21.01.09

Leben in Suburbia

Schon 2007 veröffentlichte Stadtplaner, Soziologe und Volkswirt Marcus Menzl sein Buch Leben in Suburbia über die gesellschaftlichen Strukturen im vorstädtischen, "suburbanen" Raum, jetzt ist es auch im Info Archiv einseh- und ausleihbar. Warum Menzls Arbeit für uns von Interesse ist? Weil das Buch mit dem Untertitel "Raumstrukturen und Alltagspraktiken am Rand von Hamburg" (fast) ausschließlich von und in der Norderstedter Nachbargemeinde Henstedt-Ulzburg handelt. Jener Großgemeinde also, die (gefühlt) seit 100 Jahren den gleichen Bürgermeister hat, das unsozialste Sozialamt des Landes, die kreisweit engsten Seilschaften zwischen Christdemokratie und privaten Wirtschaftsinteresen, ein seit den 30er Jahren (fast) unverändertes Kraft-durch-Freude-Gelände, eine mal mehr, mal weniger aktive Neonazi-Szene von "Rang", naja und so Einiges mehr. Davon handelt Menzls Buch natürlich weniger und doch ... kommen auch solcherlei Themen zur Sprache. Das Ganze eingebettet in eine allgemeingültige Untersuchung über den "suburbanen Raum" mit zahlreichen Geschichten, Daten und Fakten, die der Klappentext des Buches wie folgt beschreibt:

"Eine junge Familie zieht in ein Eigenheim am Rand einer Großstadt. Am Beispiel einer Gemeinde nördlich von Hamburg untersucht der Autor, wie sich ihr Alltag am neuen Wohnort gestaltet. Auf der Gundlage von Interviews zeigt er: Das suburbane Lebensmodell (Familie mit dem Mann als Ernährer) ist immer weniger mit gegenwärtigen Entwicklungstendenzen - flexible Erwerbsarbeit, Patchwork-Biografien, Vielfalt der Lebensstile, veränderte Rolle der Frauen und anderes mehr - vereinbar und stellt Gemeinden damit vor neue Herausforderungen."

Veröffentlicht mit den Schlagworten Henstedt-Ulzburg, Norderstedt