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Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Samstag, 15. Dezember 2007, 1:00 Uhr
Kurznachrichten im Dezember
Meldungen vom 1. bis zum 15. Dezember 2007
Info Archiv Norderstedt | Samstag, 15. Dezember, 18 Uhr
"Verpiss Dich!"
15.43 Uhr, Neuer Pferdemarkt, Hamburg. Die Demonstration "Out of control" ist tatsächlich voll unter Kontrolle der Hamburger Polizei, rund 1.500 Beamte kesseln zu diesem Zeitpunkt noch 2.000 von ehemals 4.000 TeilnehmerInnen ein. Eine Minute zuvor sind mehrere "Greiftrupps" der Polizei in den Aufzug hineingestoßen, haben "Festnahmen gemacht". Festnahmen wegen bagatellhaften Vorwürfen. Als einer der Festgenommenen zappelt, greifen mehrere gepanzerte Beamte fest zu, drücken ihm seinen Arm schmerzend auf den Rücken, verdrehen ihm (was hier nichts mit Liebe zu tun hat) den Kopf. Als ein Fotograf des Info Archiv diese Szene fotografiert, wird er von einem der Beamten angegriffen, in ein Gebüsch gestoßen. Der Beamte brüllt: "Verpiss Dich!". Auch andere Fotografen und Pressevertreter werden in diesen Minuten bepöbelt, angerempelt, zur Seite gestoßen.Samstag, 15. Dezember, 17 Uhr
Hamburger Polizei geht hart gegen friedliche Demonstration vor
Mit der zuvor angekündigten Härte ist die Hamburger Polizei gegen eine Demonstration von rund 4.000 Menschen vorgegangen, die ab heute Mittag gegen "Polizeiwillkür", den § 129a und für Meinungsfreiheit auf die Straße gegangen waren. Der Demonstrationszug, zu dem auch das Soziale Zentrum und das Info Archiv Norderstedt aufgerufen hatten, wurde von Beginn an von mehreren tausend Polizeibeamten umstellt und bei jeder Gelegenheit gestoppt. So musste die Demo bereits nach etwa 50 Metern anhalten, weil einige Teilnehmer "gehüpft" waren (sic!). Wenig später machten Beamte ein Seitentransparent mit einer Länge von 2,60 Metern aus - 10cm länger als erlaubt. Und so dauerte es gut drei Stunden, bis der Aufzug die ersten rund 1.000 Meter bis zum Neuen Pferdemarkt zurückgelegt hatte. Hier eskalierte die Situation vollens, weil einige TeilnehmerInnen Sonnenbrillen aufgesetzt-, andere Schals vor den Mund gebunden hatten: Die Polizei schritt mit Schlagstockeinsätzen ein und nahm mehrere Personen fest. Einige hundert Meter weiter gaben die Organisatoren schließlich auf: Die Demonstration wurde aufgelöst, nachdem die Polizei begonnen hatte, Dutzende Platzverweise gegen TeilnehmerInnen auszusprechen, die außerhalb des polizeilichen Kessels mitliefen. Aus Protest ist es anschließend jedoch bis zu 1.000 DemonstrantInnen gelungen, entgegen den gerichtlichen Verfügungen in die Innenstadt zu gelangen. Vereinzelt kommt es hier zu Ausschreitungen.Freitag, 14. Dezember, 17 Uhr
Vor 40 Jahren beging die "Banklady" ihren letzten Überfall
Genau heute vor 40 Jahren endete die spektakuläre Raubserie der "Banklady" Gisela Werler mit dem Überfall der Kreissparkasse in Bad Segeberg. Am 14. Dezember 1967 gegen 18 Uhr betrat Werler zusammen mit ihrem Komplizen und Lebensgefährten das Geldinstitut, bedrohte unter anderem den Bankangestellten mit passendem Namen Lothar Baller und floh schließlich mit 28.500 D-Mark Beute. Als vier junge Bankangestellte Werler folgen, eröffnet sie mit ihrem Komplizen das Feuer: Alle vier Verfolger werden zum Teil schwer verletzt. Die Bankräuberin und ihr Mittäter Wittdorf werden jedoch wenig später gefasst und zu 13, bzw. 9 Jahren Haft verurteilt. Das Duo hatte zuvor über 20 Banken überfallen, hatte bundesweite Bekanntheit erlangt. Hier ein Bericht der "Segeberger Zeitung", hier ein zeitgeschichtlicher Artikel des "Spiegel".Freitag, 14. Dezember, 15 Uhr
Soziales Zentrum und Info Archiv rufen zur "Out of control"-Demo auf
Neben zahlreichen linkspolitischen Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet rufen auch das Soziale Zentrum und das Info Archiv zur morgigen Demonstration Out of control auf, die sich gegen wachsende Überwachung und "Sicherheitswahn" richtet. Treffpunkt für TeilnehmerInnen, die aus oder über Norderstedt Anreisen ist der Bahnhof Ochsenzoll. Hier wird gemeinsam die U-Bahn Richtung Innenstadt genommen, die um 12.24 Uhr abfährt. Im Vorfeld der Demonstration hatte die Hamburger Polizei einmal wieder angekündigt, dass große Teile des Versammlungsrechts außer Kraft gesetzt werden. So soll die Demonstration, zu der rund 3.000 TeilnehmerInnen erwartet werden, nach "Hamburger Standart" mit einem "Wanderkessel" der Polizei begleitet werden, nach ersten Auflagen war den DemonstrantInnen deshalb die Benutzung der Gehwege untersagt worden (sic!). Wahrscheinlich linke Gruppen hatten hingegen im Vorfeld der Demonstration drei Angriffe auf ihrer Meinung nach symbolhaft für staatliche Repression stehende Orte verübt: Auf das Haus des Hamburger Verfassungsschutz-Chefs Heino Vahldieck wurden Farbbeutel geworfen, auf ein u.a. von der Telefonfirma "Telio" genutzte Gebäude flogen Brandsätze (Telio ist auf Telefonanschlüsse in Gefängnissen spezialisiert), vor der Bundeswehruniversität gingen mehrere ziviele Fahrzeuge der Bundeswehr in Flammen auf, unter anderem das Fahrzeug eines katholischen Pfarrers.Freitag, 14. Dezember, 14 Uhr
CDU lehnt Stelle für Sozialen Dienst ab
