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Samstag, 28. September 2013, 9:52 Uhr
"ZerLIDLung" des Käkenflur gestoppt
Infoarchiv Norderstedt | Das Ringen um den Bau einer Lidl-Filiale auf dem Gelände des Langenhorner Traditionslokals Tomfort ist beendet. Aus verschiedenen Quellen verlautete jetzt der Rückzug des Discounters. Statt Billig-Markt machen die Tomfort-Eigentümer weiter.
Die Lidl-Pläne waren im Stadtteil höcht umstritten, schon seit Frühjahr 2011 kämpft die Bürgerinitiative "Keine ZerLIDLung des Käkenflurs" gegen den Bau. Dabei wird vor allem mit zusätzlicher Verkehrsbelastung und der Verödung des Marktplatzes am Käkenhof argumentiert. Ein über 1.000 Quadratmeter großer Discounter, so die Initiativen-Sprecher, diene nicht dem Stadtteil, sondern der Kundschaft aus den umgebenden Quartieren. Nicht allzu gut kam auch die Idee an, den Lieferverkehr durch benachbarte Wohnstraßen zu führen.
Am Ende reagierte das Bezirksamt auf den anhaltenden Widerstand aus dem Stadtteil und machte Lidl erhebliche Auflagen für die Ansiedlung. Der Lieferverkehr sollte nun direkt über die Langenhorner Chaussee abgewickelt werden, dafür hätte der Konzern die Fahrspur der Straße erweitern müssen - auf eigene Kosten. Nach Einschätzung von Thomas Domres, Fraktionsvorsitzender der SPD-Nord, waren es genau solche Auflagen, die Lidl schließlich zum Rückzug bewegten.
Initiativensprecher Eckart Drews äußerte sich über die Kehrtwende "hocherfreut". Wegen der zwischenzeitlich allzu genehmigungsfreudigen Linie der Behörden war man im Stadtteil zuletzt verstimmt - auch in Richtung SPD, die den zugrunde liegenden Bauantrag in der Bezirksversammlung durchgewunken hatte - gegen den Willen der "Genossen" im Stadtteil. Nicht im Visier der Initiative ist hingegen Wolfgang Kühn, Besitzer und Betreiber des "Hotel Tomfort". Dass er an Lidl verkaufen wollte, wird ihm nicht nachgetragen, auf der Homepage von "Keine ZerLIDLung des Käkenflur" danken die Aktiven Kühn für eine "durchweg faire Auseinandersetzung". Statt Schließung und Verkauf plant der nun die Fortschreibung der gut 190jährigen Geschichte der Lokalität. Immerhin ist das "Hotel Tomfort" das einzige Lokal im Stadtteil, das einen Saal für bis zu 200 Personen bieten kann.
2 Kommentare zu diesem Artikel
12.10.2013, 16:35 Uhr Infoarchiv Norderstedt: Keine Ursache ...
... wir nehmen (sozial)politische Initiativen aus den Quartieren und Stadtteilen immer gerne auf - sofern wir das gerade "personell" schaffen. Insbesondere das Quartier Käkenflur/Essener Straße scheint uns in punkto Bürgerbeteiligung und nachbarschaftlichem Engagement beispielhaft. Daher würden wir uns freuen, unter info@infoarchiv-norderstedt.org über Projekte und Themen aus dem Stadtteil auf dem Laufenden gehalten zu werden :-).
Viele Grüße,
Olaf Harning, Redakteur Infoarchiv Norderstedt
07.10.2013, 20:13 Uhr E. Drews: Herzlichen Dank auch Euch vom
Herzlichen Dank auch Euch vom infoarchiv für Eure mediale Begleitung und Unterstützung. So manche Meldung haben wir zuerst bei Euch gefunden.
Es sind die lokalen Netzwerke, die einen so kleinen, vermutlich lässlichen Nachbarschaftkonflikt in seiner politischen Bedeutung erkennen und erste Bekanntheit schaffen.
Dass wir zur Überraschung aller mit unserem Streit erfolgreich waren, freut uns natürlich.
Warum jedoch?
Welche Argumente haben gezogen?
Wer hat sich wann umentschieden?
Waren die Sachstände nicht exakt dieselben wir zuvor bei der Genehmigung?
Wer lernt aus den gemachten Fehlern?
Oder gibt sie wenigstens zu?
"Wir sehn betroffen, den Vorhang zu und alle Frage offen".
Ihr liefert als erste eine Deutung des Geschehens. Die ich sehr interessant finde: Auf der einen Seite die allzu genehmigungsfreudige Linie der Behörden - und auf der anderen eine SPD die erst tiefschläft, dann zustimmt, dann aufwacht, dann lange das Falsche wortreich verteidigt und dann umschwenkt?
Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, im Nachhinein aus diesem Prozess zu lernen.
Gruß aus dem Käkenflur
E. Drews