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Samstag, 1. März 2008, 1:00 Uhr

Kurznachrichten im Februar II

Meldungen vom 16. bis zum 29. Februar 2008

Info Archiv Norderstedt | Freitag, 29. Februar, 16 Uhr

Unwetterwarnung

Vor umgestürzten Bäumen und umherfliegenden Dachziegeln warnt der Deutsche Wetterdienst für den Kreis Segeberg in der Zeit zwischen heute, 20 Uhr und Samstag, ca. 8 Uhr. Außerdem kündigt das Institut schon jetzt an, dass die Unwetterwarnung zwischenzeitlich wohl verlängert wird. Die Metereologen erwarten in dieser Zeit Orkanböen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern, vom Aufenthalt im Freien wird abgeraten.

Freitag, 29. Februar, 15 Uhr

Protest gegen LGS-Arbeiten

Mehrere Anwohner und NutzerInnen des Norderstedter Stadtparkes protestieren gegen die heftigen Arbeiten, die die Stadt zur Zeit in Vorbereitung der Landesgartenschau 2011 durchführen lässt. So seien große Teile der öffentlichen Wege im Park nicht oder kaum benutzbar, weil Arbeiter gefällt Bäume auf die Wege gelegt- oder mit schweren Fahrzeugen tiefe Rillen in Landschaft und Querungen gefurcht hätten. Stadtpark GmbH - Geschäftsführer Kai Jörg Evers beruhigt jedoch die Gemüter: Die Beeinträchtigungen würden bald behoben, ohnehin dürfte nur noch bis zum 15. März gearbeitet werden. Erheblich übereilt wirken die Arbeiten aber dennoch: Insgesamt drei Winter hat die Stadt noch Zeit, auf dem Gelände der Landesgartenschau zu arbeiten. Warum bereits jetzt hektisch vollendete Tatsachen geschaffen werden, scheint nur mit dem Zweck erklärbar, kritische Diskussionen um die Schau abzubrechen.

Freitag, 29. Februar, 14 Uhr

Antifa-Demo in Pinneberg

Antifaschistische Gruppen aus Hamburg und dem Kreis Pinneberg rufen für den morgigen Samstag zu einer Demonstration in der Kreisstadt auf. Ihr Vorwurf: Immer häufiger kommt es in Pinneberg zu offenen Treffen gewalttätiger Neonazis aus der Stadt selber, Elmshorn und Uetersen, fast ungestört könnte sich der "rechte Mob" dann dort bewegen. Davon will die Polizei indes nichts mitgekommen haben. Im Quickborner Tageblatt etwa gaben sich kürzlich sowohl der Pinneberger Polizeichef Matthias Wieske, als auch Polizeioberrat Torsten Schramm von der Polizeiinspektion Segeberg verblüfft: "Wir haben schon seit mehr als anderthalb Jahren (...) keine größeren Probleme mit den Rechten", so Wieske, der darauf verweist, dass Teile der Nazi-Szene nach dem "harten Vorgehen" der letzten Jahre in andere Orte verzogen seien. Im Tageblatt wie auch in der Uetersener Zeitung rechnet Oberrat Schramm mit einem friedlichen Verlauf der Antifa-Demo, während Gegendemonstrationen von Neonazis bislang nicht geplant seien. Die Demonstration wurde von Andreas Blechschmidt angemeldet, der aus dem Umfeld der Roten Flora in Hamburg kommt. Die aufrufenden Antifa-Gruppen erwarten morgen bis zu 300 TeilnehmerInnen in Pinneberg, die Demonstration startet um 11 Uhr am Bahnhof Pinneberg.

Donnerstag, 28. Februar, 20 Uhr

Kitas bestreikt

Heute sind etwa 350 ErzieherInnen aus ganz Schleswig Holstein in einen ganztätigen Streik getreten. Unter den zehn bestreikten Kindertagesstätten (Kitas) der Arbeiterwohlfahrt (AWO) war auch eine Einrichtung in Kaltenkirchen . "Es haben sich auch Eltern mit den Beschäftigten solidarisiert", sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky in Kiel. Gefordert wird eine Einkommenserhöhungen von 9,4 Prozent und eine Einmalzahlung von 500 Euro. Die AWO ist ein eigenständiger Arbeitgeber und hat einen eigenen Tarifvertrag. Insofern steht dieser Tarifstreit nicht in direkten Zusammenhang mit den Verhandlungen bei Bund und Kommunen.

Donnerstag, 28. Februar, 12:50 Uhr

Keine Veräußerung "fauler Kredite"

Nachdem die Sparkasse Südholstein wegen des Verkaufs sogenannter "notleidender Kredite" an das us-amerikanische Inkassounternehmen Lone Star ins Gerede gekommen war, positioniert sich die Norderstedt Bank zu diesem Thema. Wie der Heimatspiegel berichtet, wird die Bank nach Aussage von Vorstand Martin Weber "...keine Kredite an Finanzinvestoren veräußern". Das soll sich auch auf Immobiliendarlehen "fauler Kunden" beziehen.

Donnerstag, 28. Februar, 12:50 Uhr

"Sahnegrundstück" zu belegen

Die Stadtvertretung Norderstedt hat die Bebauung der Fläche östlich der U-Bahnschienen, westlich der Ulzburger Straße und zwischen dem Buchenweg und der Heidbergstr. beschlossen. Das Gebiet umfasst 40 000 qm. Es können sich dort Dienstleister, Gesundheits- und Wellnessanbieter sowie Freizeiteinrichtungen niederlassen. Einer der vorhandenen Interessenten ist die Norderstedter Firma Nordex, die erfolgreich Windkraftanlagen produziert und verkauft. Nordex will ein Verwaltungsgebäude für rund 600 Beschäftigte bauen. Bisher hat das Unternehmen seinen Sitz noch im Gewerbegebiet Nettelkrögen. Die Produktion der Rotorblätter findet Rostock statt. Ein weiterer Interessent sind die Segeberger Kliniken, die bereits unweit des neuen Gewerbegebietes in der Heidbergstraße eine Praxisklinik und ein Gesundheits- und Therapiezentrum betreiben. Aber, nicht vergessen, es besteht auch die Möglichkeit, Wohnungen zu bauen.

Mittwoch, 27. Februar, 15:20 Uhr

Steckt Absicht hinter der Plambeck-Insolvenz?

Wie wir am 25.02.2008 in den Kurzmeldungen berichteten, hat das Bauunternehmen Plambeck bereits am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag beim Norderstedter Amtsgericht gestellt. Inzwischen will der Insovenzverwalter Dr. Achim Ahrend aus Hamburg zusammen mit der Geschäftsleitung versuchen, einen Teil des Unternehmens zu retten. Auf einer Betriebsversammlung erläuterte Ahrend die Möglichkeit die Hochbauabteilung einzustellen. Davon wären 30 von bisher 70 Mitarbeitern betroffen. Derweil stellt die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) die Frage nach der Verantwortlichkeit und den Gründen für die Insolvenz. Hat Plambeck die Hochbauabteilung bewusst pleite gehen lassen, um die Arbeiten in Zukunft günstiger von Subunternehmern ausführen zu lassen? "Das ganze hat jedenfalls einen sehr faden Beigeschmack", so IG-Bausekretär Edwin Lehmann in Neumünster. Der Insolvenzverwalter kann dazu keine Stellung nehmen, da er noch keine Ursachenforschung betrieben hat. Nahrung bekommen die IG BAU Vermutungen allerdings durch seine Aussage, dass für ihn klar sei, dass nicht intensiv nach Folgeaufträgen gesucht wurde.

