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Samstag, 9. November 2002, 1:00 Uhr

ver.di Bezirkskonferenz gegen Kürzungspläne und Hartz

Absenkung der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten gefordert

Olaf Harning | Die Delegierten hatten sich in der Norderstedter TriBühne zur ersten Konferenz seit dem Zusammenschluß mehrerer Einzelgewerkschaften zur "Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di" getroffen. Zu ihrer ersten Vorsitzenden bestimmten die Mitglieder die Betriebsrätin des Kreiskrankenhauses Bad Oldesloe - Eva-Maria van Dorsten. Der neue Bezirk Südholstein umfaßt nun die Kreise Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Segeberg sowie die kreisfreie Stadt Neumünster.
Inhaltlich distanzierten sich die Delegierten vor allem von den Forderungen der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin Heide Simonis, die eine Minusrunde für Beamte und die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld durchsetzen will. Gemeinsam mit den Gewerkschaften GdP (Gewerkschaft der Polizei) und GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften) beteiligte sich ver.di auch wenige Tage später an einer Großdemonstration in Kiel.
Doch nicht nur die aktuelle Tarifrunde sorgte in Südholstein für Bewegung, auch das Hartz-Konzept sorgte bei vielen der GewerkschafterInnen für Kopfschütteln. So sprachen sich die Delegierten deutlich gegen die im Hartz-Konzept vorgesehenen "Ich-AG´s" aus und vertraten die Einschätzung, dass "weder die Bundesregierung, die Landesregierung, und die Bundesanstalt für Arbeit, noch die Hartz-Kommission" Arbeitsplätze in der benötigten Anzahl schaffen könnten. Zuvor hatte der Segeberger SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Beran vor den 130 Delegierten darüber referiert, wie die Vorschläge der umstrittenen Kommission in Schleswig-Holstein umgesetz werden könnten.
Sowohl Bezirksgeschäftsführerin Sabine-Almut Auerbach, als auch ver.di-Landesbezirksleiter Ernst Hellmann riefen dazu auf, eine Initiative zur Absenkung der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten zu starten. Außerdem müsse sich die Gewerkschaft mit weiteren Arbeitszeitverkürzungen und dem Abbau von Überstunden beschäftigen.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten Gewerkschaften, Norderstedt, Polizei, Schleswig-Holstein, SPD, ver.di