- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Mittwoch, 2. März 2005, 1:00 Uhr
Uniformiertes Henstedt-Ulzburg
Schuluniformen an der Realschule Rhen
der nestscheisser | Begründet werden derartige Schritte (wobei erklärt wird, dass es sich nicht um Uniformen, sondern um "einheitliche Oberbekleidung" handelt - da hat wohl wer von Gerhard Schröder gelernt, ... wo aus Angriffskriegen "Luftschläge" werden) zumeist mit dem Vorgehen gegen Markenwahn und der Benachteiligung von Schülerinnen aus ärmeren Elternhäusern, die nicht so trendig herumlaufen können, wie ihre reichen MitschülerInnen. Dazu ist zu sagen, dass hier Symptome und nicht Ursachen bekämpft werden. Zum einen sollte es darum gehen, SchülerInnen so selbstbewusst werden zu lassen, dass ihnen Modetrends und Ähnliches scheißegal sind - zu selbstbewusste Heranwachsende sind aber nicht unbedingt im Sinne des Zustandes der Dinge und seiner VerwalterInnen in Staat, Schule und Familie. Zum anderen wird hier natürlich wie üblich ausgeblendet, dass materielle Ressourcen in unserer - kapitalistischen - Gesellschaft ungleich verteilt sind; statt diese Verteilung und die dahinter stehenden Strukturen (Lohnarbeit, Privateigentum an Produktionsmitteln, etc.) in Frage zu stellen (wo kämen wir da hin?) wird hingenommen, dass dem einen sein Vater Generaldirektor, dem anderen seiner arbeitslos ist.
Schuluniformen ebnen, wie Erfahrungen aus Britannien belegen, auch keineswegs soziale Unterschiede ein, sondern machen sie vielmehr noch sichtbarer: so können sich manche Eltern neue, andere nur gebrauchte Schuluniformen leisten, auch ist an den Uniformen sichtbar, wer eine teure Privatschule und wer eine Schule in einem proletarischen Viertel besucht. Weiterhin verhindern Schuluniformen, dass Heranwachsende ihre eigene Persönlichkeit frei entfalten können, sie werden in zumeist verhasste, lächerlich wirkende und zuweilen disfunktionale Kleidung gezwungen. Zwangskleidung stellt eine Einübung in Unterordnung gegenüber Autoritäten dar und bereitet ein Stück weit den Weg für weitere (unhinterfragte und unwidersprochene) Einordnung unter die herrschenden Bedingungen vor.
Daher wäre es schön, demnächst beobachten zu können, wenn sich SchülerInnen in H-U und ihre Eltern dem Uniformzwang widersetzen und sich in dieser Auseinandersetzung zu kreativen und selbständigen Persönlichkeiten entwickeln - damit sie später nicht so, wie die Menschen auf dem Foto unten werden.