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Sonntag, 27. Februar 2011, 6:21 Uhr
Ergebnisse der Hamburg-Wahl
So wählte "der Norden"
Infoarchiv Norderstedt |
Eine Woche ist es jetzt her, dass Olaf Scholz (SPD) in Hamburg einen furiosen Wahlsieg feiern konnte. Während die künftig alleinregierenden Sozialdemokraten bereits mit der Senatsbildung beschäftigt sind, wollen wir einmal die Wahlergebnisse im Bezirk Hamburg-Nord und insbesondere im Wahlkreis 10 (Fuhlsbüttel, Alsterdorf, Langenhorn) zusammenfassen.
Zunächst noch einmal das vorläufige, amtliche Endergebnis der Bürgerschaftswahlen vom 20. Februar. Auf Grundlage folgender Ergebnisse kann die SPD künftig mit genau einem Mandat "absoluter" Mehrheit alleine regieren:
- SPD 48,4% (62 Sitze)
- CDU 21,9% (28 Sitze)
- GAL 11,2% (14 Sitze)
- FDP 6,7% (9 Sitze)
- DIE LINKE 6,4% (8 Sitze)
- PIRATEN 2,1%
- NPD 0,9%
- DIE PARTEI 0,7%
- Freie Wähler 0,7%
- Sonstige 1,2%
57,8% (2008: 63,5%) betrug die Wahlbeteiligung bei den Bürgerschaftswahlen, bei ihrem erneuten Abrutschen dürfte auch das zwar zuvor per Volksentscheid erzwungene, aber recht komplizierte Wahlrecht eine Rolle gespielt haben: Fünf Minuten benötigten die WählerInnen für die Abgabe ihrer 20 Stimmen - im Durchschnitt. Auch die Analyse der Wahlen erschwert sich durch das neue Wahlrecht ein wenig: Da die HamburgerInnen ihre Stimmen nun den einzelnen KandidatInnen zuordnen- und dabei auch auf verschiedene Parteien verteilen konnten, lässt sich beispielsweise nicht feststellen, wieviele Personen konkret hinter einer Partei stehen. So erhielt beispielsweise die neofaschistische NPD mehr als 30.000 "Stimmen" (entsprechend 0,9%), die Zahl ihrer WählerInnen aber ist natürlich deutlich kleiner: 0,9% der abgegebenen Stimmzettel entspricht rund 6.300 WählerInnen.
Nun aber zu den Wahlergebnissen im hiesigen Wahlkreis 10, also den Stadtteilen Fuhlsbüttel, Alsterdorf und Langenhorn. Das Ergebnis der Bürgerschaftswahlen schlägt hier noch ein klein wenig deutlicher zugunsten der SPD aus, ansonsten entspricht es fast dem landesweiten Endergebnis:
- SPD 51,2%
- CDU 21,3%
- GAL 10,1%
- FDP 6,3%
- DIE LINKE 6,1%
- PIRATEN 1,9%
- NPD 0,8%
- Freie Wähler 0,8%
- RENTNER 0,5%
- Sonstige 1,0%
Sowohl bei dem hier abgebildeten hamburgweiten Ergebnis, als auch den Zahlen aus dem Wahlkreis 10 handelt es sich um das "Listenergebnis". Das "Wahlkreisergebnis", das nur Einfluss auf die Auswahl der konkreten Abgeordneten hat, lassen wir unbeachtet. Es lässt sich bei Bedarf jedoch auf den Seiten des Statistikamtes Nord einsehen, wie übrigens auch alle anderen Ergebnisse. Die Wahlbeteiligung lag in Hamburgs Norden mit 60,9% deutlich höher, als in anderen Stadtteilen und erreichte fast den Wert der vorherigen Wahlen. Von den 46 WahlkreiskandidatInnen für die Bürgerschaft haben es mit Gunnar Eisold, Dorothee Martin (beide SPD), Klaus-Peter Hesse (CDU) und der in den Norden "importierten" Katharina Fegebank (GAL) nur vier tatsächlich geschafft.
Auch die Wahlen zur Bezirksversammlung Hamburg-Nord, die künftig nicht mehr mit der Bürgerschaft zusammen-, sondern paralell mit den Europawahlen durchgeführt werden, unterschieden sich nicht wesentlich vom Landesergebnis. Lediglich das hohe Ergebnis der Piraten-Partei, die mit 2,6% knapp den Einzug in die Bezirksversammlung verpasste, konnte hier überraschen, außerdem schnitt die GAL trotz Querelen mit den Nordabgeordeten besser ab, als bei den Bürgerschaftswahlen:
- SPD 44,5% (24 Mandate)
- CDU 21,3% (12 Mandate)
- GAL 16,5% (9 Mandate)
- FDP 6,4% (3 Mandate)
- DIE LINKE 6,4% (3 Mandate)
- PIRATEN 2,6%
- Freie Wähler 1,2%
- NPD 0,7%
- WNA 0,3%
Im Wahlkreis 10 fiel die Wahl zur Bezirksversammlung geringfügig "linkslastiger" aus, allerdings konnte hier auch die NPD oberhalb ihres Landesergebnisses abschneiden. Die "WNA" ist die grüne Linksabspaltung Wählergemeinschaft Nordabgeordnete:
- SPD 48,7%
- CDU 22,7%
- GAL 13,3%
- DIE LINKE 6,3%
- FDP 5,3%
- Freie Wähler 1,9%
- NPD 1,0%
- WNA 1,0%
In die Bezirksversammlung Hamburg-Nord ziehen damit von hier aus Jörg Lewin, Gabriele Greguhn, Gulfam Malik, Jan-Dieter Mohr und Dorothee Martin (für die SPD), Dr. Andreas Schott und Tobias Lücke (CDU), Sabine Liebe (GAL) und Rachid Messaoudi (DIE LINKE) ein.