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Montag, 20. Juni 2011, 6:07 Uhr

Manke stellt Modelle von Ulzburg-Center und Nebengebäuden vor

Verkehrsinfarkt durch CCU befürchtet

Infoarchiv Norderstedt | Schon länger hatte die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) ein maßstabgetreues Modell des geplanten Ulzburg-Centers (CCU) eingefordert, jetzt legte MANU-Bau erste Entwürfe vor. Neben dem mächtigen Center selbst (15 Meter Höhe, 80x100 Meter Grundfläche) wird demnach ein dreistöckiges Geschäftshaus mit Ladenzeile entstehen, auch das Ärztehaus könnte massiv erweitert werden. Die Dimensionen der Neubauten sollen der Kommunalpolitik offenbar mit Hilfe eines Tricks verkauft werden.

CCU-Ansicht

CCU-Ansicht

Während das neue Geschäftshaus im Modell maßstabsgetreu widergegeben wird, sind laut WHU-Politikerin Karin Honerlah alle anderen Gebäude deutlich zu hoch: So sei etwa das Torhaus ebenso um rund 3 Meter zu hoch dargestellt, wie auch das Bürogebäude von MANU-Bau und ein weiteres Nebengebäude. Honerlah: "Deshalb schmiegt sich der besagte Groß-(Neu-)bau mit beinahe 15 Metern Höhe und mehr als 55 Metern Länge fast harmonisch ins Modell ein". Insbesondere im Hinblick auf die angspannte Verkehrslage im Zentrum Henstedt-Ulzburgs will die Wählergemeinschaft laut Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater während der heutigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses gegen eine Änderung des B-Planes stimmen - und damit auch gegen die bisherigen Neubau-Pläne.

"Unser Ort leidet darunter, dass seit Jahrzehnten immer erst gebaut wurde und dann die Infrastruktur wie Straßenbau etc. lange Zeit hinterherhinkt. Einen weiteren Schritt dieser Art können wir uns angesichts des alltäglichen Verkehrsstaus absolut nicht erlauben!" meint auch Fraktionschefin Honerlah. Sie bemängelt unter anderem, dass das von den Projektentwicklern beauftragte Verkehrsgutachten die verkehrliche Sogwirkung eines Discounters wie Kaufland gar nicht erst berücksichtigt hätte. Das tatsächliche Fahrzeugaufkommen, wie bei Kaufland-Niederlassungen in Langenhorn oder Bramfeld zu beobachten, sei über die vorhandenen Abbiegespuren rund um das Ulzburg-Center gar nicht abzuwickel, so die Stadtentwicklungspolitikerin.

Nach Angaben der WHU sind die umgebenden Kreuzungspunkte sogar ohne CCU und Nebengebäude weit von einer ausreichenden Leistungsfähigkeit entfernt. Auch nach einem vorgesehenen "Tuning" der Ampelschaltungen würden mehrere Kreuzungen lediglich die Qualitätsstufen "E" (allmählich wachsender Stau, lange Wartezeiten, Kapazitätsgrenzen erreicht) oder "D" (ständiger Reststau, beträchtliche Wartezeiten) erreichen.