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Samstag, 24. April 2010, 2:00 Uhr
Abschied vom Bärenhof
Auto-Wichert-Boss plant Einkaufszentrum
Von Olaf Harning | Dabei kann man dem Autohändler kaum mangelnde Ehrlichkeit unterstellen, denn er hatte die Bürgerinitiative nie darüber im Unklaren gelassen, dass er den Abriss anstrebte. Auch den Erhalt einzelner Gebäudeteile - zwischenzeitlich eine mögliche Kompromisslinie - lehnte Kußmaul letztlich wegen zu hoher Kosten ab.
Während zwei Bagger und ein Dutzend Arbeiter ihren Job taten, kritisierten Rene Senenko und Hans Matthaei (Bredelgesellschaft) sowie Frank Lünzmann (Bürgerinitiative) am 23. April vor den Demonstrationsteilnehmern die Zerstörung des historischen Gebäudes. Sie vermuten hinter der starren Haltung Kußmauls nicht nur die Neubau-Pläne, sondern auch eine Strategie von Autobauer Audi, der alle Filialen optisch nivellieren - also gleich gestalten will. Ein 1890 künstlerisch zusammengestelltes Schlösschen passe da natürlich nicht ins Bild.
Gebaut wurde der Bärenhof laut Bürgerinitiative von einem "Träumer", dem "durch profanen Handel mit Nähnadeln reichgewordene Makler Emil Römling". Er soll Ende des neunzehnten Jahrhunderts den bei Gebäudeabrissen in Hamburg angefallenen Kitsch aufgekauft haben, mit dem sich wohlhabende Hamburger damals so zu umgeben pflegten, um ihn im heute nicht mehr existenten Eberhof sowie im Bärenhof wieder einzugliedern. Seitdem wechselte die Nutzung des Schlösschens vom Wochenenddomizil, über eine Ausflugsgaststätte hin zur Wohnanlage. Bis zuletzt bewohnten noch zwei Parteien den stadtteilprägenden Altbau, von dem spätestens Anfang Mai nur noch ein Turm stehen wird. Aber keine falschen Hoffnungen: Auch den lässt Kußmaul nur bis zum Baubeginn des Einkaufszentrums stehen.