Infoarchiv Norderstedt | Zumindest im Stadtgebiet Norderstedt ist die (Mitglieder-)Welt der SPD noch in Ordnung: 360 Anhänger kann die "alte Dame" hier aufweisen, deutlich mehr als die Konkurrenz. Die "Norderstedter Zeitung" hatte alle Parteien und die WIN um Zahlen gebeten.

Im Rahmen einer Reihe zur herrschenden Politikverdrossenheit wollte das Blatt einmal wissen, wie viele Menschen denn den Parteien noch die Treue halten und wie die Altersstruktur der Parteigänger ist. Das Ergebnis:

• Mit 360 Mitgliedern steht die SPD in Norderstedt noch immer an der Spitze, auch wenn es 2009 noch gut 20 mehr waren. Im letzten Quartal konnte man jedoch zulegen, auch 12 Neumitglieder unter 40 wurden da begrüßt.
• Die CDU hat zur Zeit etwa 300 Mitglieder, das sind immerhin 100 weniger, als es einmal waren. Der Altersschnitt liegt hier oberhalb der 60, sinkt jedoch nach einem zwischenzeitlichen Schnitt von sogar 64 Jahren wieder.
• Immerhin 60 Mitglieder kann die FDP vorweisen, eine seit Jahren in etwa konstante Zahl. Auch hier ist die Hälfte der Parteigänger schon älter als 60, die andere Hälfte verteilt sich gleichmäßig bis herunter auf 20 Jahre.
• Beeindruckende 50 Mitglieder kann inzwischen auch die Wählergemeinschaft "Wir in Norderstedt" (WIN) vermelden, 18 mehr, als bei ihrer Gründung vor einem Jahr. Ein Dutzend Interessierte hadert noch mit sich, will aber "mitmachen".
• Genau 38 Mitglieder meldet der vor etwa einem Jahr neu formierte Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen, außerdem zwei junge "Anwärter". Abgänge gab es nach Angaben der erst 22jährigen Sprecherin Alske Freter seit Neugründung nicht.
• Stabil ist die Mitgliedschaft bei den Norderstedter LINKEN, die auf 30 Mitstreiter - überwiegend zwischen 40 und 60 - kommen.

Bundesweit geht die Zahl der Parteimitglieder seit Jahren zurück. Die größten Einbrüche musste dabei die Sozialdemokratie verzeichnen, die in den 1970er Jahren noch die Millionengrenze überschritten hatte. Anschließend sank die Zahl ihrer Anhänger jedoch kontinuierlich und nach der AGENDA 2010 von Kanzler Gerhard Schröder erdrutschartig. Heute sind nur noch etwa 480.000 Menschen Mitglied der SPD. In etwa genau so viele Parteigänger zählt die CDU inzwischen, hier kommen aber noch knapp 150.000 CSU-Mitglieder hinzu. LINKE (63.000), GRÜNE (60.000), FDP (59.000) und PIRATEN (34.000) folgen auf den Plätzen.

Alle bundesweiten Zahlen: Stand Ende 2012.