Die Norderstedter SPD hat in Hinblick auf die Kindstötungen im Schleswig-Holsteinischen Ort Darry eine zusätzliche Stelle im Sozialen Dienst des Jugendamtes gefordert. Während Thomas Jäger, sozialpolitischer Sprecher der Norderstedter SPD, jedoch die sofortige Aufstockung des derzeit elfköpfigen Dienstes fordert, will die CDU zunächst die Fallzahl-Statistik im April 2008 abwarten, um gegebenenfalls dann zu reagieren. "Zu spät", findet Jäger und verweist unter anderem auf den Kreis Segeberg. Der habe unter Hinweis auf erweiterte Kinderschutzgesetze erst kürzlich sein Personlal im Jugendamt "deutlich aufgestockt". Laut Angaben der SPD betreuen derzeit 11 MitarbeiterInnen des Sozialen Dienstes in Norderstedt 1.700 Fälle, also 142 pro Mitarbeiter. Alleine in Schleswig-Holstein sei nach Angaben des Sozialministeriums zudem mit zwischen 1.200 und 2.400 Kindern zu rechnen, die von extremer Vernachlässigung oder Gewalt betroffen sind - bislang müssen jährlich 50 Babys aus Familien geholt werden, weil ihr Leben gefährdet ist. Angesichts solcher Zahlen wirft Jäger der CDU und Bürgermeister Hans-Joachim Grote (ebenfalls CDU) eine "gefährliche Vogel-Strauß-Politik" vor.Freitag, 14. Dezember, 14 Uhr
Schlömann fordert Süme´s Rücktritt
Schon seit Monaten wird die Henstedt-Ulzburger CDU von internen Querelen erschüttert, die sich vor allem um die inhaltliche Abhängigkeit der Fraktion von Bürgermeister Volker Dornquast (ebenfalls CDU) ranken. Jetzt auch Kritik am christdemokratischen Bürgervorsteher Joachim Süme: Der erst vor kurzem aus der Partei ausgetretene Gemeindevertreter Jörg Schlömann fragte sich öffentlich, ob Süme seinem Amt noch gewachsen sei, nachdem sich dieser offenbar bemüht hatte, einige Mitglieder des zuständigen Ausschusses von einem Treffen mit Politikern der frischgebackenen englischen Partnerstadt Waterlooville fernzuhalten. Nach einem Bericht der Segeberger Zeitung informierte Süme schließlich erst kurzfristig die restlichen Ausschussmitglieder, nachdem der Ausschussvorsitzende Horst Ostwald (SPD) sein Vorgehen missbilligt hatte. Ärger gibt es außerdem um das fragwürdige Vorgehen der Ulzburger Verwaltung in Sachen Beabauungsplan "123 - Gewerbegebiet westlich Große Heidkoppel": Laut Norderstedter Zeitung hatte die Verwaltung die entsprechende Bekanntmachung bereits ins Internet gestellt, bevor die Gemeindevertretung überhaupt den notwendigen Beschluss fassen konnte. Während WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah ein Beispiel für den überhbeblichen Umgang der hauptamtlichen Verwaltung mit den ehrenamtlichen KommunalpolitikerInnen sieht, wertete auch Ostwald das Vorgehen als "skandalös".Donnerstag, 13. Dezember, 16 Uhr
SZ-Sprecherin nimmt Ossietzky-Medaille entgegen
Bereits am vergangenen Sonntag war es Kirstin Knutzen, Sprecherin des Sozialen Zentrums, in Berlin vergönnt, die Carl-von-Ossietzky-Medaille entgegenzunehmen, die in diesem Jahr an den Anwaltlichen Notdienst vergeben wurde. Die seit 1962 von der Internationalen Liga für Menschenrechte verliehene Ehrung würdigt damit den ehrenamtlichen Einsatz von mehr als 100 Rechtsanwälten und Aktivisten, die als "Legal Team" im Rahmen der Proteste gegen das G8-Treffen im Juni diesen Jahres für die juristische Betreuung der DemonstrationsteilnehmerInnen sorgten. Liga-Präsident Dr. Rolf Gössner in seiner Laudatio: "Die Arbeit dieser anwaltlichen streetworker ? um nicht zu sagen: streetfighter - ermöglichte authentische Einblicke, die man sonst kaum erhalten würde: Das Legal-Team zeigte sich erschrocken über das Ausmaß selbst erlebter polizeilicher Übergriffe auf Demonstranten, aber auch auf Journalisten, Ärzte und Anwälte - von Misshandlungen bei der Festnahme über Tötungsandrohungen bis hin zu sexistischen Äußerungen und Übergriffen durch Polizeibeamte. Dem Legal-Team ist es zu verdanken, dass etliche dieser Vorkommnisse dokumentiert und dass Falschmeldungen von Polizei und Medien aufgedeckt werden konnten." Knutzen selbst beteiligte sich als Mitarbeiterin eines sogenannten "Ermittlungsausschusses" an der juristischen Arbeit in Rostock und Heiligendamm und hielt für diesen Bereich des Legal Teams auch die Antwortrede während der Ehrung. Sie wünscht sich nun, dass es ein wenig mehr Öffentlichkeit dafür gibt, wenn beispielsweise am kommenden Samstag die Hamburger Polizei am Rande der bundesweiten Demonstration gegen Repression und Überwachung einmal wieder ihre Kompetenzen überschreitet und das grundgesetzlich verbriefte Versammlungsrecht einschränkt.Donnerstag, 13. Dezember, 10:45 Uhr
Protokolle stehen zum download bereit
Im November haben drei Informationsveranstaltungen über die wesentlichen Änderungen des neuen Schulgesetzes und den Stand der Schulentwicklungsplanung stattgefunden. Die Veranstaltungen werden gemeinsam von der Stadt als Schulträger und dem Schulamt des Kreises Segeberg als Schulaufsichtsbehörde durchgeführt. Die Protokolle der einzelnen Veranstaltungen inklusive der Anlagen liegen vor und stehen hier zum herunterladen bereit.Donnerstag, 13. Dezember, 10:30 Uhr
Fett schwimmt oben
Der sog. Speckgürtel beschert Norderstedt nach Auffassung des Oberbürgermeisters Hans-Joachim Grote (CDU) "eine ausgezeichnete Grundlage für eine weitere positive Entwicklung unserer Stadt". Die Rest-CDU ist ebenfalls voll des Lobes ob der positiven Zahlen. Fette Jahre also? Wie immer im Leben kommt es auch hier auf die richtige Verteilung an. Und da hapert es nach Meinung der oppositionellen SPD und GALiN in Norderstedt. Peter Behr (SPD) mahnt wichtige Investitionen bei den Schulen und im Sport an, die trotz der gestiegenen Einnahmen verschoben wurden. Annette Reinders (GALiN) stellte beim vorgelegten Doppelhaushalt nur konservative Planungsziele wie Straßenbau (z.B. Autobahnanschluss) und Landesgartenschau fest. Geld ist genug vorhanden (und war es eigentlich auch vorher schon immer). Aber spätestens jetzt darf sich keinE PolitikerIN mehr mit der dämlichen Behauptung, es wäre kein Geld da, aus der Verantwortung stehlen. Wer jetzt keine ausreichenden finanziellen Mittel für z.B. den Bildungsbereich bereitstellen will, muss ohne wenn und aber zugeben, dass ihm/ihr Monster-Gewerbegebiete, Autobahnanschlüsse und andere Prestigeobjekte wichtiger sind.Mittwoch, 12. Dezember, 18 Uhr
"Mach mich nicht an..."
