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Dienstag, 19. Juli 2011, 5:51 Uhr

Ambulante Angebote für psychisch Kranke werden ausgebaut

Wohnprojekt "Lütt Haus" eröffnet

Infoarchiv Norderstedt | Neue Angebote für psychisch kranke und seelisch beeinträchtigte Menschen: Am vergangenen Freitag öffnete auf dem Gelände der Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll ein Wohnprojekt für 30 Betroffene in intensiver, sozialtherapeutischer Betreuung. Gleichzeitig plant der Klinikkonzern am Standort Heidberg eine psychosomatische Tagesklinik für Kinder. Im Kreis Segeberg baut der Landesverein für Innere Mission das ambulant-psychiatrische Angebot aus.

Das Psychosoziale Zentrum im Alten Kirchenweg (Foto: landesverein.de)

Das Psychosoziale Zentrum im Alten Kirchenweg, Norderstedt (Foto: landesverein.de)

Damit schließen Klinik-Konzern Asklepios und der Landesverein Versorgungslücken, die zuvor immer wieder für Probleme gesorgt hatten: Weil psychisch kranken Menschen neben verschiedenen, langfristig angelegten Therapien bislang nur die Einweisung in stationäre Psychiatrien blieb, stellte sich regelmäßig ein sogenannter "Drehtür-Effekt" ein: In stationärer Behandlung bessert sich der Zustand der Betroffenen, nach der Entlassung folgt keine adäquate Folgebehandlung, die erneute Einweisung ist oft nur eine Frage der Zeit. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ergänzt der Landesverein für Innere Mission sein Angebot schon seit fast 20 Jahren schrittweise um ambulante, wohnortnahe Einrichtungen. Nach der bereits 1994 gegründeten Tagesklinik Kaltenkirchen eröffnete der kirchliche Träger 2008 die Tagesklinik Bad Segeberg, eine weitere ambulante Einrichtung in der Norderstedter Lawaetzstraße (Frederikspark) ist in Planung. Nach einigem Hin- und Her über den Standort sollen hier gleich zwei psychiatrische Tageskliniken entstehen - eine für Erwachsene, eine für Kinder. Daneben bestehen Psychosoziale Zentren in Wahlstedt, Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Norderstedt.

Auch der Asklepios-Konzern will mit dem Wohnprojekt Lütt Hus eine Versorgungslücke schließen und auch eine intensive, psychiatrische Betreuung künftig außerhalb der stationären Psychiatrie und wohnortnah gewährleisten. Dr. Christoph Mahnke, Geschäfsgührer der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH: "Wir verhindern bei den Betroffenen eine therapeutische Unter- oder Überversorgung. Beides ist häufig individuell folgenschwer und gesellschaftlich kostenintensiv". Ziel des Lütt Hus sei es, die BewohnerInnen beim Entdecken und Entwickeln eigener Fähigkeiten zu unterstützen und sie schrittweise wieder an ein möglichst selbstständiges Leben in der Gesellschaft heranzuführen.