+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Freitag, 20. Dezember 2002, 1:00 Uhr

Unternehmen bauen Stellen ab

Unternehmerverband Unterelbe-Westküste fordert Dumpinglöhne und Lockerung des Kündigungsschutzes

Info Archiv | Während zwei von drei Firmen in Norderstedt von einer "stabilen Auftragslage" sprechen, haben dennoch 45 Prozent der Betriebe Stellen abgebaut, nur jede zwölfte Firma will laut Löwe im nächsten Jahr MitarbeiterInnen einstellen.
Unvermeidlich dann die Klage des Jungunternehmers, der sein Geld u.a. als Leiter des Alters- und Pflegeheimes Scheel im Stadtteil Garstedt verdient: Der Arbeitsmarkt sei überreguliert und starr. Unternehmen - so Löwe weiter - könnten keine ArbeitnehmerInnen einstellen, weil sie sie bei Auftragsflauten nicht "wieder los" würden. Und überhaupt könne es nicht sein, dass Leiharbeiter teurer seien als fest angestellte Mitarbeiter.
Abgesehen von der Tatsache, dass LeiharbeiterInnen in der Realität zu Dumpinglöhnen schuften müssen und vornehmlich eingesetzt werden, um die tariflichen Löhne zu drücken, überträgt der durch elterliche Zuwendungen zum Jungunternehmer gewordene Löwe die Bundespolitik der Arbeitgeberverbände nach Norderstedt:
Während die hiesigen Unternehmen auch nach den Zahlen des Unternehmerverbandes mehr und mehr dazu übergehen, ihr unternehmerisches Risiko auf die Beschäftigten zu übertragen und sich gänzlich aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stehlen, fordert ihre politische Vertretung, die Löhne mit Hilfe von Leih- und Zeitarbeit zu drücken und den ohnehin löchrigen Kündigungsschutz zu lockern.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten Norderstedt