...sagte die Zigarette zum Raucher, als er die Gaststätte betrat. Nun gut, eine sprechende Zille gibt es noch nicht, aber das Rauchen ist ab 1. Januar in allen öffentlichen Gebäuden inkl. Gaststätten, Discos usw. Schleswig-Holsteins - also auch in Norderstedt - verboten. Geregelt ist dies im Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (Nichtraucherschutzgesetz). So bleibt noch genug Zeit sich das Rauchen abzugewöhnen oder die Lücken im Gesetzestext zu finden um sich und anderen straffrei die Lunge zu verkleistern.Mittwoch, 12. Dezember, 11:45 Uhr
Politisches Geschacher um Schullandschaft
Das Amt Leezen hatte einen Antrag auf die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule gestellt. Die Gemeinschaftsschule hätte in Leezen beste Startchancen: am vorhandenen Schulzentrum ist Ganztagsbetrieb schon eingeführt, ein Mensabau geplant, ein pädagogisches Konzept liegt vor und eine bauliche Erweiterung auf den Weg gebracht. Doch Bad-Segeberger CDU-PolitikerInnen und Schulentwicklungsplaner des Landes haben offenbar etwas dagegen. Die Leezener befürchten, dass Bad Segeberg selber zwei Gemeinschaftsschulen einrichten will und die Regionalschule Leezen zugeschoben werden soll. Sollte die Gemeinschaftsschule tatsächlich abgelehnt werden, wäre das Chaos perfekt. Burkhard Wegner , der Rektor des Schulzentrums, gegenüber der Segeberger Zeitung : "Dann müssten wir neu überlegen. Einen Plan B haben wir nicht". So entsteht, sicher nicht nur in Leezen, eine unwürdige Schacherei um Schulstandorte. Auf der Strecke blieben dabei - mal wieder - die SchülerInnen, denen vernünftige und gleichberechtigte Bildungschancen vorenthalten würden.Mittwoch, 12. Dezember, 11 Uhr
Müllgebühren bleiben stabil
Entgegen ersten Befürchtungen (wir berichten in unseren Kurzmeldungen vom 1.12.2007) werden die Müllgebühren in Norderstedt nicht steigen. Die Zahlungen, die Norderstedt an den Wegezweckverband (WZV) für den gemeinsam betriebenen Bauhof leisten muss, sind wesentlich höher ausgefallen als geplant. Dieses Loch wird durch höhere Einnahmen - vor allem durch den Verkauf von Altpapier - kompensiert. Entgegen den Planungen gaben nicht rund 10 000 Norderstedter Wertstoffe, Sperrmüll oder Laub ab, sondern 55 000. Die GALiN sieht jedoch weiterhin das Ziel einer Kostensenkung durch die Kooperation mit dem WZV als verfehlt an und fordert die Verwaltung auf, durch Verhandlungen mit dem WZV die Kostenanteile der Stadt zu senken.Dienstag, 12. Dezember, 10 Uhr
Der Heimatspiegel und McKinsey
Deutlich länger arbeiten, als bis 67? Kein Problem, meint die Unternehmensberatung McKinsey und verbreitet dieser Tage ein Gutachten zum drohenden Fachkräftemangel. Demnach sei Deutschland darauf angewiesen, seine Fachkräfte wesentlich länger arbeiten zu lassen, weil - so die Annahme - bei einem Wirtschaftswachstum von 1,6% bis 2020 4,5 Millionen zusätzliche Beschäftigte notwendig seien. So zu lesen unter anderem in der aktuellen Ausgabe des Anzeigenblättchens Heimatspiegel, wo der stellvertretende Redaktionsleiter Volker Puchalla die gleichförmige Meinung von CDU-Senioren-Union und McKinsey auf einer Anzeigenseite widergibt. Vor dem Hintergrund eines Arbeitslosenstandes von weit über 3 Millionen Menschen und angesichts Hunderttausender, die weit unter ihren Möglichkeiten in Dumpinglohnbereichen arbeiten müssen, kommt diese These mehr als überraschend. Andererseits zeichnet McKinsey selbst für einen Gutteil der Arbeitslosen verantwortlich: Wann immer die Berater in der Umstrukturierungsphase eines Unternehmens auf der Bildfläche erscheinen, sind Massenentlassungen und Outsourcing nicht weit: Beinahe automatisch "empfiehlt" McKinsey seinen Kunden Kosteneinsparung und Beschäftigungsabbau.Dienstag, 11. Dezember, 11:15 Uhr
SchülerInnen üben VorstandschefIn
SchülerInnen des Coppernicus-Gymnasiums nehmen an einem bundesweiten Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) teil. Das Projekt nennt sich schlicht "Junior". Das Ergebnis eines der Projekte ist das Jugendsprache-Nachschlagewerk " Versteh Nexx". Die Jugendlichen haben in diesem Buch das übersetzt, was sie täglich auf dem Schulhof und in der Freizeit hören - und vielleicht auch selber sagen. Zur Realisierung des Projekts gründeten die SchülerInnen eine Aktiengesellschaft. So wenig Innovativ diese Rechtsform einer Firma ist, so wenig unterscheiden sich die SchülerInnen aüßerlich von ihren Vorbildern: schwarzer Anzug, weißes Hemd, blaue Krawatte - für die Chefin wahlweise ein blaues Halstuch. Das zweite Projekt hatte ein Kochbuch - Copp´s Kitchen - mit europäischen Rezepten zum Ergebnis. Zusätzlich zu den Rezepten gibt es in diesem Buch noch kurze Kommentare zum jeweiligen Land. So sinnvoll die Zusammenführung von schulischer Theorie und wirtschaftlicher Praxis ist, so wünschenswert wäre die Entwicklung von Geschäftsmodellen, in denen Alternativen zur vorherrschenden Shareholder-Value-Mentalität erdacht würden. Eigentlich wäre die Schule dafür ein sehr geeigneter Ort. Das Nachschlagewerk "Versteh Nexx" ist in der Buchhandlung am Ochsenzoll erhältlich, das Kochbuch "Copp´s Kitchen" auch noch zusätzlich in der Buchhandlung am Rathaus.Dienstag, 11. Dezember, 11 Uhr
Wer bietet mehr?
