Evers mit den Worten "Die Parteien nähern sich an" und berichtet außer über den möglichen Vergleich über die Demonstration vom vergangenen Freitag.

21. Oktober, 21.00 Uhr - Demo
Knapp über 100 Menschen demonstrierten heute mit einem Laternenumzug für den Erhalt eines Sozialen Zentrums in Norderstedt. Die OrganisatorInnen vom SZ, die mit nur 50 TeilnehmerInnen gerechnet hatten, äußerten sich nach der Demo zufrieden und kündigten weitere Proteste an. Die Demonstration bewegte sich vom Busbahnhof Garstedt über die Berliner Alle, die Ochsenzoller Straße und die Ohechaussee zum Sozialen Zentrum und anschließend in einem kleinen Bogen zurück nach Garstedt. Am Rande verteilten AktivistInnen 300 Flugblätter zur Situation des Projektes.

21. Oktober, 08.00 Uhr - Punk
Auch die Norderstedter Zeitung berichtet heute über das Punk-Konzert mit der italienischen Band INERDZIA am 26. Oktober im Sozialen Zentrum.

19. Oktober, 20.00 Uhr - Rot
Übrigens: Das SZ erstrahlt bereits seit einigen Tagen im schmucken Rot.

18. Oktober, 10.00 Uhr - Jura
Es soll sich einiges getan haben, an der juristischen Front der Auseinandersetzung um das Soziale Zentrum. Kurz vor der nächsten Demo (am kommenden Freitag) wird von einer "Einigung" am Verhandlungstisch gemunkelt - demnächst mehr.

16. Oktober, 19.00 Uhr - Geschichte
Heute haben wir einen Artikel über die Geschichte der Forderung nach einem selbstverwalteten Zentrum in Norderstedt veröffentlicht. Der Text von Rainer Perschewski war einst für die Norderstedter Geschichtswerkstatt geschrieben worden, deren fünftes Buch allerdings bisher nicht erschienen ist.

15. Oktober, 08.00 Uhr - Norderstedter Zeitung
In einem kurzen Artikel berichtet die Norderstedter Zeitung heute u.a. über den Demoaufruf des SZ.

14. Oktober, 18.00 Uhr - Medienliste
Auf seiner Internet-Präsenz hat das Soziale Zentrum unter dem Punkt "Öffentlichkeit" mittlerweile eine Liste von Medienberichten über die laufende Auseinandersetzung zusammengestellt. Auch wenn die Liste nicht ganz vollständig ist, können Interessierte nun die öffentliche Debatte um das SZ überschaubar nachvollziehen.

11. Oktober, 19.00 Uhr - Zähler
In eigener Sache: Wir zählen den 1.000sten Zugriff auf diesen Newsticker (ohne eigene).

11. Oktober, 19.00 Uhr - Norderstedter Zeitung bewarb SZ-Konzert
In der Ausgabe vom 07. Oktober wurde im Szene-Check neben anderen Konzerten auch das Konzert mit Clint und The May Sixteen am selben Tag beworben ... ob deswegen der Herr Bürgermeister der NZ keine Interviews mehr gibt?

8. Oktober, 15.00 Uhr - Gegenwind-Artikel
In der heute erschienenen Ausgabe 205 der schleswig-holsteinischen Monatszeitung Gegenwind wird ein längerer Artikel zur Situation in Norderstedt veröffentlicht. Leider ist der Artikel selber nicht online lesbar.

7. Oktober, 16.00 Uhr - Laterne, Laterne!
Mittlerweile ist es ein Laternenumzug, der am 21. Oktober für den Erhalt des Sozialen Zentrums stattfinden wird. Unter dem Motto "Sozialen Kahlschlag stoppen!" will das SZ mit 200 oder mehr NorderstedterInnen durch die Straßen ziehen und den Erhalt des Zentrums ebenso fordern, wie die Abkehr von der Kürzungspolitik von Bürgermeister, CDU und FDP in der Stadt. Treffpunkt an besagtem Freitag wird der Busbahnhof Garstedt um 18 Uhr sein.