Mittwoch, 27. Februar, 10:30 Uhr

Wahlgesetz wird erneuert

Wie berichtet, hatte das Bundesverfassungsgericht vor zwei Wochen die 5-Prozent Sperrklausel für die anstehende Kommunalwahl für verfassungswidrig erklärt. Morgen soll vom Kieler Landtag die Änderung des Wahlgesetzes auf den Weg gebracht werden. Der fraktionsübergreifende Gesetzentwurf zur Abschaffung der 5-Prozent-Hürde soll am Freitag beschlossen werden, damit das Gesetz rechtzeitig vor den Kommunalwahlen am 25. Mai in Kraft treten kann.

Mittwoch, 27. Februar, 9:40 Uhr

SPD erkennt Veränderung der politischen Landschaft

Seit den Hessen-Wahlen schlagen die Wellen beim Thema DIE LINKE bei der SPD hoch. Nun positioniert sich auch die Kreis-SPD gegenüber den Linken. Dies ist auch notwendig, da DIE LINKE sowohl im Kreis als auch in Norderstedt zu den Kommunalwahlen im Mai antreten wird . Mit einem Einzug in die Parlamente der Linken ist zu rechnen, zumal die 5-Prozent-Hürde gefallen ist. Andreas Beran, Kreisvorsitzender der SPD kann zwar keinen Schmusekurs zur Parte DIE LINKE erkennen, hat aber keine Ängste sich, sich mit demokratisch gewählten Parteien an einen Tisch zu setzen. Man müsse akzeptieren, dass die politische Landschaft sich zu Parlamenten mit vier bis fünf Parteien entwickele. "Und in Schleswig-Holstein haben wir es in der Regel nicht mit ehemaligen SED-Leuten zu tun§", so Beran gegenüber den Lübecker Nachrichten. Arnold Wilken, Fraktionsvorsitzender der SPD im Segeberger Kreistag ergänzte: "Wer glaubt, diese Kräfte ließen sich "einfiltern" oder verdrängen, der sei an die Diskussion über die damals neuen Grünen erinnert. Das hat auch schon nicht geklappt."

Dienstag, 26. Februar, 9:50 Uhr

Heute wieder alternatives Kino

Heute wird der Film "The Take - die Übernahme" im Norderstedter Spectrum-Kino gezeigt. Der Film erzählt die packende Geschichte einer Industriearbeitergruppe im von wirtschaftlichen und politischen Krisen geschüttelten Buenos Aires, Argentinien. Von Verzweiflung und Armut zermürbt, beschließen die Arbeiter eines Tages ihren in einem Vorort der Hauptstadt gelegenen ehemaligen Arbeitsplatz, die Fabrik für Autoteile, zu besetzen, zu übernehmen, und die Fabrik nicht mehr zu verlassen bis die Produktion wieder läuft. Nur bewaffnet mit Steinschleudern und einem unbändigen Glauben an Basisdemokratie ausgestattet, bieten die Arbeiter den Lügen ihrer einstigen Bosse, den Bankern und überhaupt dem gesamten System, welches in ihrer Fabrik nicht mehr als Altmetall für den Schrott sieht, mutig die Stirn. So verwandeln sie den an sich destruktiv-enteignenden Akt der Besetzung in eine konstruktive, sinnstiftende Übernahme, wenn angerostete, eingestaubte Maschinen wieder in ertragbringende und damit für ihre Bediener existenzrettende Anlagen verwandelt werden. Den Film gibt es im Originalton mit deutschem Untertitel. Beginn 20 Uhr, Eintritt 4 Euro.

Dienstag, 26. Februar, 9:20 Uhr

Einer spinnt immer...


Jens Kahlsdorf- das Enfant terrible der Norderstedter Werbe-, Politik- und Veranstaltungsszene - hat wieder zugeschlagen. Ihm ist die Idee zu verdanken, im Kreis Segeberg einen Fantasie-Park bisher unbekannten Ausmaßes entstehen zu lassen. Schielen die Macher der Landesgartenschau (LGS) auf Besucher aus der Metropolregion Hamburg (was von Kritikern schon als gewagt angesehen wird), so geht Kahlsdorf locker ein paar Schritte weiter: Besucher aus den USA, Japan, China und Australien sollen via Frankfurt anreisen um sich im Kreis Segeberg in eine virtuelle Welt zu begeben. Aber das Lachen bleibt einem im Halse stecken, denn Politik und Verwaltung nehmen diese Idee sehr ernst. Und sie nehmen auch Geld in die Hand. Der Kreistagshauptausschuss hat mit großer Mehrheit 20 000 Euro für eine Machbarkeitsstudie bewilligt. Und die EU fördert die Studie auch noch. Und wenn einer anfängt zu spinnen, lassen andere nicht lange auf sich warten. Der Kreisbaudezernent Hartwig Knoche schwelgt schon in Träumen von einer Erlebniswelt "im ganz großem Stil". Und Kahlsdorf, nun gar nicht mehr zu bremsen, lässt Hotelburgen vor seinem geistigen Auge entstehen. Um Missvrständnissen vorzubeugen: Diese Zeilen hat sich der Autor nicht ausgedacht, sondern der Norderstedter Zeitung entnommen. Manchmal wünscht man sich, einige Leute würden in virtuelle Welten eintauchen - und nicht wieder zurück kommen.

Montag, 25. Februar, 18 Uhr

Plambeck vs. Betriebsrat: Insolvenzantrag

Nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung hat das Bauunternehmen Plambeck bereits am Freitag einen Insolvenzantrag beim Norderstedter Amtsgericht gestellt. Dieser Schritt ist offenbar die direkte Antwort des Unternehmens auf die Weigerung von Betriebsrat und Belegschaft, ohne Abfindungszahlung aus der Tür zu gehen. Firmenboss Jürgen Plambeck hatte vor einigen Wochen angekündigt, für 30 Kündigungen eine Transfergesellschaft zu gründen, wo die Betroffenen weiterqualifiziert und in andere Firmen vermittelt werden sollen. Das dort zu zahlende Strukturkurzarbeitergeld wollte Plambeck leicht aufstocken, dafür insgesamt 40 Arbeitsplätze in der Sanierung konzentrieren und "retten". Da die meisten Gekündigten jedoch bei der aktuellen Konjunkturlage zügig neue Arbeit finden dürften, spekulieren sie offenbar auf eine Abfindung, fußt doch der Reichtum der Plambeck-Gruppe auf ihrem Rücken. Doch die Güter des Familienimperiums sind streng voneinander getrennt: Während Jürgen Plambeck für das marode Bauunternehmen verantwortlich zeichnet, leitet Horst Plambeck das lukrative Baustoffzentrum. Zudem gehört auch die millionenschwere Immobiliensparte mit zum Kuchen, die mittlerweile ganze Straßenzüge ihr Eigen nennt. Alle Unternehmensteile entstammen dem 1903 von Hinrich Plambeck gegründeten Baugeschäft, dass Teile seines Reichtums dem massiven Einsatz von Zwangsarbeitern 1944/45 verdankt, als man praktischer Weise gleich zwei eigene Lager im Stadtgebiet unterhielt. Wenn die Beschäftigten jedoch jetzt Abfindungen verlangen, verweist Jürgen Plambeck nur auf die leeren Kassen der Bausparte. Die Verhandlungen mit Betriebsrat und Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) gehen demnächst weiter.