Henstedt Ulzburgs Gemeinderat will heute die Weichen für die Ausweisung riesiger Gewerbeflächen stellen. Es geht um Entwurfs- und Aufstellungsbeschlüsse für Flächen von insgesamt 90 Hektar. Da wird den Norderstedter Nordportlern die Spucke wegbleiben. Das Nordport-Gelände ist nur pupsige 27 Hektar groß. Die Gemeindepolitiker Henstedt-Ulzburgs haben zwar bereits im Umwelt- und Planungsausschuss einstimmig den Bebauungsplänen zugestimmt, aber nun werden sie doch unruhig. In einer fraktionsübergreifenden Sondersitzung will man sich jetzt erst einmal Gedanken darüber machen, welche Art von Gewerbe überhaupt angesiedelt werden soll. Andersrum wäre ja auch langweilig.Montag, 10. Dezember, 21 Uhr
Dumm gelaufen!
Vor einigen Tagen baten wir um Spenden für einen neuen Rechner. Jetzt wissen wir, warum nicht eine einzige Spende einging: Wir gaben die falsche Bankleitzahl an. Jetzt hat uns ein Spender auf den Fehler aufmerksam gemacht, weil das Geld nicht überwiesen werden konnte. Wer also für einen neuen Archiv-Rechner spenden will, tue das bitte unter
- Archiv für Soziale Bewegungen Norderstedt e.V.
- Norderstedter Bank
- Bankleitzahl: 200 691 11
- Konto: 466 514
- Stichwort: "Rechner"
Vielen Dank!
Montag, 10. Dezember, 10 Uhr
Bumm!
In der Hasloher Kehre (Hamburg-Langenhorn) haben Unbekannte am Samstagabend versucht, einen Zigarettenautomaten zu sprengen. Trotz Einsatzes von Schwarzpulver, einem lauten Knall und jeder Menge Rauch scheiterten die Attentäter jedoch jäh - und flohne ohne Beute. Das eigentlich Interessante: Die Polizei "schließt einen politischen Hintergrund aus". Na, Gott sei Dank.Montag, 10. Dezember, 8 Uhr
Rock op´n Dörp
Nun war es also soweit: Am vergangenen Samstag betrat der Dauerspendensammmler Bob Geldof die Bühne des Kleinst-Festivals in Hartenholm und wunderte sich irgendwie selber, wo er war: "Hallo zusammen in diesem Dorf, wo auch immer es ist". Anschließend, so die Norderstedter Zeitung, heizte er den Rockfans eineinhalb Stunden ein, u.a. mit dem Lied, das ihn einst berühmt machte: "I Dont Like Mondays". Neben Geldof und weiteren Bands traten auch die 80er Jahre-Stars von Alphaville auf und waren noch immer "For Ever Young". Neben der Musik wurde von den nach Polizeiangaben rund 1.000 BesucherInnen auch die Organisation des Festivals gelobt. Chris Hastings-Long und Oliver Anhuth hatten unter anderem für ein gutes Catering und insbesondere eine bequeme Anreise gesorgt, da es eine Art Shuttle-Service zum Festplatz gab. Hiernoch ein Abendblatt-Gespräch mit Geldof.Sonntag, 9. Dezember, 16 Uhr
Ethicon serviert Lagerarbeiter ab
Nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung ist der örtliche Medizintechnik-Hersteller Ethicon derzeit bemüht, sein Norderstedter Lager nach Belgien zu verlegen und die insgesamt 82 Lagerarbeiter freizusetzen. Demnach muss das zum weltweit tätigen Johnson & Johnson-Konzern gehörige Unternehmen bei 35 Betroffenen lediglich die befristeten Verträge auslaufen lassen, die übrigen 47 aber sollen ihren Arbeitsplatz per Kündigung verlieren. Während jedoch der Betriebsrat um seinen Vorsitzenden Ayhan Ötztürk noch juristisch klären lässt, ob es sich bei der Personalentscheidung um sozialplanpflichtige Entlassungen gemäß § 112 ff. BetrVG handelt, hat Ethicon bereits eine andere Vorgehensweise gewählt: Nach Mitteilung der zuständigen Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) werden die Betroffenen seit vergangenem Dienstag unter Druck gesetzt, damit zügig Aufhebungsverträge unterzeichnet werden. Zwar hat Personalchef Heiner Förster nach erstem Medieninteresse inzwischen eingelenkt und will die Gekündigten nun bis Ende Januar über die Aufhebungsverträge entscheiden lassen, grundsätzlich scheint sich das Unternehmen aber aus seinem online einzusehenden "Credo" nicht viel zu machen:- "Verantwortung tragen wir auch für unsere Mitarbeiter, für die Frauen und Männer, die auf der ganzen Welt bei uns tätig sind. Jeder von ihnen ist als Individuum zu achten. Ihre Würde muss respektiert und ihre Verdienste müssen anerkannt werden. Sie müssen auf die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes vertrauen können."
Ethicon beschäftigt zur Zeit rund 2.400 MitarbeiterInnen (fast alle in Norderstedt), Johnson&Johnson weltweit 116.000.