30. September, 10.00 Uhr - Indymedia
Bereits seit einigen Tagen hat es das Soziale Zentrum auf die Startseite des alternativen Medienprojektes indymedia gebracht, das bundesweit, bzw. weltweit vernetzt ist. Dort können auch Kommentare und Ergänzungen eingegeben werden, einige gibt es bereits.

30. September, 8.00 Uhr - Aurikelstieg
In einer als Artikel kaschierten Werbeaktion für den Kaltenkirchener Architekten Feldsien und sein Neubau-Projekt auf dem Gelände des ehemaligen JuKuCa, berichtet die "Norderstedter Zeitung" heute peinlich unseriös über den angeblich "einzigartigen" Gewerbebau, der dort nun irgendwann gebaut werden soll. Nirgends sonst, so wird der Architekt zitiert, könne man in Norderstedt derart günstig gelegen seine Firma inszenieren. Immerhin erwähnt wird in dem Text, dass es einmal Interesse des Sozialen Zentrums am Kulturcafe gegeben hat, das vor wenigen Wochen unter ominösen Umständen von der Stadt abgerissen worden ist.

29. September, 14.00 Uhr - Termine
Das SZ bittet in den kommenden Tagen zu mehreren Veranstaltungen. Zunächst informiert am morgigen Freitag (15 Uhr) der Ermittlungsausschuss Hamburg über die rechtlichen Konsequenzen einer Hausbesetzung und aller damit zusammenhängenden Aktivitäten. Anschließend spielen am Samstag die Shitting Elvisses im Zentrum (20 Uhr), am 5. Oktober lädt das SZ zur Demo-Vorbereitung ins Info Archiv (18 Uhr), und am 7. Oktober treten zwei Punk-Bands aus Niedersachen im Hinterhaus des SZ auf.

24. September, 13.45 Uhr - taz-Artikel vom 21.09.
Am 21.09. veröffentlichte die taz Nord einen Artikel zum SZ, den wir euch nicht vorenthalten wollen.

23. September, 9.00 Uhr - Blues-Kneipe
Am kommenden Montag findet die erste "Blues-Kneipe" im Sozialen Besetzten Zentrum statt, Beginn 20 Uhr. Die OrganisatorInnen weisen darauf hin, dass angesichts der Situation des SZ auf alle Getränke eine "Revolutionssteuer" von 50 Cent erhoben wird ...

22. September, 10.00 Uhr - Soziales Zentrum jetzt auch auf Mallorca
Autonome auf der Baleareninsel besetzten eine ehemalige Station der paramilitärischen Guardia Civil, um diese als Soziales Zentrum zu nutzen; Bericht auf Indymedia hier.

21. September, 16.00 Uhr - Solidarität von der Willi-Bredel-Gesellschaft
Die in Fuhlsbüttel ansässige Willi-Bredel-Gesellschaft. Geschichtswerkstatt e.V. solidarisiert sich mit dem SZ und weist noch einmal auf einen bereits im Früjahr verfassten offenen Brief an Oberbürgermeister Grote hin.

20. September, 12.00 Uhr - Demonstration
Endgültiger Demo-Termin: Freitag, 21. Oktober, 18 Uhr. Das Motto der Demonstration wird lauten: "Schluss mit der unsozialen Politik! Soziales Zentrum bleibt!". Erwartet werden mehr als 300 TeilnehmerInnen.

18. September, 10.00 Uhr - Veranstaltungen
Brandneu auf www.soziales-zentrum.de: Konkrete Termine und Hintergrundinformationen über die Konzerte mit Shitting Elvisses am 1. Oktober (inklusive Überraschungsband) und Clint sowie The May Sexteen am 7. Oktober. Letztere kommen aus Hannover, bzw. Braunschweig.

17. September, 13.00 Uhr - Wahlparty
Das Soziale Zentrum weist noch einmal darauf hin, dass am Sonntag-Abend ab 18 Uhr eine Wahlparty in seinen Räumen stattfindet.

17. September, 8.00 Uhr - Norderstedter Zeitung
Die Norderstedter Zeitung veröffentlicht erneut einen großen Artikel über das Soziale Zentrum. Diesmal kommen die AktivistInnen der einzelnen Projekte ausführlich zu Wort und können die Angebote des SZ vorstellen.