Montag, 25. Februar, 17 Uhr

Wahlergebnis Hamburg-Nord

Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat die genauen Ergebnisse der Bürgerschaftswahl nach Wahlkreisen veröffentlicht. Demnach ergibt sich für den Wahlkreis 10 (Fuhlsbüttel, Alsterdorf, Langenhorn) folgende Stimmenverteilung:
Fuhlsbüttel, Alsterdorf, Langenhorn
CDU 42,8 %
SPD 35,5 %
GAL 8,9 %
DIE LINKE 5,8 %
FDP 4,6 %
DVU 0,8 %
Kusch 0,5 %
Die Grauen 0,3 %
PIRATEN 0,2 %
AGFG 0,2 %
Die Partei 0,2 %
ÖDP 0,1 %
POP 0,1 %
ZENTRUM 0,1 %

Damit folgte der Wahlkreis im weitesten Sinne dem Hamburger Gesamtergebnis, außer dass die SPD geringfügig mehr Anteile erringen konnte, GAL und LINKE dafür knapp schwächer abschnitten. Beruhigend indes, dass für die aus München ferngesteuerten Rechtsextremisten von der Deutschen Volksunion (DVU) kein Blumentopf zu gewinnen war. Wie in Hamburg insgesamt errangen die Neonazis nur 0,8% der Stimmen, der mit rassistischen Parolen angetretene ehemalige Justizsenator Roger Kusch blieb mit 0,5% gar noch dahinter.

Montag, 25. Februar, 10 Uhr

Hamburg-Nord wählt links

Bei den Wahlen zu den Bezirksversammlungen haben die WählerInnen der nördlichen Hamburger Stadtteile erwartungsgemäß "mit links" abgestimmt. Alleine SPD und GAL kommen hier zusammen auf 49,3% der Stimmen (2004: 48,5%), DIE LINKE erreichte aus dem Stand 7,0% und zieht ebenso neu in die Bezirksversammlung ein, wie auch die FDP mit 5,6%. Hier noch einmal das Ergebnis in Tabellenform:
Bezirksversammlung Hamburg-Nord 2008
CDU 36,7 %
SPD 32,6 %
GAL 16,7 %
DIE LINKE 7,0 %
FDP 5,6 %
DVU 0,8 %
Kusch 0,7 %

Montag, 25. Februar, 9 Uhr

Norderstedts SPD gegen Stadion-Deal

Erst am Freitag war durch einen Artikel in der Norderstedter Zeitung bekannt geworden, dass Christdemokraten in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg hinter den kommunalpolitischen Kulissen Gespräche über einen neuen "Großsportplatz" in der Nähe der AKN-Haltestelle Meeschensee, also auf Norderstedter Stadtgebiet, geführt haben. Demnach habe ausgerechnet das wohlhabende und großflächige Henstedt-Ulzburg Probleme, einen Platz für neue Sportanlagen zu finden, ohne jeweils AnwohnerInnen über Gebühr zu belästigen. Daher seien CDU-Politiker beider Orte übereingekommen, einen gemeinsamen Sportplatz am Rande Friedrichsgabes zu ermöglichen, der dann aber vor allem vom in Gründung befindlichen Großverein aus Henstedt-Ulzburg genutzt werden soll, etwa von der heute noch unter SV Henstedt-Rhen firmierenden Fußball-Abteilung. Jetzt der Gegenwind von der SPD: Als "Hinterzimmerpolitik" kritisiert nun Jürgen Lange, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Norderstedter SPD, das Vorgehen der CDU. Zum einen sei es kaum nachvollziehbar, dass ausgerechnet Henstedt-Ulzburg keinen geeigneten Ort für einen Sportplatz findet. Andererseits würde sich Norderstedt städtebauliche Freiheiten beschneiden, wenn ohne Not ein Sportplatz der Nachbargemeinde "aufgenommen" würde. Lange fordert die CDU und Bürgermeister Hans-Joachim Grote daher auf, sich an die kommunalpolitischen Spielregeln zu halten, und nicht kurz vor der Kommunalwahl vollendete Tatsachen zu schaffen.

Montag, 25. Februar, 0 Uhr

Sparkasse Südholstein unter Druck

Sowas kommt von sowas: Weil die Sparkasse Südholstein mehrere sogenannte "notleidende Kredite" an das us-amerikanische Inkassounternehmen Lone Star verkauft, die betroffenen Kunden damit erheblichen Unbillen ausgesetzt hat, steht das öffentliche Finanzinstitut nun unter Druck. Nachdem zahlreiche überregionale Medien über den eigenwilligen Verkauf von insgesamt 67 Krediten berichtet hatten, fühlen sich nun offenbar viele Kunden der Sparkasse nicht mehr sicher, das zumindest lässt ein Artikel der Norderstedter Zeitung vermuten. Zwar betont Mario Porten, Vorstandschef der erst kürzlich zusammenfusionierten Großsparkasse, bei jeder Gelegenheit, dass es sich bei den an Lone Star veräußerten Krediten ausschließlich um Fälle handelt, in denen sich die KreditnehmerInnen zuvor bereits Vertragsverletzungen schuldig gemacht hätten, die Wogen glätten sich dennoch nur sehr langsam. Deshalb schreibt die Sparkasse dieser Tage ihre rund 32.000 KreditkundInnen an, um ihnen das Vorgehen zu erläutern und um deutlich zu machen, dass "kein vertragstreuer Kunde" von derlei Maßnahmen betroffen sein wird. "Vertragstreu" hin oder her: Der Verkauf von Krediten ist juristisch wie politisch mehr als umstritten und stößt insbesondere bei einem Finanzinstitut auf, dass der öffentlichen Hand gehört. Auch oder insbesondere Porten hätte damit bewusst sein müssen, dass man nicht einfach 70 Kredite an einen Inkasso-Betrieb mit zweifelhaftem Ruf verkaufen kann, ohne damit negatives Aufsehen zu erregen.

Montag, 25. Februar, 0 Uhr

Vorläufiges amtliches Endergebnis


Vorläufiges amtliches Endergebnis
CDU 42,6 %
SPD 34,1 %
GAL 9,6 %
DIE LINKE 6,4 %
FDP 4,7 %
Sonstige 2,6 %

Wegen des neuen Wahlrechts in Hamburg wurden vorerst nur die Stimmzettel der Bürgerschaftswahl ausgezählt. Ein Ergebnis der Wahlen zu den Bezirksversammlungen liegt wahrscheinlich erst Dienstagabend vor.

Sonntag, 24. Februar, 20 Uhr

FDP bei 4,8%

Seit der Hochrechnung von 19.22 Uhr ist die FDP nicht in der Hamburger Bürgerschaft vertreten. Bliebe es bei dem aktuellen Ergebnis von 4,8%, würden SPD und GAL über 57 Mandate verfügen, während es die CDU auf 56 Sitze bringt. Zünglein an der Wage wäre dann DIE Linke, die 8 Sitze auf sich vereinigen könnte. Auch nach diesem Ergebnis scheint zunächst eine große Koalition die wahrscheinlichste Variante, vor allem weil die Basis der GAL der Konstellation Schwarz-Grün ablehnend gegenüber steht. Ergebnisse aus Hamburg-Nord liegen derzeit noch nicht vor.

Sonntag, 24. Februar, 18 Uhr

Große Koalition in Hamburg?

Nach einer ersten Wahlprognose von Punkt 18 Uhr ist der Stimmenverlust für die CDU günstiger ausgefallen, als allgemein erwartet. Mit etwa 42,5% der Stimmen ist amtierende Bürgermeister Ole von Beust klarer Wahlsieger, die SPD konnte nur leicht auf nun 34% zulegen. Während die GAL mit vermutlich 9,5% weniger verliert, als prognostiziert, hat DIE LINKE nach letzten Vorhersagen von bis zu neun Prozentpunkten letztlich etwa 6,5% der Stimmen erreicht. Sie zieht dennoch klar in die Bürgerschaft ein, während die Liberalen mit zur Zeit 5% zittern müssen. Da die Hamburger SPD traditionell sehr konservativ aufgestellt ist, dürfte eine direkte oder indirekte Zusammenarbeit mit der Linken nicht in Frage kommen, während es für Schwarz-Geld aktuell nicht reicht. Daher kommen für die künftige Stadtregierung momentan vor allem eine große Koalition unter Ole von Beust oder gar das ungeliebte Modell Schwarz-Grün in Betracht.