Samstag, 8. Dezember, 14 Uhr
Christel Seiler: "Furchtbarer Umgang mit Flüchtlingen"
Demnächst wird sie 70 und heute hätte sie im Berliner Schloss Bellevue von Bundespräsident Horst Köhler für ihren jahrelangen Einsatz gegen Abschiebehaft und für das Bleiberecht von MigrantInnen mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt werden sollen. Doch die Hamburgerin Christel Seiler hat das "Kreuz am Bande" abgelehnt: Zu bizarr schien es ihr, Zeit ihres Lebens gegen ausländerfeindliche Gesetze und menschenferne Politik zu kämpfen, um dann von eben jener Politik dafür geehrt zu werden. Der Hamburger Morgenpost sagte Seiler: "Wenn dieser Staat nicht so furchtbar mit den Flüchtlingen umgehen würde, dann hätte ich meine Freizeit anders nutzen können". Neben der alltäglichen Hilfe im Einzelfall hat sich Seiler als überzeugte Christin auch stets politisch für die Rechte von MigrantInnen stark gemacht. Unter anderem war sie über Jahre am Widerstand gegen die Hamburg Abschiebehaftanstalt Glasmoor in Norderstedt beteiligt. Viel Feind, viel Ehr: Die Hamburger NPD reagierte auf die geplante Verleihung eigens mit einem Artikel zur "Entwurzelung" und "Kulturzerstörung in einer nomadisierten Welt".Samstag, 8. Dezember, 11 Uhr
Licht aus für den Klimaschutz!
... dazu fordert heute ausgerechnet die Bild-Zeitung auf, mit ihr aber auch Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND), Greenpeace, World Wide Fund for Nature(WWF), Pro 7 und die Suchmaschine google. Von 20.00 bis 20.05 Uhr sind alle Menschen in Deutschland dazu aufgerufen, sämtliches Licht an und in ihren Häusern und Wohnungen zu löschen, um ein symbolisches Zeichen an die TeilnehmerInnen des zeitgleich auf Bali stattfindenden Weltklimagipfels zu senden.Samstag, 8. Dezember, 11 Uhr
Großflughafen Kaki: CDU macht weiter Druck
Die Aufrechterhaltung der "Option Flughafenausbau Kaltenkirchen" verlangt der Hamburger Wirtschaftsrat der CDU in seiner Programmforderung zur Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr.Freitag, 7. Dezember, 15 Uhr
ARGE-Schikanen: Betroffene melden sich zu Wort
Gestern berichtete das ARD-Magazin Panorama über Missstände unter anderem in der Segeberger ARGE in Norderstedt, heute melden sich zwei der im Filmbeitrag begleiteten Arbeitslosen im Forum des Senders zu Wort: Thorsten Totzke und Joachim Tzyschakoff wurden von ihren ARGE-SachbearbeiterInnen in sogenannte "Trainingsmaßnahmen" gesteckt, die offenbar ohne jede Erfolgschance sind: Demnach mussten die Betroffenen von Tür zu Tür gehen und bei Firmen nach Praktikumsplätzen fragen, Erfolgsquote: Nahe null. Während Totzke beklagt, die für ihn zuständige ARGE-Mitarbeiterin würde zwar auf sein Gewicht achten, jedoch die einzige ihm zugesagte Praktikumsstelle ablehnen, hat Tzyschakoff die Faxen dicke: Er klagt gegen die ARGE, hat sogar eine Einstweilige Verfügung beantragt: Die ARGE soll es unterlassen, ihn zur Teilnahme an der (sinnlosen) Trainingsmaßnahme zu zwingen. Außerdem hat er seine Sachbearbeiterin mit Fristsetzung aufgefordert, Fragen zum Programm und seiner Situation zu beantworten. Die ARGE-Mitarbeiterin habe zuvor über Wochen nicht geantwortet. Das genannte "Training" ist Teil des Projektes "Monalisa", das sich vor allem an Langzeitarbeitslose richtet und federführend von ARGE und Leistungszentrum Segeberg sowie der Volkshochschule Kaltenkirchen organisiert wird.Freitag, 7. Dezember, 14 Uhr
Und es fließt doch: Hochwasser in Norderstedt
Die schwersten Überschwemmungen seit etwa 10 Jahren sind derzeit in Norderstedt zu beobachten: Sowohl die Tarpenbek, als auch die Moorbek und verschiedene Bäche sind nach tagelangen Regenfällen über die Ufer getreten. Größere Schäden sind dadurch aber nicht zu erwarten: Lediglich die Rad- und Fußwege entlang der Gewässer sind an zahlreichen Stellen unpassierbar. So steht der Tarpenbek-Wanderweg in Höhe des HSV-Trainingsgeländes auf einer Länge von 500 Metern unter Wasser. MitarbeiterInnen des städtischen Bauhofes haben inzwischen damit begonnen, die betroffenen Bereiche abzusperren. In der Region Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen mussten nach einer Meldung des NDR mehrere Straßen gesperrt werden.Freitag, 7. Dezember, 9 Uhr
Wieder Schikanen der Norderstedter ARGE?
