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Mittwoch, 29. April 1987, 6:17 Uhr

Norderstedter Kindergärten

Gesamtelternbeirat gegründet

Nadelstiche | Die Beiträge in den Norderstedter Kindertagesstätten sind mit die höchsten in der BRD. Schon bei einem anrechenbaren Familieneinkommen von 2.500 DM müssen für zwei Kinder monatlich 456 DM - das ist der Höchstsatz - für die Ganztagsunterbringung gezahlt werden. Hinzu kommen dann noch je 65 DM Essengeld, das sind insgesamt 586 DM.

Als im März letzten Jahres bekannt wurde, daß die Beitragsordnung erneut geändert werden soll, gründete sich eine Elterninitiative (ENK), die für eine drastische Senkung der Beiträge eintrat. 165 DM für ganztags und 100 DM für halbtags seien genug - diese Forderung erhoben die Eltern gegenüber der Stadt. Trotz vieler Anschreiben und weniger Antworten wurde die ENK nie über die Pläne der Stadt informiert. Anders verhielt sich die Stadtvertretung gegenüber den Trägern, z.B. den Kirchen.

Obwohl die Eltern ungefähr ein Drittel der Kosten tragen und obwohl es um ihre Kinder geht, haben sie gegenüber Maßnahmen der Stadt keinerlei Rechte. Aus dieser Erfahrung heraus setzte die ENK alles daran, daß Norderstedt einen Gesamt elternbeirat erhält, der die Interessen der Eltern gegenüber Stadt und Trägern vertreten soll.

Dieser Gesamtelternbeirat wurde am 23. Februar 1987 gegründet. Er will sich aber nicht nur für niedrigere Beiträge einsetzen, sondern fordert insgesamt Verbesserungen in der Kinderbetreuung; so zum Beispiel eine am tatsächlichen Bedarf orientierte Anzahl von Kita- und Krippenplätzen oder durchgängige Öffnungszeiten in allen Tagesstätten.

Zur Durchsetzung dieser und anderer Ziele braucht der Gesamtelternbeirat gegenüber der Stadt zumindest ein Anhörungsrecht, ebenso sollte die Stadt ihm gegenüber informationspflichtig sein.