Sonntag, 24. Februar, 17 Uhr

Warten auf das Ergebnis der Bürgerschaftswahlen

1,24 Millionen HamburgerInnen waren heute zur Wahl der Bürgerschaft aufgerufen worden. Das Ergebnis wird mit Spannung erwartet, weil die CDU aller Vorraussicht nach ihre absolute Mehrheit verliert und die Die Linke in die Bürgerschaft einziehen wird. Damit ist ein Ergebnis wahrscheinlich, dass unter anderem eine Große Koalition oder eine rot-grüne Koalition mit linker Duldung möglich macht. Unklar ist auch, ob der FDP der Einzug in die Bürgerschaft gelingt: Bei genau 5,0% lagen die Liberalen zuletzt, nachdem sie zuvor stets unterhalb der 5%-Hürde lagen. Umso überraschender war die geringe Wahlbeteiligung, die bis 14 Uhr verzeichnet wurde: Gerade einmal 44,4% der WählerInnen gaben bis zu diesem Zeitpunkt ihre Stimme ab, 49,6% waren es zur gleichen Zeit 2004. In Hamburg-Nord dürften die Veränderungen indes weniger auffallen: In der Bezirksversammlung hatte die CDU schon 2004 keine Mehrheit, weil ihren 19 Sitzen insgesamt 22 Sitze von SPD und GAL gegenüber standen. Vorrausgesetzt die CDU verliert auch in Hamburg-Nord an Zustimmung, während die SPD leicht gewinn, könnte aber auch ein starker Einzug der LINKEN in die Bezirksversammlung für Furore sorgen, weil die SPD dann auch hier auf die Stimmen der in Hamburg von Dora Heyenn geleiteten Revoluzzer angewiesen sein könnte.

Samstag, 23. Februar, 9 Uhr

Der Stadtpark ist nicht mehr

Wer drei Jahre vor Eröffnung der Landesgartenschau 2011 (LGS) schon einmal die "Landschaftsbauschau 2008" sehen möchte, muss sich dieser Tage im Norderstedter Stadtpark umtun. Bereits seit Tagen sind Arbeiter dabei, an die 1.000 Bäume und sämtliches Unterholz des über Jahrzehnte nahezu unberührten Dickichts zu roden. Weit mächtiger allerdings die Eingriffe am größeren der beiden Kiesseen: Binnen weniger Tage nach dem gerichtlichen Sieg über den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die federführende Stadtpark GmbH vollendete Tatsachen geschaffen. Mit Ausnahme des Dammes zwischen beiden Kiesseen haben Planierraupen, große Bagger und Lastwagen die Ufer bis kurz über die Wasseroberfläche abgetragen und weißen Sand aufgeschüttet. Der gesamte See schimmert wegen der massiven Arbeiten gelb, die Eingriffe sind nicht reversibel. Damit haben die Verantwortlichen der Landesgartenschau dafür gesorgt, dass schon ab diesem Sommer das Naherholungsgebiet Stadtpark unbenutzbar ist. Begründet werden die arg übereilten Arbeiten offiziell mit den Vegetationsperioden, in denen man nach Absprache und juristischen Auflagen nicht fällen und auch nicht am, bzw. im Wasser arbeiten darf. Daher bleiben nur die Winter, um die größten Eingriffe in die Landschaft vorzunehmen. Allerdings vier Winter. Ob man da das sommerliche Treiben und auch die Diskussion um alternative Gestaltungen der LGS nicht noch mindestens ein Jahr länger hätte ermöglichen können? Genau daran scheinen die Verantwortlichen jedoch keinerlei Interesse zu haben.

Freitag, 22. Februar, 10 Uhr

Streit um den Kalkberg

Nicht viele Freunde hat in Bad Segeberg derzeit der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Nachdem die Umweltschützer statisch erforderliche Sanierungsmaßnahmen in den Kalkberghöhlen mit der Gefährdung seltener Tierarten abgelehnt haben, könnten im Extremfall sogar die Karl-May-Festspiele in Gefahr geraten. Dem NABU geht es vor allem um den Zeitpunkt der Arbeiten: Weil die Stadtverwaltung schon bis Anfang Mai Stützen ausgetauscht- und einen neuen, sichereren Zugang zu den Höhlen gegraben haben will, würden die Bauarbeiter in den Winterschlaf der dort beheimateten Fledermäuse eingreifen und den weltweit einmaligen Höhlenkäfer in seiner Population bedrohen. NABU-Fledermausreferent Stefan Lüders sieht deshalb im Gespräch mit der Segeberger Zeitung auch keine rechte Kompromisslinie, da schon die bisherigen Arbeiten immer an der Grenze des für den NABU erträglichen gelegen hätten. Nun sei "das Ende der Fahnenstange" erreicht. Die Stadtverwaltung wiederum zeigt bisher kein Interesse an einem möglichen Kompromiss: Würde man auf die Veranstaltungen des NDR am 10. Mai und Radio Nora am 17. Mai verzichten, könnten die Arbeiten naturverträglich durchgeführt werden und die Karl-May-Spiele wie geplant stattfinden. Dennoch will man nun wie geplant bis Mai fertig werden, dem NABU bleibt dann nur noch eine Klage.

Donnerstag, 21. Februar, 21 Uhr

Gedenkstätte am Kettenwerk eingeweiht

Schon 1999 hat die Nachfolgerin des Rüstungsunternehmens Hanseatische Kettenwerke (HaK), die inzwischen privatisierte IVG Immobilien AG, Nägel mit Köpfen gemacht: Binnen weniger Wochen ließ man die letzten Überreste des überwiegend mit Zwangsarbeitern betriebenen Rüstungsunternehmens zugunsten eines schnieken Gewerbeparks abreißen. Heute nun versammelten sich rund 50 HamburgerInnen auf dem Gelände, um eine überraschend von der IVG finanzierte Gedenkstele einzuweihen, die künftig an 6.000 gequälte ZwangsarbeiterInnen erinnern soll. Neben Grußworten von Karl-Heinz Dittmann (Regionalbeauftragter des Bezirksamts) und Gebhard Kraft (CDU, Ortsausschussvorsitzender Fuhlsbüttel/Langenhorn) sprach Rene Senenko von der Willi-Bredel-Gesellschaft zu den Anwesenden und erinnerte an die schwierige Aufarbeitung der Langenhorner Rüstungsproduktion der 30er und 40er Jahre. Langenhorner SchülerInnen enthüllten anschließend die etwa einen Meter hohe Stele, auf der drei kurze Texte die Geschichte des Ortes anreißen und neben einem gespaltenen Hakenkreuz dreisprachig aufgefordert wird: "Nie wieder!". Nach der Einweihung der Stele führte Senenko die Anwesenden noch durch den Stadtteil und dabei unter anderem in einen ehemaligen Luftschutzbunker der sogenannten "Schwarzwaldsiedlung", bevor man die Aktion im Langenhorner Kulturhaus ella ausklingen ließ.

Donnerstag, 21. Februar, 16:20 Uhr

Kommt der Metro-Express?