Nach einem Bericht des ARD-Magazins Panorama schikaniert die Norderstedt ARGE weiterhin Arbeitslose. Demnach werden zur Zeit Betroffene in "Trainingsmaßnahmen" geschickt, bei denen sie von Firma zu Firma laufen müssen, um dort ohne Termin und ohne jede Erfolgsaussicht nach Praktikumsplätzen zu fragen. In der Regel werden die Erwerbslosen dabei schon vom Empfang zurückgewiesen, zumal vor ihnen i.d.R. bereits andere Betroffene dieser "Trainigsmaßnahmen" vorgesprochen hatten. Schon häufiger ist die Norderstedter ARGE negativ aufgefallen, etwa mit rechtlich fragwürdigen Mittelstreichungen sowie stundenlangen Wartezeiten für dann oft schlechte Vermittlungstätigkeiten.Donnerstag, 6. Dezember, 18:30 Uhr
Arriba will Preise erhöhen
Am 13. Dezember findet die nächste Sitzung des Werkausschusses statt. Von Seiten der Stadtwerke, und hier in Person Volker Hallwachs von der Werkleitung, wird eine Beschlussvorlage zur Erhöhung der Eintrittspreise ins Arriba eingereicht. Die Preise sollen demnach im Erlebnisbad für Erwachsene und Kinder um 50 Cent je Karte erhöht werden. Für Erwachsene Besucher des Freibades inkl. des Erlebnisbades sollen 1 Euro und für Kinder 50 Cent mehr verlangt werden. Diffuse Begründung: Insbesondere seien die gestiegenen Energiekosten daran Schuld. Ganz abgesehen davon, dass die Energiepreise teilweise durchaus von den Stadtwerken beeinflusst werden könnten, darf man nicht vergessen, dass die Arriba-Erweiterungen (z.B. Rutschen, Wellenbad) etliche Millionen verschlungen haben und für die Landesgartenschau und das geplante Naturbad auch erhebliche Kosten in den Haushalt eingestellt werden müssen. Der Ausschuss findet am 13. Dezember 2007 um 18:30 Uhr im Arriba Erlebnisbad (!!!) statt. Herr Hallwachs bringt sicher eine Badehose mit ? vielleicht geht er ja baden.Donnerstag, 6. Dezember, 10:45 Uhr
Produktionsverlagerung nach Landsberg
Die Jungheinrich AG baut in Landsberg bei Halle (Sachsen-Anhalt) ein neues Werk zur Herstellung von Elektro-Niederhubwagen. Diese wurden bisher am Standort Norderstedt produziert. Wie das Unternehmen mitteilte, werden die Jungheinrich-MitarbeiterInnen in Norderstedt in den verbleibenden Produktionslinien weiterbeschäftigt. In Norderstedt werden demnach weiter Elektro-Hochhubwagen, Schubmasterstapler und Komponenten wie Steuerungen und Hubgerüste gebaut. Außerdem befindet sich hier das zentrale Ersatzteil-logistikzentrum für Mittel und -Nordeuropa.Donnerstag, 6. Dezember, 10:30 Uhr
CDU Bad Bramstadt gegen den Trend
Die Gemeinschaftsschule entwickelt sich überraschenderweise in Schleswig-Holstein zu einem Renner; dies allerdings hauptsächlich auf dem Land (wir berichteten in den Kurznachrichten vom 3.12.200). In einigen Städten tendiert die Politik zur Gründung von Regionalschulen und Gemeinschaftsschulen, bei Erhaltung der Gymnasien. In Bad Bramstedt hat die StadtvertreterInnenversammlung mit einer Stimme Mehrheit die Bildung einer Regionalschule (Zusammenlegung der jetzigen Real- und Hauptschule auf dem Schäferberg) beschlossen. Möglich wurde die Mehrheit durch eine Stimme der FDP-Fraktion, Günther Barth stimmte gegen die Auffassung der FDP-Fraktion mit der CDU für die Regionalschule. SPD, Grüne und Teile der FDP waren für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule am gleichen Standort. Dies hätte auch dem Willen der Eltern und der meisten LehrerInnen entsprochen.Mittwoch, 5. Dezember, 20 Uhr
Chaos beim 1. VCN
In einem Leserbrief an die "Norderstedter Zeitung" haben sich heute drei Vorstandsmitglieder des 1. VC Norderstedt - Peter Schulz, Frank Koch und Cordt-Peter Lattmann - vom Rausschmiss der Außenangreiferin Julia Lemmer distanziert. Lemmer war zuvor offenbar durch den 1. Vorsitzenden des Vereins Thomas Broscheit sowie Team-Manager Klaus Meetz von ihren sportlichen Aufgaben entbunden worden. Darauf hin trat vor der jüngsten Zweitligapartie gegen den SC Potsdam zunächst Physiotherapeut Richard Konrad, kurz vor Spielbeginn zudem Jana Köhler als Spielführerin zurück. In ihrer Erklärung weisen die drei Vorstandsmitglieder darauf hin, dass sie über die Kündigung Lemmers nicht informiert waren. Außerdem distanzieren sie sich in scharfer Form von Manager Metz: "Herr Metz hat in keiner Weise die Befugnis, Kündigungen gegenüber Vereinsmitgliedern auszusprechen. Welche Aufgaben er im Umfeld des Zweitligateams wahrnimmt, entzieht sich unserer Kenntnis". Pikant an der Angelegenheit unter anderem: Sowohl Vereins-Chef Broscheit, als auch Schulz und Lattmann spielten einst im erfolgreichen Erst- und Zweitliga-Herrenteam des 1. SC Norderstedt.Mittwoch, 5. Dezember, 14 Uhr
Protest gegen Landesgartenschau online
Neben den Veröffentlichungen von Parteien und Umweltverbänden zu einzelnen Aspekten der Landesgartenschau 2011 (LGS) in Norderstedt ist jetzt eine alternative Internet-Seite online gegangen, die sich offenbar mit dem kommerziellen Charakter der Event-Schau auseinandersetzen will. Bereits seit dem 14. November heißt es diesbezüglich Kiesa libre!, wobei die LGS-GegnerInnen lediglich eine Kampagne ankündigen: Eigene Inhalte fehlen bislang, bzw. können nur erahnt werden. Neben Verlinkungen zu den einschlägigen linken Gruppen in Norderstedt kann auch der Seite nur ein - allerdings interessantes - Interview mit Florian Opitz gelesen werden, der sich als Regisseur des Films Der große Ausverkauf einen Namen machte. Schon im vergangenen Jahr war in Norderstedt strömungsübergreifend diskutiert worden, die Funktion der "Costa Kiesa" als kostenloser Erholungsraum in den Vordergrund der LGS-Proteste zu stellen. Genau dieser Charakter nämlich geht durch die Einrichtung der kommerziellen Gartenschau in jedem Fall verloren.Mittwoch, 5. Dezember, 12 Uhr
"DIE LINKE" geht auf die Überholspur
Am 19. November gründete "DIE LINKE" in Norderstedt einen Ortsverband, am 20. Dezember soll in Wahlstedt der nächste gegründet werden. Auf einer Sitzung des Kreisverbandes in Kaltenkirchen wurden die Weichen für die Teilnahme an den Kommunalwahlen im Mai 2008 gestellt. Dabei hofft "DIE LINKE" auf das Bundesverfassungsgericht. Das Gericht hat über eine Klage des Grünen-Landesverbandes zu entscheiden, die 5-Prozent-Hürde zu kippen. "DIE LINKE" hat sich dieser Klage angeschlossen. Helmut Lechner , Mitglied der Arbeitsgruppe Wahlprogramm, nennt die Schwerpunkte des Wahlprogramms: Bildung und Arbeitslosigkeit. Lechner, bis 2006 Facharbeiter und Betriebsratsvorsitzender bei der Norderstedter Firm Jungheinrich tätig sowie Mitglied im Norderstedter Ortsverband weiter: "Bei Schulen und Kindertagesstätten sollten wir die Positionen der Eltern unterstützen".Mittwoch, 5. Dezember, 11 Uhr