14. September, 22.00 Uhr - Konzert und Demo
Nach langem Warten neue Termine: Am 1. Oktober findet ein großes Konzert im SZ statt, für den 22. Oktober wird zu einer großen Demonstration gegen Sozialabbau mobilisiert. Näheres in Kürze.

14. September, 08.00 Uhr - Rechtswissenschaften
Die Lage wird derzeit von juristischen Fragen und Strategien geprägt.

13. September, 22.00 Uhr - Plenum
Das stark besuchte Plenum am Abend diskutiert die juristischen Fragen. Leider gibt es weiterhin keinen endgültigen Termin für eine große Demonstration in der Stadt. Sie wird aber Mitte Oktober stattfinden.

12. September, 22.30 Uhr - Besuch vom Film
Nach der Vorführung des Filmes Neue Wut im Norderstedter Spectrum-Kino besucht Hans Magnus Pechel, Mitglied des Filmteams, das Soziale Zentrum, um sich ein Bild von der Lage dort zu machen.

12. September, 12.00 Uhr - Schlüsselübergabe II
Eine für heute Mittag von der Stadt verlangte Schlüsselübergabe für das Soziale Zentrum findet nicht statt.

11. September, 20.00 Uhr - Plenumsbeschluss
U.a. entscheidet das erneut gut besuchte Plenum, dass am kommenden Freitag, wahrscheinlich ab 20 Uhr, der zweite Teil der Filmreihe "Get up, stand up - Die Geschichte von Pop und Politik" gezeigt wird. Weitere Termine in Kürze.

10. September, 11.00 Uhr - Schlüsselübergabe
Die Stadtverwaltung fordert in einem erneuten Anschreiben an das Soziale Zentrum eine Schlüsselübergabe am kommenden Montag um 12 Uhr.

9. September, 22.00 Uhr - Soundsystem
Das Soundsystem Massaya "rockt" das Haus, über 80 BesucherInnen kommen (und tanzen).

8. September 20.30 Uhr - Plenumsnachrichten
Die SZ-Anwälte beschäftigen sich jetzt mit der juristischen Seite des Konflikts. Für dessen Austragung sammelt der Verein Spenden ... und zwar auf das Konto Soziales Zentrum, Norderstedter Bank, BLZ 200 691 11, Konto 440 850, Stichwort: Prozesskosten. Der Termin der geplanten, großen Demo gegen Sozialkürzungen in Norderstedt ist noch strittig, am Wochenende dürfte er feststehen.

8. September 13.30 - Solidaritätsaktionen im Raum Stuttgart
In und um Stuttgart fanden in den letzten Tagen mehrere Aktionen statt, in welchen sich mit von der Räumung bedrohten selbstverwalteten Zentren (wie dem SZ) in der gesamten BRD solidarisiert wurde.

8. September 11.00 - Prächtige Stimmung auf dem Weinfest am Ochsenzoll ...
... meldet der Heimatspiegel vom 07. September, obwohl nebenan für das SZ demonstriert wurde.

8. September, 10.30 Uhr - Konzert mit "Massaya"
Für morgigen Freitag wird nach wie vor massiv für ein Konzert mit dem Masaya-Soundsystem mobilisiert. Beginn des Konzertes: 20 Uhr!

8. September, 10.00 Uhr - Antwort auf den Bürgermeister
Als direkte Antwort auf den "Offenen Brief" von Bürgermeister Hans-Joachim Grote veröffentlicht das "Sozial Besetzte Zentrum" einen Antwortbrief. Darin werden dem Verwaltungschef zahlreiche "Falschaussagen" vorgeworfen. Insbesondere wird die Behauptung Grotes widerlegt, man habe schon frühzeitig vom Aus für das Zentrum gewusst. Vielmehr habe der Bürgermeister im Vorjahr monatelang jedes Gespräch verweigert. Das Soziale Zentrum wirft Grote vor, mit dem SZ lediglich eine weitere unliebsame weil soziale Einrichtung "plattmachen" zu wollen - nachdem er in der Vergangenheit bereits das Kulturcafe schloss und die Mittel für die Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose (TAS) oder auch den Lichtblick massiv zusammengestrichen hatte.

