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Samstag, 12. Juli 2014, 17:58 Uhr

Rekord-Mieterhöhung abgesagt

Tina und Reinhard Bomme vor ihrem Hauseingang in der Greifswalder Kehre.

Ihnen zog die angekündigte Mieterhöhung "den Boden unter den Füßen weg": Tina und Reinhard Bomme vor ihrem Hauseingang in der Greifswalder Kehre (Foto: Infoarchiv).

Infoarchiv Norderstedt | Aufatmen bei den Mietern des Landesvereins für Innere Mission in Norderstedt: Nachdem der Diakonie-Verein kürzlich mit einer bis zu 226prozentigen Mieterhöhung für Aufsehen gesorgt hatte, gibt es für die 24 Wohnungen inzwischen eine Lösung.

Straßenschilder in der Greifswalder Kehre, ein Wohnhaus im Hintergrund.

Um bis zu 226 Prozent wollte der Landesverein seine 24 Wohnungen in der Greifswalder Kehre verteuern. Herausgekommen sind ein Kompromiss und ein erheblicher Imageschaden (Foto: Infoarchiv).

In Gesprächen mit dem Norderstedter Mieterverein und betroffenen Bewohnern, bot Landesverein-Geschäftsführer Claus vom See an, die neue Nettokaltmiete statt 12,03 auf "nur" noch 10 Euro pro Quadratmeter anzuheben. Außerdem soll die Erhöhung für die Altmieter, die bislang nur 3,69 Euro zahlten, gestaffelt werden. Auf diese Weise wird die neue Miethöhe für sie erst in drei Jahren erreicht. Noch vor dieser Einigung hatte vom See sich bei den Mietern und vor dem Norderstedter Sozialausschuss für das ruppige Vorgehen entschuldigt und dabei deutlich gemacht, dass der Landesverein auf keinen Fall an einer Verdrängung der bisherigen Bewohner interessiert sei.

Der Diakonie-Verein mit Sitz in Rickling (Kreis Segeberg) betreibt im südlichen Schleswig-Holstein eine Reihe psyhiatrischer Einrichtungen, engagiert sich aber auch in der Altenpflege, der Suchtberatung und der Eingliederung Behinderter. In Norderstedt ist der Landesverein mit den Angeboten des Psychosozialen Zentrums im Alten Kirchenweg vertreten und eröffnet demnächst eine psychiatrische Tagesklinik für Jugendliche und Erwachsene in der Lawaetzstraße. Die drei Mietshäuser in der Greifswalder Kehre hatte man 2011 erworben, um einen Teil der nur 32 m2 großen Wohnungen für ein Inklusionsprojekt zu nutzen. Die umstrittene Mieterhöhung erfolgte nach einer aus dem Ruder gelaufenen Sanierungsmaßnahme. Dass der Landesverein jetzt einlenkte, führt Mieterverein-Sprecher Kurt Plagemann vor allem auf die kritische Berichterstattung verschiedener Medien zurück.