Infoarchiv Norderstedt | Schon bisher zählte der Hamburger Verkehrs-Verbund (HVV) bundesweit zu den teuersten Akteuren im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV), jetzt hat das Netzwerk ausverschiedenen Verkehrsunternehmen im Großraum Hamburg seine Preise nochmals um 3,5% erhöht.

Gleich einen Euro mehr und damit 20,80 Euro kostet eine Gruppenkarte für 4 Ringe ab dem 1. Januar 2013 und auch die Seniorenkarte wurde mit 4,6% Plus überproportional verteuert. Grund genug für eine ungewönliche Allianz aus CDU und DGB, die Fahrpreispolitik des HVV zu kritisieren. So wartet Klaus-Peter Hesse, verkehrspolitischer Sprecher der Hamburger Union, auf eine "triftige Begründung" für eine derartige Tarifanhebung bei den Senioren, die DGB-Senioren sehen darin sogar einen "klaren Fall von Altersdiskriminierung" und das, obwohl die Hansestadt kurz vor der Verabschiedung eines Seniorenmitwirkungsgesetzes stehe, in dem sich die politisch Verantwortlichen gegen jede Diskriminierung älterer Menschen aussprächen. Johannes Müllner, Sprecher der DGB-Senioren: "Vor dem Hintergrund steigender Altersarmut auch in Hamburg ist diese Maßnahme unverantwortlich."

Neben Gruppen- und Seniorenkarten steigen auch (fast) alle anderen HVV-Tickets zum 1. Januar um Beträge zwischen 5 und 50 Cent. Während die wohl mit am häufigsten gewählte 9-Uhr-Tageskarte künftig 5,80 Euro statt 5,60 Euro kostet, werden für die einfache Fahrt im Großbereich nun 2,95 Euro und damit 10 Cent mehr fällig. Schon vor der jetzt beschlossenen Preiserhöhung ist der HVV wohl die bundesweit teuerste Tarifgemeinschaft im großstädtischen Bereich. Allerdings lassen sich die Preise wegen der sehr unterschiedlichen Netzgrößen und Angebotsqualität nur schwer vergleichen. Alle Preisänderungen im Überblick (Quelle: Hamburger Abendblatt):