7. September, 08.00 Uhr - Korrigierter Bürgermeisterbrief
Das Soziale Zentrum veröffentlicht eine mit rot (markierte Unwahrheiten) und blau (Anmerkungen des SZ) markierte Fassung des Bürgermeisterbriefes auf seiner Internet-Präsenz.

6. September, 21.00 Uhr - Plenum und Film
Wieder waren mehr als 40 Leute beim täglichen Plenum, bzw. beim Film "Get up - stand up!" im Anschluss.

6. September, 20.00 Uhr - Plenum vs. Grote
Das Soziale Zentrum reagiert belustigt auf den Offenen Brief des Bürgermeisters, den man mittlerweile zugespielt bekommen hat. Beim gemeinsamen Lesen zählte das große Plenum nicht weniger als 23 inhaltliche Fehler oder unwahre Behauptungen des Bürgermeisters - und das auf drei DIN-A-4 Seiten (inklusive Doppelte). Das Soziale Zentrum wertet es als Erfolg, dass der Bürgermeister sich nach langem Schweigen auf diese Weise zu Wort meldet, ein Aktivist: "Grote fühlt sich durch den Sympathieschub für das SZ in die Enge getrieben. Der Brief hatte zwei Ziele: Erstens seine Sicht der Dinge öffentlich zu platzieren, zweitens uns zu provozieren. Wir werden schnell und gebührend antworten und den Bürgermeister in seinen entscheidenden Aussagen widerlegen."

6. September, 12.00 Uhr - Post vom Gericht
Die Stadt hat Anzeige erstattet und beschreitet den zivilrechtlichen Weg. Das geht aus einem Schreiben des Amtsgerichts hervor. Der Trägerverein Soziales Zentrum e.V. schaltet seine Anwälte ein.

6. September, 8.30 Uhr - Solidarität
Mittlerweile sind zahlreiche Solidaritätsadressen aus dem ganzen Bundesgebiet im SZ eingetroffen. Alleine im Online-Gästebuch solidarisieren sich Menschen aus Ratzeburg, Stuttgart (anlässlich einer dortigen Besetzung des OBW9), Colchester (Großbritannien) und Karlsruhe (die ehemaligen BesetzerInnen des Alternativprojektes STEFFI).

6. September, 8.00 Uhr - Der Bürgermeister reagiert
Nach tagelangem Schweigen nun die erste Reaktion aus dem Rathaus. Die Welle der Sympathie für das Soziale Zentrum und die positive Medienberichterstattung über die Forderungen des selbstverwalteten Projektes haben Bürgermeister Hans-Joachim Grote jetzt veranlasst, sich in einem Offenen Brief an das SZ zu wenden (siehe auch Artikel in der heutigen Norderstedter Zeitung). Darin gibt sich Grote zwar einerseits gesprächsbereit, nutzt die Gelegenheit aber auch, Halbwahrheiten zu streuen. So behauptet der Verwaltungschef, das SZ wisse seit 5 Jahren, dass der (5-Jahres)-Vertrag ende, außerdem habe der Verein "alle Alternativ-Standorte als nicht adäquat" abgelehnt. Dabei verschweigt Grote, dass diese "Standorte" entweder völlig untauglich (Beispiel Stormarnstraße) oder unbezahlbar waren. Außerdem war dem Sozialen Zentrum mehrfach "inoffiziell" angeboten worden, bei Wohlverhalten zumindest eine eng befristete Verlängerung des Nutzungsvertrages zu erhalten. Ebenfalls äußert sich Grote bewußt nicht über den Baubeginn der Kreuzung Ochsenzoll, der eine Räumung des SZ - wenn überhaupt - frühestens 2007 nötig macht. Neben der Gesprächsbereitschaft betont der Bürgermeister, dass er den Rechtsweg beschreitet, im Interesse der Stadt sei es nicht zu verantworten, "dass sich das Soziale Zentrum nicht an Gesetze halte."

