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Montag, 5. Juli 2004, 2:00 Uhr
Auf zu neuen Ufern?
PassantInnen pöbeln gegen Christopher-Street-Day in Bad Segeberg
Von Astrid Jodeit | Während in den Metropolen der CSD zur einer festen Institution geworden ist, die jährlich PolitikerInnen selbst konservativster Parteien als Werbebühne zu nutzen pflegen ... und während in den
Metropolen, wie etwa in Hamburg, die Kommerzialisierung der Parade stetig zunimmt und zeitgleich in der Volksfeststimmung, die politische und kämpferische Ausrichtung mehr und mehr baden geht ... sieht der CSD in der Provinz noch etwas anders aus.
In Bad Segeberg fanden sich am Samstag etwa 50 Menschen ein, um bei lauter Musik einen Umzug durch die Stadt zu machen und für Toleranz und Gleichbehandlung gegenüber schwul-lesbischer Lebensweisen zu demonstrieren. Aber noch bevor die Parade sich in Bewegung setzte, wurden einige TeilnehmerInnen, unter ihnen der Veranstalter des CSD Mathias Mohrdieck von umstehenden PassantInnen mit homophoben Beschimpfungen attackiert. Aber schon während der Organisation des CSD in Segeberg gab es Schwierigkeiten. Noch vor Beginn der Veranstaltung teilten die beiden VeranstalterInnen Iris Ulrich und Mathias Mohrdieck mit, dass die geplante Zusammenarbeit zwischen dem Sozialverein für Hilfesuchende (SfH) und den InitiatorInnen des Segebergers CSD, dem Regenbogentisch (RbS) nicht zustande gekommen war.
"Die Trennung basiert wahrscheinlich auf Generationskonflikten, die für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit hinderlich sein könnten", erklärten die OrganisatorInnen in einer Mitteilung. Der CSD wird in den Sommermonaten weltweit gefeiert, um an den Aufstand 1969 von Schwulen, Lesben, Transsexuellen, Transvestiten und Sex-WorkerInnen gegen eine Razzia der New Yorker Polizei in der Szenekneipe "Stonewall Inn" in der Christopher Street zu erinnern.
Dort versammelten sich mehrere Tage lang Transgenders, Lesben und Schwule, um gegen Polizeigewalt und die Schikanen im Alltag zu protestieren. Als sich in diesem Jahr die nordeutschen VeranstalterInnen des CSD zu einem gemeinsamen Bündnistreffen einfanden, wurden im Vorfeld der Parade Fraqen diskutiert, wie etwa: "Wie politisch ist ein CSD heute? Brauchen wir einen solchen Tag noch?" Für Bad Segeberg hat sich diese Frage hinreichend beantwortet.