Infoarchiv Norderstedt | Der Schokoladenhersteller Stollwerck schließt 2015 seine bisherige Kölner Zentrale und verlagert sie mit 130 Arbeitsplätzen nach Norderstedt. Stollwerck wurde Anfang des Jahrtausends vom Schweizer Barry Callebaut-Konzern übernommen um 2011 dann mit der Baronie-Gruppe 2011 ihren nächsten und auch jetzt noch aktuellen Besitzer zu finden. Norderstedt profitierte schon einmal von der Unternehmensstrategie: Im März 2005 wurde die Schokoladenproduktion in Köln eingestellt, 160 Menschen dort entlassen und 80 „neue“ Jobs in Norderstedt geschaffen. Aber auch Norderstedt blieb danach nicht von der „Konzentration von Produktionsstandorten“ verschont. Anfang 2013 wurde die gesamte Schokoladenproduktion nach Berlin verlagert. 95 Arbeitnehmer verloren ihren Job – ohne dass ihnen eine Alternative in Berlin angeboten wurde. Fortan konzentrierte man sich im „Kompetenz-Center“ Norderstedt auf die Produktion von Pralinen.

Und nun werden die Arbeitsplätze der Entwicklungsabteilung, der Qualitätssicherung, von Vertrieb, Marketing, Finanzen, Personalwesen, IT-Support und Einkauf vom Rhein an die Tarpenbek verlagert. Nach offiziellen Unternehmensangaben will man mit dieser Maßnahme die Position am Markt behaupten „und auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben…“. Heißt wohl Kosten sparen. Insofern wird die Unternehmensleitung sicher davon ausgehen, dass nicht allzu viele MitarbeiterInnen in den hohen Norden ziehen. Die „neuen“ Beschäftigten werden dann erfahrungsgemäß zu schlechteren Konditionen als die „alten“ eingestellt. Ist billiger und man wird sie, z.B. bei befristeten Verträgen, auch leichter wieder los. Vor dem Hintergrund der kostengetriebenen Unternehmensphilosophie bleibt abzuwarten, wie lange sich Norderstedt über den Zuwachs freuen kann.