5. September, 20.00 Uhr - Plenumsbeschlüsse
Das Soziale Zentrum hat weitere Aktionen beschlossen, darunter eine große Demonstration für den Erhalt des SZ - Näheres dazu in den nächsten Tagen. Morgen Abend gibt?s eine umfassende Filmdoku zu "Pop und Politik" (20 Uhr), Übermorgen ein Treffen "alter und neuer Hasen", die die Geschichte des SZ aufbereiten. Am Freitagabend wieder ein Konzert: Das Massaya Soundsystem rockt das Haus (20 Uhr).

5. September, 10.00 Uhr - Offener Brief an Bürgermeister
Sprecher Jan Heitmann versucht, Bürgermeister Hans-Joachim Grote im Beisein zweier Journalisten einen "Offenen Brief" des Sozialen Zentrums zu übergeben, in dem das SZ seine Gesprächsbereitschaft erneuert. Vorraussetzung sei allerdings zumindest eine Fristverlängerung für die Ulzburger Straße 6 und ein adäquates Ersatzobjekt. Das Soziale Zentrum sei nicht an einer weiteren Eskalation interessiert. Der Bürgermeister war jedoch für Heitmann nicht erreichbar, der Offene Brief wurde schließlich dem Pressesprecher der Stadt - Kai Jörg Evers - übergeben.

5. September, 8.00 Uhr - "Bürger wollen Antworten!"
Auf der Titelseite berichtet die Norderstedter Zeitung in einer Reportage und einem Kommentar heute ausführlich über die Demonstration von Freitag und die Situation des SZ. In einem Artikel mit der Headline Friedliche Demo, doch der Ton wird rauher kommentiert Redakteur Wolfgang Klietz: "Als Norderstedter Bürger muß man das kulturelle Angebot des Sozialen Zentrums (...) nicht unbedingt mögen, um dennoch Sympathie für die jungen Leute zu empfinden: Stets friedlich sind sie bislang für ihre Interessen eingetreten und stellen öffentlich die Fragen, auf die auch viele andere Bewohner der Stadt gern Antworten hätten: Gibt es eine Zukunft für das Soziale Zentrum? Warum kündigt die Stadt den Mietvertrag, wenn die Fläche angeblich erst im Jahr 2007 benötigt wird? (...) Der sonst so gewiefte und durchsetzungsfähige Verwaltungschef schweigt und erweist der Stadt damit keinen guten Dienst. Grote riskiert, dass sich mit dem Sozialen Zentrum eine linke Szene solidarisiert, die mit friedlichem Protest nichts am Hut hat. (...)"

Der Chill-Faktor4. September, 19.00 Uhr - Konzert auf dem Dach
Rund 70 ZuhörerInnen kommen zum Open-Air-Konzert auf dem Vordach des SZ. Die Hip-Hopper von Der Chill-Faktor begeistern sowohl die BesucherInnen als auch zahlreiche PassantInnen, so dass am Ende des rund einstündigen Konzertes mehr als 100 NorderstedterInnen den Klängen an der Ulzburger Straße lauschen - davon etwa 60 auf der Straße. Die Polizei kommt nach einer Dreiviertelstunde mit 10 Beamten, greift aber nicht ein.

3. September, 20.30 Uhr - Weitere Aktionen
Das Soziale Zentrum mobilisiert für die nächsten Aktionen. Am morgigen Sonntag spielt ab 18 Uhr die Kaltenkirchener Band Der Chill-Faktor im oder am SZ, viele UnterstützerInnen sollen zum Konzert kommen. Am Dienstagabend wird dann ein mehrstündiger Dokumentarfilm über Musik und Politik (von den Dead Kennedys bis zu Harry Belafonte) im SZ gezeigt, ab spätestens 20 Uhr läuft der Video-Beamer. Außerdem: Großes Plenum am Montag- und Dienstagabend ab 19 Uhr.

Kai Liesch3. September, 18.00 Uhr - Redebeitrag Schanzenfest
Für das Soziale Zentrum spricht Kai Liesch auf der Bühne vor der Roten Flora über die Lage in Norderstedt. Am Ende des Redebeitrages ruft er: "Helft und, verteidigt das SZ!" und: "Freiräume werden nicht erbettelt, sie werden erkämpft!" und erntet lautstarken Applaus der Menge.

