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Samstag, 14. Januar 2006, 1:00 Uhr

Warnstreik im Langenhorn

Widerstand gegen Tarifflucht

verfasst vom nestscheisser | Der LBK (nach Privatisierung im Mehrheitsbesitz des privaten Klinikbetreibers Asklepios) und andere Hamburger Krankenhäuser hatten kürzlich - um tarifliche Bestimmungen und Standards unterlaufen zu können - den kommunalen Arbeitgeberverband AVH verlassen. Dies würde beispielsweise bedeuten, dass die Arbeitszeit von 38,5 auf 42 Stunden erhöht werden würde und Urlaubs- und Weichnachtsgeld ersatzlos entfallen würden. Eine Vollzeit arbeitende Krankenschwester würde 700 Euro, was 30% des bisherigen Lohnes entspricht, verlieren. Derartige Schritte seitens des "Gesundheits-Kapitals" würden sowohl für Beschäftigte aber vor allem auch für die PatientInnen immense psychische und gesundheitliche Risiken in sich bergen.

Ver.Di Landesvorsitzender Wolfgang Rose kündigte nach der Aktion an, dass die Gewerkschaft - wenn es zu keinem Entgegenkommen von der Kapitalseite kommt - im Februar eine Urabstimmung einleiten wird. Wenn Zugeständnisse ausblieben würde es zum Streik zur Durchsetzung der Forderung der organisierten Beschäftigten kommen.
Es bleibt also zu hoffen, dass diese Ankündigung Roses nicht wie so häufig in der Vergangenheit ein bürokratisches Drohmanöver sondern eine Ankündigung realer Kampfmassnahmen ist. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass mensch gegen Konzerne wie Asklepios - Konsorten nur etwas erreichen kann, wenn real Druck durch Streiks, Demonstrationen, etc. ausgeübt wird. Derartige Aktionen sind geeignet, die berechtigten Interessen der ArbeiterInnen im Gesundheitssektor und der PatientInnen zu verteidigen - nicht runde Tische und Spitzengespräche hinter verschlossenen Türen. Die örtliche Linke sollte versuchen, die Kampfmassnahmen der Ver.Di-KollegInnen an der Basis, soweit möglich, zu unterstützen und reale Solidarität auszuüben. Denn: An injury to one is an injury to all!

Weitere Infos zu den aktuellen Auseinandersetzungen im Hamburger Gesundheitssektor gibt es auf der Seite von Ver.Di Hamburg und auf einer Sonderseite bei Labournet.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten ver.di