Heute legte der Verkehrsminister Schleswig-Holsteins, Dietrich Austermann , im Beisein der DB-Konzernbevollmächtigten Ute Plambeck das neue Bahn-Infrastrukturkonzept für den Süden des Bundeslandes vor. Das "Drei-Achsen-Konzept" beinhaltet die Erweiterung der Bahnstrecken von Elmshorn, Kaltenkirchen und Bad Oldesloe nach Hamburg. Geplant ist die Umsetzung der Erweiterungen bis zum Jahre 2015. Gerade für die Strecke Kaltenkirchen - Hamburg sieht Austermann große Potenziale. "Es kann kein Dauerzustand sein, dass über die A7 täglich 100.000 Fahrzeuge rollen und die AKN-Schienen nur von 9.000 Kunden genutzt werden", so der Minister. Für diesen Teil des Konzeptes wurde jetzt eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Strecke für eine durchgehende Schnellbahn zwischen Kaltenkirchen und dem Hamburger Flughafen in Auftrag gegeben.

Donnerstag, 21. Februar, 10:45 Uhr

Und noch ´ne dicke Brieftasche

Diesmal hat sie Henstedt-Ulzburg . Auch hier wird man nicht müde auf die leeren Kassen zu verweisen, wenn es denn in den politischen Kram passt. Manchmal ist man aber auch in Henstedt-Ulzburg großzügig. So geschehen, bei der Planung zur Aufpflasterung einiger markanter Straßeneinmündungen mit kugelgestrahlten blauern Spezialsteinen. Die Idee dazu hatte der Seniorenbeirat, um Einmündungen für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu machen. Ursprünglich waren für diese Maßnahme 170 000 Euro veranschlagt. Jetzt sollen die Kosten plötzlich auf 270 000 Euro steigen, inklusive eines kleinen Rechenfehlers in Höhe von 20 000 Euro der Gemeinde bei den Honorarkosten. Das Argument, eine Einfärbung der Pflastersteine ? wie z.B. in Norderstedt üblich ?sei kostengünstiger, will der Vorsitzende des Seniorenbeirates Hartmut Beck nicht gelten lassen: "100 000 Euro zusätzlich bringen die Gemeinde nicht um". Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wo man den Weg nicht findet, da war eben auch kein Wille vorhanden.

Donnerstag, 21. Februar, 10:30 Uhr

Carstensen mit dicker Brieftasche

Von wegen, das Land hätte kein Geld! Die Erweiterung des Norderstedter Feuerwehrmuseums um 600 qm wird mit einem Zuschuss von 50 000 Euro gefördert. Aber der Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hatte nicht nur eine dicke Brieftasche dabei, sondern ein mindestens ebenso dickes Lob für Norderstedt parat: "Sie leisten hier in Norderstedt etwas auf das Sie stolz sein können." Nach einem Bericht in der https://www.abendblatt.de/daten/2008/02/21/850588.html " target="_blank"> Norderstedter Zeitung hatte der Ministerpräsident offenbar viel Spaß beim Verweilen zwischen der Sammlung historischer Objekte. Man stelle sich vor, die Landesregierung wäre genau so Feuer und Flamme bei der Bekämpfung sozialer Brennpunkte.

Donnerstag, 21. Februar, 10 Uhr

Karstadt wird bestreikt

Etwa 30 Beschäftigte des Kaufhauses Karstadt im Norderstedter Herold-Center haben heute ganztägig die Arbeit niedergelegt, um an einer zentralen Protestveranstaltung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vor dem Karstadt-Firmensitz in Essen teilzunehmen. Dort wollen Hunderte Karstadt-MitarbeiterInnen am Mittag gegen die nun schon sieben Monate währende Weigerung des Konzerns demonstrieren, mit ver.di über eine Erhöhung der Löhne zu verhandeln. Während beispielsweise REWE zu Verhandlungen bereit ist und schon ein Angebot unterbreitete, weigert sich neben Karstadt auch die Metro-Gruppe, neue Tarife abzuschließen. Dabei ist ver.di vergleichsweise niedrig in die Verhandlungen eingestiegen: 5% mehr Lohn fordert die Gewerkschaft, allerdings mindestens 100 Euro brutto für eine Vollzeitstelle. Außerdem sollen künftig mindestens 8 Euro stündlich gezahlt werden. In der Norderstedter Karstadt-Filiale arbeiten insgesamt noch knapp 70 Beschäftigte, davon fast 80% in Teilzeit. Zu Hochzeiten hielt das Kaufhaus einmal 200 Arbeitsplätze vor, der Abbau hat mittlerweile auch massive Auswirkungen auf den Service: So müssen sich KundInnen zu Stoßzeiten auf lange Wartezeiten an den Kassen einstellen. Durch den heutigen Streik ist der Verkauf bei Karstadt zusätzlich beeinträchtigt und kann nur begrenzt aufrecht erhalten werden.

Mittwoch, 20. Februar, 21 Uhr

Gedenkstele für Zwangsarbeiter der "Kettenwerke"

Etwa 6.000 Menschen aus 19 Ländern mussten in den 40er Jahren für den Rüstungsbetrieb Hanseatische Kettenwerke Zwangsarbeit verrichten, für ihre Unterbringung war eigens ein sogenanntes "Ostarbeiterlager" als Außenstelle des KZ Neuengamme in der Essener Straße errichtet worden. Bis zum 21. Februar 2008 sollte es dauern, dass ihrer Opfer gedacht wird: Morgen um 14.30 Uhr treffen sich auf Einladung der Willi-Bredel-Gesellschaft interessierte Menschen aus Hamburg und Norderstedt, um gemeinsam zur Einweihung einer Gedenkstele auf dem ehemaligen Kettenwerk-Gelände zu gehen. Finanziert wurde die Stele überraschend vom Nachfolgeunternehmen der Kettenwerke, der IVG Immobilien AG. Überraschend deshalb, weil die IVG erst in den 90er Jahren alles dafür getan hat, die Erinnerung an Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit in Langenhorn zu tilgen: Der größte Teil der verbliebenen Produktionsstätten und Lagerbaracken wurde 1999 abgerissen, Geschichtsforschung zum Thema eher behindert, denn unterstützt. So spekuliert dann heute auch die Tageszeitung Junge Welt, der plötzliche Stimmungswandel habe wohl nur zum Teil mit dem Austausch der handelnden Personen bei der IVG zu tun - eher wohl schlage zu Buche, dass das Unternehmen inzwischen nicht mehr Eigentümerin des heute "VALVO-Park" genannten Geländes ist. Treffpunkt für die Einweihung der Stele ist am morgigen Donnerstag der Taxistand am U-Bahnhof Ochsenzoll.

Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr

Keine Einigung bei Plambeck

Die Parteien haben noch Verschwiegenheit vereinbart, eine Einigung scheint es im Konflikt um die Schließung des traditionsreichen Norderstedter Bauunternehmens Plambeck, bzw. seiner Neubauabteilung jedoch nicht zu geben. Erst am vergangenen Montag trafen sich die zur Zeit noch fast 70 Beschäftigten des Unternehmens zu einer Betriebsversammlung in den Räumlichkeiten des 1. SC Norderstedt und lehnten das bisherige Angebot von Firmenboss Jürgen Plambeck dem Vernehmen nach ab. Demnach sollen sich die Beschäftigten des Bauunternehmens nahezu einstimmig für weitere Verhandlungen des Betriebsrats und für die Forderung nach Abfindungen ausgesprochen haben, auch nachdem Plambeck für den Fall der Ablehnung seines Angebots die Schließung des gesamten Unternehmens angedroht haben soll. Der Firmenchef und Enkel von Firmengründer Hinrich Plambeck hatte zuvor die Gründung einer Auffanggesellschaft unter Zahlung eines aufgestockten Kurzarbeitergeldes angeboten. Der Stand der Verhandlungen ist bislang nicht bestätigt, auch die an den Verhandlungen beteiligte Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IG BAU) gibt zu diesem Zeitpunkt keine Stellungnahme ab.