Taktfahrplan soll kommen
Nach Aussagen von Claudius Mozer von der Südholstein Verkehrsservicegesellschaft (SVG) befinddet man sich dort in der strategischen Planung für einen neuen, verlässlichen Taktfahrplan. Das würde bedeuten, dass Busse und Bahnen in einem abgestimmten Takt (z. B. eine bestimmte Linie immer 10 Minuten nach der vollen Stunde) fahren würden. Langes suchen in Fahrplänen wäre damit nicht mehr nötig, die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gesteigert. Ein großer Teil der Mehrkosten könnte somit durch eine wachsende Nachfrage wieder hereingeholt werden. Das Konzept soll demnächst den politischen Gremien vorgelegt werden.Mittwoch, 5. Dezember, 10:45 Uhr
Kein Geld, kein "Bad"
Seit 1924 darf sich die Stadt Segeberg mit dem Zusatz "Bad" schmücken. Schon seit 1884 konnten Erholungswillige dort Solebäder genießen. Der Unterhalt der Brunnen kostet derzeit rund 90 000 Euro, die Einnahmen betragen aber nur 2000 Euro. Die KommunalpolitikerInnen der Stadt überlegen deshalb, auf den Titel "Bad" zu verzichten. Doch es könnte noch viel schlimmer kommen: In den Kalkberghöhlen rieselt der namengebende Kalk. Wenn nichts unternommen wird, könnte Winnetou bald das letzte Mal sterben und in einem riesigen Loch in die ewigen Jagdgründen verschwinden ? und mit ihm ein Haufen Zuschauer. Seit über 70 Jahren befindet sich nämlich genau im Zuschauerbereich eine Schwachstelle in den Höhlen, die immer wieder zu Einstürzen führte. Bisher reichte es au, das Loch immer wieder aufzufüllen (mit Sand, nicht mit Zuschauern). Aber jetzt muss wohl etwas geschehen. Wenn die Fledermäuse das Weite gesucht haben, könnte mit den Bauarbeiten begonnen werden.Dienstag, 4. Dezember, 17:20 Uhr
Biogasanlagen gut für Wildschweine
Der Bau von Biogasanlagen (z.B. in Wakendorf II) treibt seltsame Blüten: https://www.segeberger-zeitung.de/news/archiv/?id=2265932" target="_blank"> Wildschweine fühlen sich sauwohl. Denn Biogasanlagen werden hauptsächlich mit Mais betrieben und die Maisfelder sind bei den Wildschweinen sehr beliebt. Diese wiederum bei den Jägern und deshalb befürwortet der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) tendenziell den Anbau von Energiepflanzen. Irgendwann wird Mensch sicher auch dahinter kommen, dass landwirtschaftliche Anbauflächen in erster Linie der Ernährung von Menschen dienen sollten.
Dienstag, 4. Dezember, 17:15 Uhr
Ökostrom für Bad Bramstedt
Die Energieversorgung der städtischen Gebäude Bad Bramstedts wird ab 1. Januar komplett auf Öko-Strom umgestellt. Die Energie kommt aus Skandinavien und wir mit Wasserkraft erzeugt. Die Mehrkosten für den Ökostrom betragen 170 Euro. So lobenswert diese Maßnahme ist, darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Stadtwerke 85 Prozent ihres Stroms von E.on Hanse beziehen, einem Unternehmen dessen Geschäftsmodell nach wie vor auf dreckiger Energie basiert (z.B. Kernkraft und Braunkohle).Dienstag, 4. Dezember, 17:15 Uhr
Benefizkonzert für Verein "Flüchtlingshilfe"
In der Vicelin-Schalom-Kirche fand zum fünften Mal ein Benefizkonzert zugunsten des Norderstdter Vereins "Flüchtlingshilfe" statt. Rund 180 ZuschauerInnen erlebten einen gelungenen Abend und am Ende kamen 1200 Euro für die Arbeit des Verein zusammen. Das Geld soll für Deutschkurse bedürftiger MigrantInnen und zur Unterstützung kinderreicher Familien verwendet werden, sagte Gisela Nuguid vom Verein "Flüchtlingshilfe".Dienstag, 4. Dezember, 17 Uhr
Frauen an die Macht
Nachdem die Kreis SPD Jutta Hartwieg als Kandidatin für die Wahl zur Landrätin ins Rennen schickte, hat jetzt die CDU in Bad Segeberg die parteilose Verwaltungsbeamtin Monika Oestreich als Kandidatin für die BürgermeisterInnenwahl nominiert. Oestreich war bereits bei der SPD als Kandidatin im Gespräch. Die SPD nahm aber davon Abstand , weil Oestreich über mehrere Jahre die rechte Hand des ehemaligen SPD-Bürgermeisters Udo Fröhlich war, und die CDU auf den nun gar nicht gut zu Sprechen ist. Die vornehme Zurückhaltung hat die CDU genutzt, um diesen überraschenden Coup zu landen. Die SPD überlegt nun, ob sie den Wahlvorschlag dennoch unterstützen wollen.Dienstag, 4. Dezember, 16 Uhr
Arbeitsplätze bei Nordex
Der Windkraftanlagenbauer Nordex sucht alleine in Norderstedt 100 Beschäftigte, insbesondere Elektroingenieure und -technikerInnen. Das 1985 in Dänemark gegründete Unternehmen mit Vorstandssitz im Norderstedter Bornbach beschäftigt zur Zeit noch rund 1.500 MitarbeiterInnen, will diese Zahl laut einem Bericht des NDR alleine bis Jahresende auf weltweit 5.000 ausdehnen. Noch Anfang 2005 erklärten sich 700 Beschäftigten in Norderstedt und Rostock zum Lohnverzicht bereit und akzeptierten Kündigungen, um das bis einschließlich 2004 verlustreiche Unternehmen zu stützen. In dieser Zeit soll es seitens der Unternehmensführung auch mehrfach zu zweifelhaften Aktionen gegen Betriebsratsmitglieder gekommen sein.Montag, 3. Dezember, 11 Uhr
Schleswig-Holstein steht auf Gemeinschaftsschulen
Alleine für das kommende Schuljahr liegen dem Schleswig-Holsteinischen Bildungsministerium 44 Anträge auf Einführung einer Gemeinschaftsschule vor, für das darauf folgende Schuljahr sind es weitere 16. Damit übertrifft das neue Modell alle Erwartungen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) spricht von einem "Riesenerfolg". Anders als erwartet, entwickelt sich die Gemeinschaftsschule vor allem auf dem Land zu einem Renner: Die Städte reagieren hingegen zurückhaltend. Beispiel Norderstedt: Trotzdem die Elternschaft sich für eine gemeinsame Beschulung ausspricht, zögert die Politik, tendiert eher zur Beibehaltung der Gymnasien bei Schaffung mehrerer Regionalschulen (Vereinigung von Haupt- und Realschulen). Das, obwohl die PISA-Studien immer wieder darauf verweisen, dass ein Hautproblem des deutschen Bildungssystems die unterschiedlichen Bildungschancen sind.Montag, 3. Dezember, 10 Uhr
Regionalschule in Rickling
Für die Einrichtung einer Regionalschule hat sich der Ricklinger Amtsausschuss am Donnerstag entschieden. Bereits ab Sommer 2008 soll die bisherige Grund- und Hauptschule derart umgestaltet werden. Nach einem Bericht der Segeberger Zeitung erhoffen sich die KommunalpolitikerInnen von diesem Schritt unter anderem die Rettung des "Schulstandortes Rickling": Schließlich werde in den umliegenden Gemeinden einheitlich die Gemeinschaftsschule favorisiert.Samstag, 1. Dezember, 19 Uhr
Höhere Müllgebühren in Norderstedt?
