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Freitag, 5. Dezember 2003, 1:00 Uhr
JuKuCa-Ende: März 2004
CDU ignoriert Gewerbesteuer-Millionen
Olaf Harning | n einer Presseerklärung verurteilte Ulrich Böttcher von der Grün Alternative Liste (GALiN) diesen Schritt zwei Tage später als „rücksichtslose Umsetzung der Sparvorgaben durch die CDU“. Böttcher weist damit zornig auf die Verantwortung von Bürgermeister Hans-Joachim Grote hin, der im Hintergrund fleißig Spar-Vorgaben mache, im entscheidenden Moment jedoch im Hintergrund bleibe. Später könne er dann sagen: "Das hat die Politik so entschieden". Den Bürgermeister erwarten nun wütende Proteste der JuKuCa-NutzerInnen, die unter anderem eine erste Demonstration am 16. Dezember planen.
Grote hatte im Vorfeld des christdemokratischen Kahlschlags im Jugendbereich die städtische Verwaltung angewiesen, bis zu einer Million Euro und damit fast die Hälfte des Etats für Offene Jugendarbeit einzusparen. Das Amt für (gegen) junge Menschen schlug daraufhin unter Federführung von Amtsleiterin Sabine Gattermann (ehemals Gleichstellungsbeauftragte) und nach maßgeblicher Mithilfe der Regionalleiter der Jugendarbeit Einsparungen in Höhe von rund 450.000 Euro vor, darunter die Schließung des Jugendkulturcafés Aurikelstieg und die radikale Kürzung der Mittel für die Krisenbetten in der Schalom-Kirche. Einen Großteil dieser massiven Kürzungen hat der Ausschuss für (gegen) Junge Menschen auf seinen Sitzungen vom 19. November und 3. Dezember inzwischen beschlossen.
Dabei ignorierten die CDU-Ausschussmitglieder dutzende empörte Nachfragen der betroffenen Jugendlichen, aber auch handfeste Argumente gegen die Schließung. So hatten Günther Nicolai oder Karlfried Wochnowski der Feststellung wenig entgegenzusetzen, dass der Stadt überraschend fast 14 Millionen Euro Gewerbesteuern mehr zur Verfügung stehen, als zunächst geplant. Das störte sie in der Entscheidungsfindung ebensowenig wie die Tatsache, dass die Stadt Norderstedt bislang noch nicht einmal eine Bedarfsplanung für die Jugendarbeit vorweisen kann.
Wenn es bei der Entscheidung vom 3. Dezember bleibt, schließt das Jugendkulturcafé (JuKuCa) Aurikelstieg zum 31. März 2004 für immer seine Türen. 28 Jahre erfolgreiche Jugendarbeit würden damit ebenso zu Grabe getragen wie unzählige politische und kulturelle Veranstaltungen der Vergangenheit. Die Stadt Norderstedt indes würde neben einem Jugendzentrum auch um einen überregional bekannten Veranstaltungsort ärmer.
NutzerInnen und SympathiesantInnen des JuKuCa haben allerdings ihren Kampf um die Einrichtung noch lange nicht aufgegeben. Anfang nächster Woche will man sich mit Forderungen an die Öffentlichkeit wenden, für die Stadtvertretersitzung am 16. Dezember mobilisiert man zu einer ersten Demonstration vor das Norderstedter Rathaus, weitere Aktionen sind in Planung. Dabei erhalten die JuKuCa-AnhängerInnen massiven Zulauf: neben ehemaligen NutzerInnen melden sich zur Zeit täglich Bands und andere soziale Initiativen der Stadt und bekunden Unterstützung.