Mittwoch, 20. Februar, 10:45 Uhr

Der Trend geht zum Zweitjob

Die Zahl der Menschen, die zum bestreiten ihres Lebensunterhalt auf einen zusätzlichen Zweitjob angewiesen sind, steigt. Im Kreis Segeberg sind dies aktuell 7 354 Menschen. Gegenüber dem Jahr 2005 ist das eine Steigerung von 19 Prozent. Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Region Schleswig-Holstein Ost gegenüber der Norderstedter Zeitung: "Etwa zehn Prozent der Beschäftigten im Kreis Segeberg schuften inzwischen regelmäßig abends oder am Wochenende außerhalb ihrer Vollbeschäftigung". Beispielhaft stellt er die Frage: "Wie soll ein Wachmann, der in der untersten Tarifgruppe bei einem Stundenlohn von 5,54 Euro ein Monatseinkommen von 944 Euro hat, eine Familie ernähren?". Nach Berechnungen des DGB liegt der Schwerpunkt bei den Zweitjobs mit 80 Prozent im Dienstleistungsbereich, gefolgt vom Einzelhandel, Hotelwerden und Reinigungsgewerbe.

Mittwoch, 20. Februar, 10:30 Uhr

Selbstverwaltete Jugendszene unerwünscht

Bereits im Vorfeld der letzten Sitzung des Kulturwerkausschusses gab es heftige Kritik an der städtischen Konzeption des Kulturwerk am See (wir berichteten am 18. Februar in unseren Kurzmeldungen). Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und das eingesetzte Architektenteam versuchten die Kulturwogen auf dem See zu glätten, indem sie mit dem aktuellen Finanzierungsplan eine Millionen geringere Kosten veranschlagten, als bisher angenommen. Doch die Kritik von normu.net und dem Verein https://www.harksheide.de/verein.html " target="_blank"> Musik-Werkstatt e.V. bleibt davon unberührt. Kernpunkt der Kritik ist nach wie vor, dass Bürgermeister Grote beide Netzwerkern und Musikveranstalter gebeten hatte, ihren Bedarf für das Kulturwerk anzumelden, dann aber deren konzeptionelle Ausarbeitung in keiner Form berücksichtigte. Die Befürchtung der Werkleitung, geäußert von Gabriele Richter - einer der drei Leitungsmitglieder des städtischen Eigenbetriebs Kulturwerk: "Das von beiden Musik-Veranstaltern vorgelegte Konzept würde aus dem "Kulturwerk am See" ein selbstverwaltetes Jugendfreizeitheim machen." Und das geht natürlich gar nicht, nachdem die Stadt so erfolgreich Übungs- und Auftrittsräume für Jugendbands durch den Abriss des "Kulturcafés Aurikelstieg" und des "sozialen Zentrums" vernichtet hat. Und noch ein Punkt beschäftigt die Skeptiker des Kulturwerks in der bisher geplanten Form: Will sich da jemand auf Kosten des Kulturetats einen ganzvollen Eingangsbereich für die Landesgartenschau erschleichen?

Mittwoch, 20. Februar, 10:30 Uhr

Norderstedter Tafel erweitert Wirkungskreis

Seit November 1996 verteilt die Norderstedter Tafel täglich Waren, die die Lebensmittelhändler, Bäcker und Schlachter bis Ladenschluss nicht verkauft haben, kostenlos an bedürftige Menschen. Mittlerweile sind es 700 Menschen in der Woche, die diese Leistung in Anspruch nehmen. Die erfolgreiche Arbeit soll nun auch über Norderstedts Stadtgrenzen hinaus in Richtung Hamburg-Langenhorn ausgedehnt werden. Tafelgründerin Marion Steinworth in der Norderstedter Zeitung: "Wir haben ohnehin schon eine Menge Menschen, die aus dieser Gegend kommen und sich in Norderstedt ihre Lebensmittel abholen". Das neue Gebiet reicht in Langenhorn bis zum Krohnstieg und zur Flughafenstraße. Die weiteren, bereits vorhandenen Ausgabestellen liegen in Henstedt-Ulzburg, Quickborn und Quickborn-Heide. Kunden der Tafel müssen ihre Bedürftigkeit (z.B. Hartz-IV. Bescheid, oder ähnliche Dokumente) und ihre Herkunft aus der jeweiligen Gegend nachweisen. Dann erhalten sie für einen Preis von 2 Euro pro Monat Lebensmittel.

Dienstag, 19. Februar, 16 Uhr

Zentraler Streiktag in Karstadt-Warenhäusern

Der ver.di-Landesbezirk Nord (Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) ruft die Beschäftigten der Karstadt-Häuser in Lübeck, Flensburg, Neumünster, Norderstedt und Wismar für Donnerstag zu einer Streikaktion vor der Konzernzentrale in Essen auf. Zu unterschiedlichen Zeiten werden Busse vor den Häusern abfahren, um gegen 13:00 Uhr in Essen dagegen zu protestieren, dass die Arbeitgeber im Einzelhandel schon seit 7 Monaten Verhandlungen über eine Tariferhöhung ablehnen. "Obwohl ver.di mehrfach Verhandlungen angeboten hat, veröffentlichen die Arbeitgeber dreist, ver.di würde die Verhandlungen blockieren", so der ver.di-Fachbereichssekretär Handel, Peter Engel.
Der Karstadt-Konzern und die Metro mit ihren "Real"-Märkten lehnen bisher, offenbar federführend für die Arbeitgeber, angebotene Verhandlungen ab. Der REWE Konzern (Penny, Rewe) hat dagegen Tarifverhandlungen mit ver.di angeboten mit einer Erhöhung der Löhne und Gehälter von 3 Prozent.
Neben Veränderungen im Manteltarifvertrag fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) 5 Prozent mehr Gehalt und mindestens 100 Euro, eine Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten, einen Mindeststundensatz von 8 Euro sowie eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 50 Euro je Ausbildungsjahr.

Dienstag, 19. Februar, 16:20 Uhr

4.000 Streikende im Öffentlichen Dienst

ver.di rief und Tausende kamen: Im Rahmen bundesweiter Warnstreiks haben heute alleine in Schleswig-Holstein rund 4.000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Alleine in Kiel versammelten sich am Vormittag bei zwei Kundgebungen fast 3.000 Streikende. Auch in der Region folgten zahlreiche Beschäftigte einem Streikaufruf des ver.di-Bezirks Südholstein und demonstrierten in Neumünster für die Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft: "Da die kommunalen Arbeitgeber und die Arbeitgeber des Bundes nicht zu einem verbesserten Angebot bereit sind, muss nun mit massiven Warnstreiks reagiert werden", so die ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Sabine-Almut Auerbach. An dem Warnstreik beteiligen sich regional vor allem MitarbeiterInnen aus Norderstedt: Rund 200 städtische Beschäftigte aus der Rathausallee, und dem städtischen Bauhof fuhren am frühen Morgen nach Neumünster. Dazu kamen ArbeiterInnen und Angestellte weiterer Stadt- und Kreisverwaltungen sowie Beschäftigte von Agentur für Arbeit Neumünster und Sparkasse Südholstein. Nach einem Streikfrühstück sprach neben ver.di-Landesfachbereichsleiter Jens Mahler, Fachbereichssekretär Jörg Wilczek, Jugendsekretärin Magda Tattermusch und Auerbach auch die Personalrätin im Norderstedter Rathaus, Marion Junker, zu den Streikenden - allerdings in ihrer Funktion als Mitglied des ver.di-Gewerkschaftsrates. Die Kundgebung un eine spätere Demonstration richteten sich gegen das jüngste Tarifangebot der Arbeitgeber, die bei 5% Lohnerhöhung eine schrittweise Arbeitszeiterhöhung auf 40 Stunden angeboten hatten und für 2008 (2,5%) und 2009 (0,4%) lediglich Almosen in Aussicht stellten. ver.di fordert 8 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro, eine Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten und verwahrt sich vor jeder Arbeitszeitverlängerung.

