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Sonntag, 14. Oktober 2012, 22:37 Uhr
Getunnelt
Knoten Ochsenzoll - Teil 1
Infoarchiv Norderstedt | Eigentlich sollte der niegelnagelneue Tunnel unter dem Knoten Ochsenzoll schon am 27. September für den Verkehr freigegeben werden, tatsächlich rollten die ersten Fahrzeuge am 17. Oktober unter der Kreuzung. Dabei sind viele NorderstedterInnen überrascht, dass die neue Nord-Süd-Verbindung überhaupt schon fertig ist, denn am Mittelteil wurde eigentlich nie erkennbar gearbeitet. Des Rätsels Lösung: Schon recht frühzeitig wurde die Mitte der ehemaligen Kreuzung mit einer Behelfsbrücke überdeckt, darunter der Durchbruch zwischen den beiden Tunnelhälften vollzogen. Allerdings müssen dem Mittelteil nun nachträglich Seitenwände und Deckel verpasst werden. Überhaupt bekommen die Baufachleute des ausführenden Baukonzerns Wayss & Freytag hektische Flecken, wenn wir hier salopp von einem "Tunnel" sprechen. Tatsächlich wird hier nämlich ein "Trog" errichtet, d.h. die spätere Untertunnelung des zweispurigen Kreisels wurde zunächst aufgegraben, dann mit einer Sohle und Seitenwänden- und am Ende teilweise mit einem Deckel versehen. Von einem "Tunnel" sprechen Fachleute nur dann, wenn der Durchgang gegraben oder gebohrt wird, die Arbeiten also unterirdisch erfolgen.
Derweil sorgt der Knoten Ochsenzoll bereits vor seiner Fertigstellung für Irritationen. Ursprünglich als Entlastung für die umgebenden Straßenzüge gedacht, verhindert der Bau inzwischen wichtige verkehrspolitische Entscheidungen, zum Beispiel die Verlegung des Radverkehrs auf die Langenhorner Chaussee. Weil die Stadtplaner erwarten, dass hier nach Eröffnung des Verkehrsknotens deutlich mehr Verkehr fließt, liegen alle weiteren Planungen auf Eis. Auch die bereits gebauten Radwege am Knoten stoßen auf Widerspruch: Sie entsprechen nicht einmal den "Empfehlungen Radverkehrsanlagen" und damit dem sogenannten "Stand der Technik". Da gibt es Radwege unter einem Meter Breite, die Unterführung entlang der Tarpenbek verfügt auf ihrer Nordseite über eine Abfahrt, endet im "Süden" dann aber vor einer steilen Treppe und einem Fahrstuhl. Einen "klassischen 50er-Jahre-Bau" nennen dann auch viele Radler das 15-Millionen-Projekt.