Infoarchiv Norderstedt | Einen Abschied im Groll hat die ehemalige GALiN-Politikerin Ariane Last bei den Bündnisgrünen hingelegt. Nachdem ihre Fraktion sie nach einem kleineren Eklat aus dem Umweltausschuss zurückgezogen hatte, erklärte sie nun ihren Austritt - verbunden mit harrschen Vorwürfen.

Der GALiN-Igel: Aus der Norderstedter Grünen-Fraktion ist die einstige grüne Wählergemeinschaft inzwischen fast vollständig verschwunden.

So habe sie bei den Grünen eine "unerfahrene Fraktionsführung, Postengeschacher und Küngelei" festgestellt - Vorwürfe freilich, die wohl mehr oder weniger auf jede Partei zutreffen dürften. Auslöser des Krachs ist offenbar das Abstimmungsverhalten Lasts bei einem Antrag zur probeweisen Einführung sogenannter "Pfandringe", den die Grünen im Umweltausschuss gestellt hatten. Last selber stimmte mit "Nein", düpierte damit ihre eigene Fraktion. Statt ihrer hatte schließlich Stadtvertreter Marc Muckelberg den Antrag im Ausschuss vorgestellt und begründet.

Gegenüber der Norderstedter Zeitung stellte Fraktionschef Detlev Grube jetzt klar, dass bei den Grünen zwar jeder so abstimmen dürfe, wie er das für richtig halte, das aber müsse zuvor entsprechend kommuniziert werden. Das Austauschen eines Ausschuss-Mitglieds sei ein "völlig normaler Vorgang", der im Falle Lasts einstimmig beschlossen wurde.

Erst seit der Kommunalwahl 2013 sitzen die Bündnisgrünen in der Stadtvertretung, zuvor hatte die 2002 abgespaltene Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) die Fahne hochgehalten. Nachdem man sich im Vorfeld der letzten Wahl nicht über eine gemeinsame Fraktion einigen konnte, entschieden sich Bündnis 90/Die Grünen für eine eigene Kandidatur. Die GALiN leitete wenig später ihre Auflösung ein. Ariane Last selbst hatte im Dezember 2007 bei der Wählergemeinschaft angeheuert, war 2013 als eine der wenigen "GALiNistInnen" auch für die Bündnisgrünen angetreten.