3. September, 15.00 Uhr - Flugblätter auf dem Schanzenfest
Rund 20 AktivistInnen verteilen Flugblätter zur Lage des Sozialen Zentrums auf dem Hamburger Schanzenfest. Das traditionell nicht angemeldete Fest mit Flohmarkt, Polit-Ständen und einer Live-Bühne der Roten Flora wurde auch in diesem Jahr wieder gegen den Willen der Hamburger Polizeiführung durchgesetzt. Mehr als 10.000 Menschen aus dem Szenestadtteil nahmen heute daran teil.

3. September, 12.00 Uhr - Unterschriftenaktion
Laut einer Mitteilung des Sozialen Zentrums haben bislang mehr als 600 Menschen für den Erhalt des Zentrums unterschrieben. Wer das SZ ebenfalls mit Unterschriften unterstützen möchte, kann sich Unterschriftenlisten als PDF-Datei herunterladen.

Text der Petition: "Hiermit unterstütze ich, mit meiner Unterschrift, die Forderung nach Erhalt des Sozialen Zentrums. Die langjährige politische und kulturelle Arbeit des Vereins muss fortgesetzt werden. Daher fordere ich die PolitikerInnen der Stadt Norderstedt auf, gemeinsam mit dem Verein Soziales Zentrum eine Lösung zu erarbeiten."

3. September, 8.00 Uhr - Konformes Altersheim?
Der Heimatspiegel veröffentlicht den LeserInnenbrief von Barbara Meyer. Sie schreibt: "Die Stadt Norderstedt plant und finanziert eine Landesgartenschau - obwohl das vorgestellte "Vorbild" Wolfsburg finanziell ein Fiasko war (...), aber was tut diese Stadt für die Jugend? Sie schließt das Jugendkulturcafe Aurikelstieg, nimmt dem Sozialen Zentrum seine Heimat und mit dem Abriss des Jugendkulturcafes auch noch jegliche Perspektiven. (...) Die Jugend soll unsere Zukunft sein! Geht sie jedoch nicht konform mit der Meinung der Stadt Norderstedt, wird sie ignoriert, vertrieben, nicht mehr wahrgenommen. Was soll aus dieser Stadt noch werden? Ein konformes Altersheim?"

3. September, 8.00 Uhr - Pressemitteilung der Polizei
Die Polizeipressestelle Bad Segeberg meldet zur Demo von gestern:
"POL-SE: Demonstrationszug durch Norderstedt am 2.9.2005
Norderstedt (ots) - Zur Erhaltung des "Sozialen Zentrums" in Norderstedt hatten sich ca. 200 Personen zur einer ordnungsgemäß angemeldeten Zusammenkunft mit Fußmarsch durch den Bereich Norderstedt-Mitte eingefunden.
Der Demonstrationszug und die in diesem Zusammenhang durchgeführten Kundgebungen im Bereich U-Bahnhof Hamburg-Ochsenzoll, ZOB Garstedt, in der Ulzburger Straße am ehemaligen Jugendkulturcafe sowie am Schmuggelstieg verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Um mögliche Beeinträchtigungen der Anwohner entlang des vorgegebenen Weges zu vermeiden, sowie das Recht der Aufzugsteilnehmer auf Demonstrationsfreiheit und auf freie Meinungsäußerung zu gewährleisten, wurden ca 280 Beamte seitens der Polizeiinspektion Segeberg eingesetzt.
"

2. September, 20.15 Uhr - Ende der Demonstration
Mit inzwischen fast 300 TeilnehmerInnen kommt die lautstarke link news:1125746191186Demolink am Sozialen Zentrum, bzw. auf der Kreuzung vor dem Weinfest an, wo auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote vermutet wurde. Nach einer kraftvollen Abschlusskundgebung, dem Abschuss von Leuchtkugeln und einer etwa 20minütigen Kreuzungs-Blockade ziehen sich die DemonstrantInnen vor das SZ zurück. Etwa 150 Menschen bleiben zunächst dort. Geschätzt etwa eineinhalb Polizeihundertschaften haben den Zug begleitet, darunter eine Festnahmeeinheit mit Gefangenenbus. DemonstrantInnen wie PolizistInnen kamen aus Hamburg, Lübeck und Norderstedt.

