Infoarchiv Norderstedt | Erst 2010 wurde die Solar Initiative Norderstedt (SIN eG) aus der Taufe gehoben, schon ein Jahr später hatte sie 16 Photovoltaik-Anlagen auf Norderstedts Dächer gebracht: Wegen ihres auf Innovation und Nachhaltigkeit ausgelegten Handelns wird das ehrenamtliche Projekt jetzt von der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen mit der "Grünen Giraffe" ausgezeichnet.

"Die Giraffe symbolisiert mit ihrem langen Hals Weitsicht und Zukunftsorientierung und dafür stehen auch die Betriebe, die diesen Preis erhalten." Mit diesen Worten begründen auch Regina Spörel und Thomas Ruppel vom kürzlich gegründeten Grünen-Ortsverband in Norderstedt die Auszeichnung. Außerdem sei die SIN eG ausgewählt worden, weil sie einen "wesentlichen bürgernahen Beitrag zur Energiewende" leiste.

Die Solar Initiative ist als ehrenamtliche Genossenschaft organisiert und verfolgt das Ziel, möglichst vielen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern in Norderstedt und Umgebung zu einer Photovoltaik-Anlage zu verhelfen. Bis heute hat die Gruppe bereits 27 Anlagen mit 141 kWp Leistung errichtet, ihr Ziel ist aber deutlich ehrgeiziger: Wenn alleine in Norderstedt jährlich 100 Anlagen neu ans Netz gehen, so die SIN eG in ihrer Selbstdarstellung, leiste man einen wichtigen Beitrag dafür, dass bei parallel ausgeweiteten Wind- und Wasserkraftkapazitäten bald nicht nur auf Kernkraftwerke, sondern auch auf Kraftwerke mit hohen CO2-Emissionen verzichtet werden könne. Bis 2020 will die SIN eG deshalb 1.000 Anlagen auf hiesige Dächer gebracht haben. Vorstände der Solar Initiative sind Lothar Braune und Christoph von Hardenberg, als Aufsichtsratssprecher fungiert Grünen- und GALiN-Politiker Michael Ramcke. Überreicht wird der Langhals diesen Donnerstag von Robert Habeck, Spitzenkandidat der schleswig-holsteinischen Grünen zu den Landtagswahlen im Mai.

Neben der SIN eG sind in Norderstedt auch kommerzielle Anbieter in Sachen Photovoltaik unterwegs. So bietet etwa Thomas Leidreiter mit seinem Solarzentrum entsprechende Technik an, er ist auch bei der Einrichtung sogenannter Bürgersolaranlagen behilflich. Zur Zeit ist das Solarzentrum unter anderem an der Planung eines Anlagennetzes in Bad Bramstedt beteiligt, wo am Ende 1.000 kWp Stromleistung erzeugt werden soll.