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Freitag, 30. Dezember 2011, 7:22 Uhr
Millionenschweres Facelifting für Langenhorn-Markt
... doch Verkehrsberuhigung sorgt für Streit
Infoarchiv Norderstedt | Geschäftsleute und AnwohnerInnen des Langenhorner Marktes schöpfen Hoffnung: Bis Ende 2014 soll das Zentrum des Stadtteils rund um Marktplatz und U-Bahn-Station für gut 8 Millionen Euro runderneuert werden. Doch kaum haben die ersten Arbeiten begonnen, gibt es Streit um das "Wie" des Umbaus.
Die Neugestaltung des "Parks am Dorfteich" ist bereits in Arbeit, zum Jahresbeginn öffnet das Büro des "Quartiersmanagements" und die erste - noch namenlose - "Quartierszeitung" ist bereits erschienen. In enger Zusammenarbeit und ständiger Rücksprache mit interessierten BürgerInnen wollen Claudia Penndorf und Julia Dettmer von der Hamburger Stadtentwicklungesellschaft (steg), Oliver Ohm (BBE Handelsberatung), Klaus Focke (Interessengemeinschaft Langenhorner Markt) und Jasmin Castro Frenzel (Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung) in den nächsten dreieinhalb Jahren den grundlegenden Umbau des Langenhorner Marktes organisieren. Zu dem überplanten Gebiet gehören der Marktbereich selbst und die Tangstedter Landstraße zwischen Krohnstieg und Langenhorner Chaussee.
Gegenüber dem Hamburger Abendblatt stellte Castro Frenzel jetzt ein ganzes Bündel geplanter Einzelmaßnahmen vor. So soll der ungeliebte Fußgängertunnel zwischen dem Markt und dem Bahnhofsvorplatz saniert, barrierefrei gestaltet und "lichtdurchflutet" werden. Auf dem Markplatz ist neben neuer Pflasterung, einer Baumreihe und zusätzlicher Beleuchtung auch ein Gebäude mit gläserner Außenhülle als Sitz des "Marktmeisters" und für öffentliche Toiletten geplant. Auch der Bahnhofsvorplatz im südlichen Teil des Quartiers soll neu gepflastert und umgestaltet werden: Nach derzeitigem Planungsstand fällt hier unter anderem der bisherige Parkplatz weg, um künftig Platz für Außengastronomie zu bieten, während ein reduziertes Parkplatzangebot entlang der Tangstedter Landstraße zusätzliche Fahrradstellplätze, Sitzbänke und barrierefreie Übergänge erlaubt.
Doch diese Pläne werden nicht einhellig begrüßt, zumindest nicht im Detail: So betont Weinhändlerin Simone Lehmitz gegenüber dem Abendblatt, dass der Branchenmix entlang der Tangstedter Landstraße "zu langweilig" sei, um zu flanieren und sich länger aufzuhalten. Eine Verkehrsberuhigung und der Wegfall von Parkplätzen würde daher eher dazu führen, dass "unsere Kunden Langenhorn umfahren". Indirekt kritisiert Lehmitz auch die bisherige Beteiligungspraxis der Planer: Man sei "von Anfang an in den Arbeitsgruppen" dabei gewesen, jetzt aber herrsche das Gefühl vor, "das die Politik (...) überhaupt nicht im Sinne der Langenhorner Bürger und der ansässigen Geschäftsleute handelt".
Auf der anderen Seite zeigt der überaus autofreundliche Umbau des Quartiers Schmuggelstieg in Norderstedt, dass die problemlose, motorisierte Anfahrt alleine nur begrenzten Einfluss auf die Attraktivität einer Einkaufsstraße hat, sie möglicherweise sogar senkt. Hier stehen trotz Quartiersmanagement und Parkplätzen in jeder Form sogar mehr Geschäfte leer, als vor dem Umbau 2009/2010. Außerdem steht der Attraktivität des Langenhorner Marktes unter anderem das dortige Einkaufszentrum selbst im Weg. Nach dem Aus des "Kundenmagneten" Karstadt im vergangenen Jahr und dem jahrenlangen Stillstand in der Baugrube Krohnstieg/Tangstedter Landstraße samt Blick auf die überaus unansehnliche Betonfassade des Krohnstieg-Centers dürfte die ein- oder andere Pflasterung nicht ausreichen, um das Quartier aufzuhübschen.