2. September, 19.00 Uhr - Demonstration zur Erhalt des Zentrums
Die Demonstration für den Erhalt des Sozialen Zentrums setzt sich am U-Bahnhof Ochsenzoll in Bewegung. Begleitet von starken Polizeikräften ziehen anfangs rund 200 TeilnehmerInnen über die Langenhorner Chaussee und Segeberger Chaussee zu einer kurzen Zwischenkundgebung am Weinfest Schmuggelstieg. Dann geht es weiter über U-Bahnhof Garstedt und Kulturcafe Aurikelstieg und die Ulzburger Straße Richtung SZ. Die Polizei hält sich im Hintergrund.

2. September, 16.00 Uhr - FSK Sondersendung live aus dem Zentrum
Das Freie Sender Kombinat beginnt eine Live-Sendung aus dem Sozialen Zentrum. Darin werden Geschichte und aktuelle Situation des SZ von den AktivistInnen geschildert. Es wird zur Demo für 18:00h mobilisiert.

2. September, 10.30 Uhr - Solidaritäts-Adresse
Im SZ trifft eine Solidaritäts-Adresse von Rainer Perschewski ein. Perschewski hatte bis vor einigen Jahren im "Amt für junge Menschen" gearbeitet und war dort u.a. für die Jugendfreizeitheime der Stadt zuständig. In seiner Erklärung schreibt er: "Ich weiß aus der Zeit der Durchsetzung des Sozialen Zentrums, dass viele Verantwortliche aus Politik und Verwaltung Probleme damit hatten, dem Anliegen nach diesem Zentrum nachzugeben. Das hat sich die ganzen Jahre über nicht geändert, wenn es auch einige gab, die dem Ganzen sehr positiv gegenüberstanden. Grote und seine CDU-Mehrheit sind im Begriff, eine über Jahrzehnte gewachsene Struktur von Kultur- und Jugendarbeit in Norderstedt zu zerstören." Der Wortlaut der Erklärung ist mittlerweile auf der Homepage des SZ nachzulesen.

2. September, 06.00 Uhr - Maulkorb für den Stadt-Pressesprecher
Die Norderstedter Zeitung, Beilage des Hamburger Abendblattes, berichtet groß aufgemacht über die Situation des SZ. Redakteur Jörg Malitzki berichtet u.a. darüber dass Stadt-Pressesprecher Kai Jörg Evers offenbar einen Maulkorb von Bürgermeister Hans-Joachim Grote erhalten hat. Die NZ: "Die Offiziellen der Stadt wollen sich mit keinem Wort zu der gesamten Angelegenheit äußern."

1. September, 18.00 Uhr - Räumung?
Nach anfänglichen Gerüchten, die Polizei würde die Räumung vorbereiten, ist das jetzt nicht mehr Informationsstand. Dennoch bleibt die Stimmung angespannt. Weitere SympathiesantInnen sind dazugestoßen, AnwohnerInnen und PassantInnen erkundigen sich zahlreich nach dem Stand der Dinge. Es gibt viel Zuspruch, vereinzelt auch Kritik.

1. September, 16.00 Uhr - Sondersendung im FSK
Das Freie Sender Kombinat, ein linksalternativer Radiosender aus Hamburg, sendet zwischen 16 und 18 Uhr live aus dem Sozialen Zentrum.

1. September, 8.00 Uhr - Keine Schlüsselübergabe
Liegenschafts-Mitarbeiter Masermann erscheint vor dem Sozialen Zentrum, um die Schlüssel für das Gebäude in Empfang zu nehmen. SZ-Vereins-Sprecher Kai Liesch verweigert die Übergabe, überreicht dem Beamten statt dessen ein Schreiben des Vereins, in dem der Weiterbetrieb des Zentrums angekündigt wird. Vor dem Haus, auf dem Vordach und im Hof des SZ haben sich zu diesem Zeitpunkt rund 40 AktivistInnen und SympathiesantInnen versammelt, Weitere kommen später hinzu.