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Donnerstag, 6. Juni 2013, 20:35 Uhr

Erhalt weiter ungewiss

Lehrschwimmbecken: Verwaltung lädt alle Beteiligten zum Gespräch

Infoarchiv Norderstedt | Auf der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport wurde zwar nicht die von SPD, GALiN, FDP und DIE LINKE beantragte Arbeitsgruppe zum Schul- und Vereinsschwimmen gegründet, aber man einigte sich auf einen Kompromiss: Die Verwaltung in Person der Zweiten Stadträtin Anette Reinders wird alle beteiligten Gruppen zu einem gemeinsamen Gespräch einladen, um die noch offenen Fragen zu klären.

Vorausgegangen war eine ellenlange Diskussion, in der zum wiederholten Male klar wurde, dass die CDU-Fraktion gar keine offenen Fragen mehr sieht. Man vertraut der Aussage der ARRIBA-Leitung, dass alle bisher in der Schwimmhalle an der Grundschule Friedrichsgabe erbrachten Leistungen auch in der neuen Halle am ARRIBA erbracht werden können. Allerdings musste ARRIBA-Geschäftsführer Ruud Swaen bei einer vor der Sitzung durchgeführten Begehung der neuen Halle einräumen, dass es z.B. keinerlei Vorrichtungen für Behinderte (wie einen Lift) gäbe. Das hätte man bisher für die Vereine im ARRIBA-Bad auch nicht gehabt. Aber genau an solchen Details hatte sich die Diskussion entzündet. Die Befürworter des Erhalts des Lehrschwimmbeckens in Friedrichsgabe gehen bisher davon aus, dass bestimmte Übungsinhalte in der neuen Halle eben nicht angeboten werden können und daher der Erhalt des Lehrschwimmbeckens nötig ist.

Für Verwunderung bei allen Ausschussmitgliedern sorgte eine Mail der SG Wasserratten, die von der Ausschussvorsitzenden, Ruth Weidler (CDU), in der öffentlichen Sitzung verlesen wurde. Da der Vorstand der SG Wasserratten nicht persönlich zur Sitzung erscheinen konnte, wurde die Schriftform gewählt. In der Mail spricht sich der Vorstand wortreich gegen die Gründung einer Arbeitsgruppe mit Beteiligung der Politik aus. Es sei kontraproduktiv eine Diskussion mit einer „Reihe von Vertretern ohne Detailkenntnisse“ zu führen. Dabei bezieht sich der Vorstand allerdings ausschließlich auf die detaillierte Abstimmung von Hallenbelegungszeiten. Damit hat die Politik tatsächlich nichts zu tun. Doch das wollte die Politik auch gar nicht. Die SG Wasserratten gehörten bisher zu denjenigen, die gerade die Politik in Norderstedt von der Notwendigkeit des Erhalts des Lehrschwimmbeckens überzeugen wollten und Druck gemacht hatte. Noch im Mai waren die Wasserraten bei der Übergabe von 3.400 Unterschriften für das Lehrschwimmbecken an den Oberbürgermeister vertreten. Und nun will man davon offenbar nichts mehr wissen, und redet der ARRIBA-Leitung förmlich nach dem Mund. Das machte die Argumentation für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe nicht gerade einfacher. Nach langer Diskussion zogen die antragstellenden Fraktionen den Antrag zurück, nachdem die Zweite Stadträtin vorgeschlagen hatte von sich aus zu einem klärenden Gespräch einzuladen. Man darf gespannt sein, ob die bisher so aktiven Lehrschwimmbecken-Befürworter das Gesprächsangebot wahrnehmen und ihr fachliches Know how einbringen. Es könnte die letzte Möglichkeit der Einflussnahme sein.