Dienstag, 19. Februar, 11:20 Uhr

Jugendarbeit-Ping-Pong

Am 9. Februar berichteten wir über Angriffe der Norderstedter SPD auf das Verhalten der CDU in Fragen der Jugendarbeit. Die Kritik richtete sich hauptsächlich gegen die Weigerung der CDU, die personelle Ausstattung der Jugendfreizeitheime zu erhöhen. Das mag die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Heideltraud Peihs, so nicht stehen lassen und weist auf der https://www.cdu-norderstedt.de/news.php?nid=1203324538 " target="_blank"> Internetseite ihrer Partei darauf hin, dass die Stimmenmehrheit der CDU dafür gesorgt habe, eine Vollzeitstelle in der Sozialarbeit des Jugendamtes zu ermöglichen. Wie war das noch mit den Äpfeln und den Birnen? Jedenfalls räumt Frau Peihs gleichzeitig ein, Erzieherstellen in der offenen Jugendarbeit momentan nicht bereitstellen zu wollen. Eine Entscheidung darüber solle erst fallen, wenn die Entwicklung der Schullandschaft feststehe.

Dienstag, 19. Februar, 10:35 Uhr

ADFC präzisiert Kritik an den wenigen Fahrradboxen

In unseren Kurzmeldungen vom 8. Februar berichteten wir bereits über die Kritik der GALiN und des https://www.adfc-norderstedt.de/ " target="_blank"> Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) an der geringen Zahl der von der Stadt an der U-Bahn-Station Norderstedt-Mitte aufgestellten Fahrradboxen. Der ADFC führt an, dass in anderen Orten Fahrradboxen eine Selbstverständlichkeit seien und z.B. in Bad Oldesloe selbst 50 Boxen nicht ausreichend seien. Auf völliges Unverständnis stößt die Ansicht des Norderstedter Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, weitere Fahrradboxen nur noch von privaten Investoren aufstellen zu lassen. Rolf Jungbluth von der Norderstedter Ortsgruppe des ADFC in der Norderstedter Zeitung: "Ist die Stadt nur für PKW-Parkplätze zuständig? Sind die rund 800 Pkw-Parkplätze rund um den U-Bahnhof, die sich größtenteils in Tiefgaragen befinden auch alle privatwirtschaftlich finanziert worden?" Jungbluth weist weiter daraufhin, das auf 10 000 Norderstedter gerade mal eine Fahrradbox kommt. Alles nichts Neues. Denn schon im Jahre 2005 stellten der BUND und der ADFC in einer (nicht repräsentativen) Umfrage fest, dass Norderstedt in einem Fahrrad-Klimatest unter 93 Städten lediglich auf Platz 85 landete.

Dienstag, 19. Februar, 10:30 Uhr

Freter meldet sich zurück

Der ehemalige Erste Stadtrat und Kultur- und Sozialdzernent Dr. Harald Freter (46) ist mit einer Künstleragentur auf das kulturelle Parkett der Stadt zurückgekehrt. Sicherheitshalber schafft er sich noch ein zweites Standbein als Berater für Politiker außerhalb Europas. Für die Etablierung seiner berufliche Ziele gibt er sich ein Jahr Zeit? die Zeit drängt nicht und das Risiko ist begrenzt. Von der Stadt erhält Freter 43 Prozent seines Stadtrat-Gehaltes - das sind immerhin 3000 Euro. Lebenslang. Die Künstleragentur heißt "Kultur Knoff Hoff" und Freter will ein Netzwerk von Künstlern aufbauen und ist auch für Norderstedter Kulturträger offen. Das Leistungsspektrum der Agentur soll vom Drucken der Programme über Honorarvereinbarungen bis hin zur Pressearbeit reichen - eben all die Organisationsarbeit, die die Künstler sonst bei der Entwicklung ihrer Kreativität behindern würde. Die Interessen einer Künstlerin vertritt Freter bereits: die seiner Lebensgefährtin und Sängerin Ann Sophie Spangberg. Als zweites Standbein soll wie gesagt das Beratungsangebot an Politiker außerhalb Europas dienen. Der erste Einsatz führt Freter nach Tansania um dort in der Stadtverwaltung über die Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung zu referieren. Über die Norderstedter Gepflogenheiten in diesem Zusammenhang kann er dann ja Frau Spangberg ein Lied singen lassen.

Montag, 18. Februar, 18 Uhr

Festakt: 15 Jahre Flüchtlingsarbeit

Zahlreiche Aktive und GrantulantInnen kamen am Sonntag in die Schalom-Kirche am Lütjenmoor, um der diakonischen Flüchtlings- und Migrationsarbeit zu ihrem 15. Jubiläum zu gratulieren. Zwischen 1992 und 2007 hatten die MitarbeiterInnen des Diakonischen Werkes und zahlreiche Ehrenamtliche dazu beigetragen, dass Hunderte Flüchtlinge in Norderstedt und Umgebung bleiben konnten, sesshaft wurden und heute ein sicheres Leben führen. Vielen half die Anlaufstelle im Harksheider Schulweg auch dabei, geregelt in ihre Heimatländer zurückzukehren, bei anderen wurde vergeblich für ein Bleiberecht gekämpft. Nach einem Gottesdienst mit Probst Karl-Heinrich Melzer und der Begrüßung durch Diakonie-Mitarbeiter Martin Link sprachen Samira Al Joumaa (Gruppe Mondfrauen), Louis Akpadji (Freundeskreis für Flüchtlinge), Dirk Hauer (Diakonisches Werk Hamburg), der Norderstedter Stadtrat Thomas Bosse und Elisabeth Hartmann-Runge (Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein) zu den Versammelten, bevor die sich am Internationalen Buffet stärken und an Live-Musik sowie einer Fotoausstellung erfreuen konnten.

Montag, 18. Februar, 13 Uhr

Geballte Kritik am Kulturwerk

Im Vorfeld der heutigen Sitzung des Norderstedter Kulturausschusses haben das Norderstedt Musik Netzwerk (normu.net) und der Musik-Werkstatt e.V. in einer gemeinsamen Erklärung scharfe Kritik an der bisherigen Konzeptionierung des geplanten Kulturwerks am See geübt. Demnach verweise das vor wenigen Tagen veröffentlichte Betreiberkonzept des "Kulturwerks" zwar mehrfach auf die beiden Initiativen und vermittele so den Eindruck einer Zusammenarbeit. Tatsächlich aber hätten die Verantwortlichen die Ideen der ehrenamtlichen Musik-Szene quasi ignoriert: "Ein solches Verhalten ist unseriös, inakzeptabel und macht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Music-Werkstatt e.V. und dem normu.net auf der einen und dem Kulturwerk auf der anderen Seite für die Zukunft unmöglich", empört sich etwa Björn Sandkamp vom normu.net. Besonders verärgert ist die Initiative über den Umstand, dass man auf eine Bitte von Bürgereister Hans-Joachim Grote (CDU) hin noch im September 2007 eine Ideenskizze für das Kulturwerk zusammengestellt hatte, die aber anschließend zu keinem Zeitpunkt ernsthaft Berücksichtigung fand. Außerdem kritisieren die Initiativen in ihrer Erklärung die "einseitige Ausrichtung des Konzeptes auf die Musikschule Norderstedt sowie das Fehlen innovativer Ideen und Inhalte". Nachdem die Stadt das Angebot von Proberäumen für junge Bands "im letzten Jahrzehnt systematisch abgebaut" habe, werde die Jugendkultur nun auch im aktuellen Betreiberkonzept völlig vernachlässigt, so Sandkamp. Zusammen mit dem normu.net protestiert auch die von Konzert-Veranstalter Wolfgang Sedlatschek gegründete Initiative Music-Werkstatt gegen die bisherige Planung des Kulturwerks. Sedlatschek war zuletzt mehrfach von Bürgermeister Grote für seine weitgehend ehrenamtliche Kulturarbeit gelobt worden und hatte sich bereit erklärt, für den 17. Mai diesen Jahres ein Open Air Festival an der Potenberg-Ruine auf dem Landesgartenschau-Gelände zu organisieren - quasi als offizielle Antwort auf das unkommerzielle Schall-und-Rausch-Festival, das alljährlich einige Meter weiter stattfindet.