Eigentlich sollte die Kooperation mit dem Wegezweckverband Kostensenkungen für die NorderstedterInnen bringen, jetzt drohen Gebührenerhöhungen. In einer Presseerklärung zitiert die Grün Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) nun "Kleingedrucktes" aus einer Beschluss-Vorlage der Stadtvertretung: "Mehrkosten ergeben sich in 2008 aus den an den WZV zu erstattenden aufwendungen für den Recyclinghof Norderstedt, hier sind im Vergleich zu den kalkulierten Kosten von 357.300 Euro tatsächlich Kosten von 660.100 Euro jährlich zu erstatten". Diese annähernde Verdoppelung der Kosten schreibt Maren Plaschnick dem Geschäftsführer des Wegezweckverbandes Jens Kretschmer und dem Norderstedter Baustadtrat Thomas Bosse zu, die einst mit Kostensenkungen für die Zusammenarbeit warben. Auf dem Gelände des neuen Recyclinghofes im Gewerbegebiet Oststraße wurde zunächst eine neue Recyclinghalle gebaut, jetzt folgte ein Sozialgebäude, bevor demnächst die Schadstoffsammelstelle neu errichtet wird. Die GALiN fordert nun Nachverhandlungen mit dem Wegezweckverband: Notfalls müsse der Kostenanteil der Stadt gesenkt werden, um eine Kostenexplosion für die BürgerInnen zu verhindern.Samstag, 1. Dezember, 11 Uhr
Kloppenburg gehört jetzt Rossmann
Bereits vergangenen Donnerstag verkündete die Drogerie-Kette Rossmann die Übernahme der norddeutschen Handelskette Kloppenburg, die unter anderem Filialen in Norderstedt, Bad Segeberg, Bad Bramstedt und Wahlstedt unterhält. Sowohl der Name "Kloppenburg", als auch die Zentrale der Kette in Kiel-Melsdorf sollen zunächst erhalten bleiben, das Sortiment wird mit Rossmann-Artikeln ergänzt. Der aktuelle Zukauf ist offenbar so etwas wie die Antwort auf die Übernahme von "Ihr Platz" durch den Konkurrenten Schlecker, der fortwährend in der Kritik von Gewerkschaften und Verbraucherschützern steht. Schlecker hatte erst im Oktober die Übernahme der fünftgrößten Drogerie-Kette verkündet. Die aktuellen Top 3:- Schlecker: 6 Milliarden Umsatz, 11.000 Filialen
- DM: 3 Milliarden
- Rossmann: 2,5 Milliarden, 1.250 Filialen (plus Kloppenburg mit 290 Millionen Umsatz und 160 Filialen)
Dazu kommt unter anderem Budnikowsky mit rund 120 Fillialen im Norden. Letztere Drogerie-Kette ist so etwas wie der "ideologische Gegenspieler" von Schlecker: Budnikowsky gibt sich traditionell einen sozialen Touch, führte schon früh ökologisch einwandfreie und auch fair gehandelte Waren ein und steht in dem Ruf, Tariflöhne zu zahlen.
Samstag, 1. Dezember, 11 Uhr
CDU Ulzburg contra Frauentreffpunkt
Das Tauziehen um einen Zuschuss von 2.000 Euro für den Frauentreffpunkt Kaltenkirchen gerät immer mehr zum peinlichen Possenspiel: Nachdem die CDU Henstedt-Ulzburg sich nun schon über Monate weigert, einen Anteil von 2.000 Euro für das nächste Jahr zuzusagen, setzt ihre sozialpolitische Sprecherin Elisabeth von Bressensdorf jetzt Bedingungen für das "Ja" ihrer Partei: Die angekündigte Trägerschaft der Norderstedter Frauenräume muss zunächst fix sein, außerdem der Finanzbedarf nachgewiesen werden. Das alles wegen einer Institution, deren Arbeit allgemein und parteiübergreifend Anerkennung findet: Erst in der vergangenen Woche forderten unter anderem Heidi Dick (Kinderschutzbund Henstedt-Ulzburg), Sabine Moser-Hahn (Rat für Kriminalitätsverhütung), Hartmut Beck (Vorsitzender des Ulzburger Seniorenbeirates), die Anwaltskanzlei Dörfelt, Schumacher, Grützner und Sozien sowie Annegret Horn (Gleichstellungsbeauftragte) mit einer öffentlichkeitswirksmen Aktion zur Rettung des Frauentreffpunktes auf. Sie machten unter anderem deutlich, dass ein Betrag von 2.000 Euro für die Kaltenkirchener Institution viel Geld ist, für den Gemeindehaushalt in Höhe von 48 Millionen Euro jedoch nur marginale Bedeutung hat. Doch CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Brocks sieht das anders: "Leider haben einzelne Fraktionen bis jetzt nicht erkannt, dass die Gemeindepolitik nicht nur aus dem Frauentreffpunkt Kaltenkirchen besteht".Und hier gehts zu den Meldungen vom 16. bis zum 30. November 2007.
Hamburg, 15.12.: Die Polizei führt einen Mann ab, Beamte verdrehen ihm im schnellen Trab den rechten Arm und drücken den Kopf zur Seite. Der Fotograf des Info Archivs wurde unmittelbar nach diesem Foto von Beamten in ein Gebüsch gestoßen.