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Dienstag, 19. Mai 2009, 13:00 Uhr

Gastronom geht in die Offensive

Infoarchiv Norderstedt |  Der Aufsichtsrat der Stadtpark Norderstdt GmbH tagt - das ist bei Aufsichtsräten so - immer hinter verschlossenen Türen. Deshalb gelangen Inhalte von Gesprächen oder Beschlüssen nur häppchenweise an die Öffentlichkeit. Transparenz ist etwas anderes. So blieb die Öffentlichkeit bisher im Unklaren darüber, ob und ggf. wie eine massiv gebaute Gastronomie am Stadtparksee entstehen soll. Da sich die Aufsichtsratsmitglieder selbst gegenüber ihren eigenen FraktionskollegInnen bei der Weitergabe von Informationen immer in einer Grauzone befinden, muss davon ausgegangen werden, dass auch nicht alle StadtvertreterInnen über die Pläne unterrichtet sind. So köchelt dann die Gerüchteküche, angereichert von kleinen Häppchen "echten" Informationen von den Stadtpark-Norderstedt-GmbH-Offiziellen. Wir berichteten am 30, April über einen Artikel in der Norderstedter Zeitung, in dem als Pächter für ein Restaurant der "Alter-Reporter"-Betreiber Christian Steinbach im Gespräch war. Einer der Geschäftsführer der Stadtpark Norderstedt GmbH, Kai Jörg Evers, betonte bei dieser Gelegenheit jedoch, dass es zu einem regulären Ausschreibungsverfahren kommen wird. Die Pläne für eine Gastronomie scheinen allerdings schon weiter gediehen zu sein, als man uns glauben machen will. Steinbach hat ein Konzept in der Tasche und soll dies auch schon in Teilen bei fraktionsübergreifenden "Task-Force"-Gesprächen vorgestellt haben. Genaueres soll auf der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats der Stadtpark- Norderstedt GmbH besprochen werden. Im Ergebnis wird es dann zu einer Empfehlung kommen, und eine endgültige Entscheidung wird die Stadtvertretung treffen. Was hat Steinbach nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung vor: ein multifunktionaler Gastronomiebetrieb der Extraklasse mit Cafe;, Bar, Festsaal und Restaurant für 550 Gäste. Um die Pacht von 200 000 Euro im Jahr und seine MitarbeiterInnen bezahlen zu können, braucht Steinbach nach eigenen Angaben 300 Gäste pro Tag (!). Und das wären ja auch noch die zwei Millionen für den Ausbau der Gaststätte. Die wären vom Pächter zu übernehmen. Und Gewinn soll das Unternehmen ja sicher auch abwerfen. Die drei Millionen für den Bau des Gastronomiebetriebes sollen von der Stadt oder einem der Tochterunternehmen kommen, wobei OB Grote erzählt, man können z.B. durch eine Kreditaufnahme der Stadtpark Norderstedt GmbH die Finanzierung haushaltsneutral halten. Eine andere Variante wäre die Heranziehung der Stadtwerke, wobei zu bedenken wäre, dass diese ohnehin schon große Teile ihrer Gewinne an wilhelm tel abführen. Die Stadt selber sieht von den Stadtwerkegewinnen kaum etwas. Vor dem Hintergrund der gescheiterten Gastronomie-Versuche mit dem Rathaus-Restaurant könnte einem Angst und Bange werden...

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Norderstedt, Stadtwerke