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Samstag, 14. Mai 2011, 18:31 Uhr
Das Naturbad Kiwittsmoor auf dem Weg zur teuren Alternative
Nicht saniert - kommerzialisiert!
Von Olaf Harning | Lange Zeit war das Naturbad Kiwittsmoor für Badewillige die ebenso günstige wie schöne Alternative zu teuren Erlebnisbädern, jetzt scheint sich das zu ändern: Im Bemühen, das "Kiwi-Bad" zu sanieren, erhöhte Roger Fischer, Geschäftsführer von Betreiber-Verein HTB 62, kurzerhand die Eintrittspreise um 65% und sourcte die acht Beach-Volleyballfelder des Bades an kommerzielle Veranstalter aus.
Mit dem kostenfreien Volleyball-Spielen ist es deshalb schon ab Juni vorbei: Andreas Hauser und Martin Peiske, Trainer-Duo der Regionalliga-Männer vom 1.VC Norderstedt, haben "den Betrieb der Beachvolleyball-Anlage übernommen", sprich: gekauft und verlangen fortan "moderate" 10 Euro pro Platz und Stunde, um sich im Kiwittsmoor-Bad sportlich zu betätigen. Und um das ganze noch zielgruppenmäßig auszubauen, errichten die beiden zur Zeit eine "Chillout-Lounge" auf dem Gelände, damit die Sportler neben der Platzgebühr auch teure Getränke konsumieren.
Bevor man aber überhaupt zu den Volleyball-Feldern vordringt, muss man natürlich den ganz normalen Eintritt für das Naturbad zahlen, der bis zum Ende der letzten Saison noch 2,10 € betrug. Jetzt sind es knackige 3,50 € und damit satte 65% mehr, als noch vor wenigen Monaten. Eine sechsköpfige Gruppe, die Volleyball spielen- und sich zwischendurch im Bad abkühlen will, zahlt also jetzt insgesamt 31 € (inklusive eine Stunde Platznutzung) statt bisher 12,60 € (Platznutzung ganztägig). Nur zum Vergleich: Der Eintritt im Norderstedter ARRIBA-Erlebnisbad ist nur einen Euro teurer, den Badegästen stehen hier aber rund ein Dutzend Becken, diverse Rutschen und ein Wellenbad zur Verfügung.
Hintergrund dieser fast schon frechen Kommerzialisierung eines seit Jahren aus dem Stadtteil unterstützten Bades ist die dringend notwendige Sanierung der Anlage, die nach Berechnungen von HTB 62 zwar minimal 920.000 € kosten würde, für die aber bislang nur 750.000 € bewilligt sind. Außerdem sollen jüngste Bodenuntersuchungen ergeben haben, dass die Erneuerung des 1935 errichteten Beckens beschwerlicher wird, als angenommen. Mit der begonnenen Kommerzialisierung bemüht sich Roger Fischer nun offenbar, die Einnahmen des Bades optimal auszunutzen, möglicherweise auch, weil der Betreiberverein selbst seit 2008 in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Bleibt die Frage, wie die StammbesucherInnen auf den Griff in ihre Taschen reagieren: Die Masse der Badegäste stammt aus dem direkten Umfeld in Langenhorn, viele Familien reisen aber auch aus Norderstedt und anderen Siedlungen des Stadtteils an. Die Funktion als "günstige" Alternative hat das Naturbad Kiwittsmoor bereits verloren, hoffentlich bleibt trotz "Chillout-Lounge" und Bezahl-Volleyball wenigstens die "Alternative" erhalten.
2 Kommentare zu diesem Artikel
21.05.2011, 7:32 Uhr Infoarchiv Norderstedt: In Sachen Recherche
Die aktuellen Preise können auf der Internet-Präsenz des Bades nachgelesen werden und hängen im Bad aus, den alten Preis hat u.a. der Autor selber gezahlt und der Preis für die Volleyball-Felder wurde kürzlich - bislang unwidersprochen - in einem Artikel der Norderstedter Zeitung genannt. So ganz furchtbar falsch können wir also "mit den genannten Summen als auch in der Rechnung" nicht liegen. Davon abgesehen haben wir mit mehreren, langjährigen Badbesuchern gesprochen.
Dass ein Bad nicht gewinnträchtig betrieben werden kann und alle im Artikel Genannten wohl edle Absichten haben, ist eine Sache, dass aber eine Sanierung so oder so erfolgen kann, eine andere. Zur Zeit jedenfalls gibt es bei etlichen StammbesucherInnen des Bades erheblichen Unmut über die Entwicklung, was freilich nichts mit dem Wunsch nach einem "kostenlosen Selbstbedienungsladen" zu tun hat.
"Persönliche Interessen" hat der Verfasser übrigens nicht, zumindest nicht in Richtung eines anderen Bades. Das Infoarchiv hat sich in den letzten Jahren mehrfach um wohlwollende Berichterstattung über das Kiwittsmoor-Bad bemüht.
19.05.2011, 11:54 Uhr Anonymous: Kiwittsmoor
Dieser Artikel ist nicht nur unsauber recherchiert, sondern gleich mehrfach sachlich, inhaltlich und im Kontext falsch.
Ein einfacher kurzer Anruf bei einem der genannten Personen hätte ein komplett anderes Bild aufgezeigt.
Das Kiwittsmoorbad kann nicht als kostenlose Selbstbedienungseinrichtung verstanden werden. Gerade vor dem Hintergrund der langfristigen Sicherstellung nichtkommerzieller und kostengünstiger Angebote ist eine Anpassung der Strukturen notwendig.
Soll das Bad auch noch in zehn oder mehr Jahren für Besucher öffentlich zugänglich sein, ist eine umfangreiche Sanierung mehr dringend notwendig. Diese Sanierung wurde in den vergangenen Jahren leider immer wieder, auch durch fehlende Bezirks- /Senatsmittel aufgeschoben. Die Eintrittsgebühren decken nur den laufenden Betrieb des Bades und sind bei weitem nicht ausreichend um dauerhafte und notwendige Ersatz- und Reparaturmaßnahmen durchzuführen.
Der Veregleich mit dem ARRIBA ist aus mehreren Gründen unsinnig. Zu den wichtigsten gehört wohl das KiWi und ARRIBA völlig andere Konzepte verfolgen und auch die Finanzierungsmodelle verschieden sind.
Die genannten Preise für den alten sowie neuen Eintritt, aber auch für die Nutzung der Beachvolleyfelder sind sowohl in den genannten Summen als auch in der Rechnung falsch.
Als Fazit bleibt nur die Vermutung nach persönlichen Interessen des Verfassers des Artikel und der Wunsch nach sauberer journilistischer Recherche.