Sonntag, 17. Februar, 19 Uhr

Kosovo-Albaner feiern

Nach der heutigen Unabhängigkeitserklärung der serbischen Provinz Kosovo haben auch in Norderstedt nationalistische Albaner die Abtrennung von Serbien gefeiert. In kleineren Autokorsos bewegten sie sich hupend durch das Stadtgebiet und schwenkten albanische Flaggen. Der Kosovo war seit Anfang der 90er Jahre in einen militärischen Konflikt zwischen der ultranationalistischen UCK und einer mittlerweile völlig enthemmten serbischen Armee abgeglitten, der im März 1999 schließlich im zweifelhaften Eingreifen der NATO auf Seiten der UCK mündete. Die Situation im Kosovo ist heute nach wie vor instabil, insbesondere die serbische Bevölkerungsminderheit muss dauerhaft vor Übergriffen albanischer Nationalisten geschützt werden. Russland und Serbien haben bereits angekündigt, die Unabhängigkeit des Kosovo keinesfalls zu tolerieren. Einen brauchbaren Überblick über den Kosovo-Konflikt bietet das Online-Lexikon Wikipedia.

Sonntag, 17. Februar, 11 Uhr

Die Linke tritt auch im Kreis an

Wirklich überraschend kommt die Nachricht nicht, aber Bedeutung hat sie doch: Die Linke wird anlässlich der Kommunalwahlen am 25. Mai nicht nur in Norderstedt antreten, sondern auch im Kreis Segeberg. Das entschied die Partei gestern auf einer Mitgliederversammlung in ... richtig: WAHLstedt. Auf einem weiteren Parteitag Mitte März will die neu erstarkte Linke nun ihre 29 KandidatInnen für den Kreis Segeberg und 21 Aktive für Norderstedt aufstellen. Nach dem Wegfall der 5%-Hürde (wir berichteten) rechnet Die Linke damit, in beide Gremien mit Fraktionsstärke einzuziehen. Am gestrigen Samstag hat die Partei außerdem abschließend ihr Kommunalwahlprogramm beraten und den Klein Kummerfelder Volker Murawski, Mitglied im Personalratsvorstand einer Bordesholmer Schule, in den Kreisvorstand nachgewählt. Dem Vorstand gehören weiterhin Edda Lechner, Hans-Werner Machemehl, Heinz Pohlenz und Norbert Dachsel.

Sonntag, 17. Februar, 10 Uhr

FDP präsentiert 6 Spitzenkandidaten für Norderstedt

Bereits vor einigen Tagen hat die Norderstedter FDP ihren Mitgliedern die ersten sechs Kandidaten für die Kommunalwahlen vorgestellt, dabei gab es auch eine Überraschung. Unangefochtene Nummer eins bei den Liberalen bleibt erwartungsgemäß Marlis Krogmann, die der Norderstedter FDP bereits seit 10 Jahren vorsteht. Auf Platz zwei jedoch folgt ihr Diplomfinanzwirt und Kreistagsabgeordneter Klaus-Peter Schroeder, der als Fachmann der Jugendhilfe gilt. Nicht mehr in vorderster Reihe steht damit der bisherige Fraktionsvorsitzende Uwe Matthes. Er hat nach Aussage von Krogmann sowohl berufliche als auch persönliche Gründe, in die zweite Reihe zu treten und kandidiert auf dem letzten Listenplatz. Als Dritter geht nun ein liberales Eigengewächs ins Rennen: Tobias Claßen kandidiert damit noch vor der Kürschnermeisterin und stellvertretenden Vorsitzenden des Bundes der Selbständigen (BDS) Gabriele Heyer. Der 23jährige Student fiel in seinem bisherigen Wirken vor allem durch bedingungslose Konformität auf. Der pensionierte Beamte Hans-Joachim Zibell, beratendes Mitglied im Sozialausschuss, und die Islamwissenschaftlerin Doris Mir Ghaffari komplettieren die Führungsriege der Nordersteder FDP.

Samstag, 16. Februar, 17 Uhr

Eltern fordern härtere Strafen

Eine Gruppe von Eltern hat von der Realschule Garstedt härtere Strafen für einen gewalttätigen Schüler gefordert. Nach entsprechenden Hinweisen rollt die Norderstedter Zeitung heute einen Übergriff wieder auf, der sich bereits vor einigen Wochen in der Klasse 10a der Schule ereignet hatte. Im Unterrichtsraum zückte damals ein Schüler sein Messer und bedrohte einen 16jährigen Mitschüler damit. Die Schule reagierte umgehend: Nachdem die Klassenlehrerin die Polizei alarmiert hatte, nahm Schulleiter Eckhard Krause dem Jungen die Waffe ab. Der Täter musste fünf Sozialstunden leisten, wurde für einige Tage der Schule verwiesen und muss sich seitdem täglich vor Schulbeginn melden. Wöchentlich wird zudem ein Gespräch mit seinen Eltern geführt, der Junge steht also unter permanenter Beobachtung. "Nicht genug", sagen einige Eltern und fordern härtere Strafen. Was die allerdings erreichen sollen, wird ebenso wenig deutlich, wie die Kritik am Kunstunterricht der Realschule: In heftiger Form wird angeprangert, dass die SchülerInnen im Rahmen von Metallarbeiten lernen, einen Brieföffner herzustellen. "Und wenn man als Pädagoge pubertierenden Jungen so etwas in die Hand gibt", so einige Eltern gegenüber der Norderstedter Zeitung, "fordert man Gewalttaten ja geradezu heraus". Unklar bleibt, ob die Eltern künftig auch Lineale, Füllfederhalter oder Laubsägen verbieten wollen, weil die ebenfalls als Waffe missbraucht werden könnten. Nicht zu Unrecht hofft der Schulleiter nach dem Wirbel der letzten Wochen, dass "nun wieder Ruhe einkehrt".

Samstag, 16. Februar, 15 Uhr

Gewalttaten in Hamburg-Nord zurückgegangen

32.540 Straftaten hat die Polizei 2007 in Hamburg-Nord gezählt, damit hat sich der deutliche Rückgang der letzten Jahre nicht fortgesetzt. Während die Zahl der Straftaten im gesamten Hamburger Raum bei einem minimalen Plus von 0,2% stagnierte, registrierten die Behörden im Norden der Hansestadt einen leichten >Anstieg um immerhin 2,9%. Dennoch beinhaltet die aktuelle Statistik vor allem gute Nachrichten: In allen besonders brisanten Themenfeldern verzeichnete Hamburgs Norden laut NDR teils deutliche Rückgänge.

Hier gehts zu den Meldungen vom 1. bis zum 15. Februar 2008