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Samstag, 16. November 2002, 1:00 Uhr
Dauerausstellung in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen
Wiedereröffnung im Frühjahr 2003
Olaf Harning | Auf insgesamt 32 Tafeln können BesucherInnen seitdem den Leidensweg der Häftlinge ebenso verfolgen, wie die Verbrechen ihrer Peiniger und die stille Zustimmung der Bevölkerung der Region. "Wir wollen mit dieser Ausstellung zeigen, dass dieses Lager auch ein Ergebnis des Mehrheitswillens der Bevölkerung war", kommentiert Gerhard Hoch seine umfangreichen Kenntnisse über das Kaltenkirchen der dreißiger und vierziger Jahre.
Das Lager Springhirsch an der heutigen Bundesstraße 4 war Teil des "KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen", dessen Gefangene unter anderem zum Ausbau des nahe gelegenen Flugplatzes eingesetzt worden sind. Dabei wurde der von Heinrich Himmler geprägte Ausdruck der "Vernichtung durch Arbeit" in Springhirsch konsequent umgesetzt. Bis zu 700 Kriegsgefangene wurden hier zwischen Spätsommer 1944 und Frühjahr 1945 ermordet. Während offizielle Quellen von "Herz- oder Lungenschwäche" als Todesursachen sprachen, fanden Hoch und seine vielen HelferInnen anderes heraus: Fast alle Opfer starben an Unterernährung, Erschöpfung oder an Mißhandlungen.
Der aufklärende Ansatz des Trägervereins führt an die Wurzeln des Nationalsozialismus in der Region um Kaltenkirchen bis zu dessen folgerichtigem Exzess, dem Lager an der B4. Besonderes Gewicht wird von den OrganisatorInnen auf die Darstellung der breiten Zustimmung der Bevölkerung zu Totalitarismus und Massenmorden gelegt, die auch nach Niederschlagung des Faschismus kein abruptes Ende fand: noch nach Einrücken britischer Truppen veranstalteten deutsch-britische Verbände (!) eine Menschenjagd auf inzwischen geflohene Häftlinge, während verschiedene Kreise bald nach Kriegsende daran machten, die Spuren der Verbrechen in Springhirsch zu verwischen.
Die Ausstellung ist vorerst bis zum 8. Dezember zu sehen gewesen und eröffnet wieder zwischen Frühjahr und Herbst 2003, jeweils Sonntags zwischen 11 und 16 Uhr.