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Sonntag, 7. August 2005, 2:00 Uhr

Nazis allein Zuhause

NPD-Stand auf dem Langenhorner Markt

Info Archiv Norderstedt | Die TeilnehmerInnen der SZ-Demo wunderten sich schon ein wenig über das große Polizeiaufgebot in der Stadt, zu Beginn ihrer Demonstration konnten sie sich darauf aber noch keinen Reim machen. Erst als gegen Ende des Aufzuges Gerüchte über einen NPD-Stand in Langenhorn die Runde machten, wurde die massive Präsenz der Staatsmacht erklärbar: Die Polizei fürchtete offenbar ein Aufeinandertreffen der Gruppen.
Als TeilnehmerInnen gegen 15 Uhr am Langenhorner Markt eintrafen, war der Spuk indes schon längst vorbei. Nur rund ein Dutzend Faschisten (unter anderem Landesvorsitzender Ulrich Harder) hatten zuvor eine Zeit lang versucht, PassantInnen mit rassistischen Hetzblättern zur Wahl der NPD bei den Bundestagswahlen im kommenden September zu bewegen. Einem Bericht der Langenhorner Jugend gegen Rechts zufolge dürften sie dabei wenig Erfolg gehabt haben: Die Gruppe veröffentlichte heute u.a. einen Bericht auf den Seiten des Informationsportals www.de.indymedia.org, nach dem nur wenige LangenhornerInnen überhaupt Notiz vom braunen Spuk genommen hatten.
Zahlreichen Einschätzungen der letzten Wochen nach befindet sich die NPD derzeit in einer schweren Krise. Nach internen Auseinandersetzungen und den überraschenden Erfolgen der Linkspartei sind die militanten Rechtsradikalen wieder auf den engsten Kreis ihrer AktivistInnen zurückgeworfen worden, Protestpotential können die Neonazis derzeit nur in wenigen Ortschaften binden. Dennoch dürfte in den nächsten Wochen mit hartnäckigen Propaganda-Aktionen zu rechnen sein, auch für 0,4 % der Stimmen muss die NPD sich schließlich anstrengen.

Nazis nehmen "ein Bad in der Menge", HH-Langenhorn, 5. August 2005

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Bundestag, Neonazis, NPD, Polizei, Wahlen