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Samstag, 7. Januar 2012, 9:18 Uhr

Das Sozialkaufhaus ist tot, es lebe das "Kaufhaus für gebrauchte Möbel"

Stilbruch in Norderstedt

Infoarchiv Norderstedt | Das Norderstedter Sozialkaufhausschließt seine Tore: Das erst seit Februar 2010 von der umstrittenen SBB Kompetenz gGmbH betriebene und vom Segeberger Jobcenter finanzierte Projekt kann nach Kürzungen bei Bundes- und Landesmitteln und monatlichen Kosten von rund 20.000 Euro nicht mehr aufrechterhalten werden. Laut Michael Knapp, Leiter des Jobcenters, waren im Kaufhaus zuletzt 45 Ein-Euro-Jobber für durchschnittlich drei Monate eingesetzt worden. Anstelle des Sozialkaufhauses will die Stadt Norderstedt nun ein Kaufhaus nach Vorbild des Hamburger Projektes Stilbruch installieren.

Stilbruch-Logo

Im politisch zuständigen Umweltausschuss stellten Martin Sandhof, Leiter des städtischen Betriebsamtes und Stilbruch-Geschäftsführer Jörg Bernhard nun kürzlich die Eckpunkte dieser Planungen vor und ernteten in der Kommunalpolitik überwiegend Zustimmung. Ähnlich wie in Hamburg, wo die Müllwerker inzwischen klassischen Sperrmüll und mehr oder weniger intakte Möbel getrennt sammeln und auch die Recyclinghöfe der Stadt als Lieferanten von Stilwerk fungieren, stellt sich auch Sandhof die künftige Sperrmüllverwertung vor, die überdies kostendeckend arbeiten könnte. Für das Kaufhaus stünden ein Teil der Müllgebühren, die Einnahmen aus dem Möbelverkauf und die Erlöse aus Alkleider-, Altpapier- und Altmetallsammlung zur Verfügung. Die MitarbeiterInnen des städtischen Projektes sollen sich derweil nicht mehr aus Ein-Euro-Jobbern speisen, angestrebt werden reguläre Beschäftigungsverhältnisse. Laut Norderstedter Zeitung bemüht sich vor diesem Hintergrund auch Michael Knapp, wenigstens einige der 45 "Arbeitsgelegenheiten" im bisherigen Sozialkaufhaus bei Sandhof & Co unterzubringen.