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Montag, 12. Oktober 2015, 20:00 Uhr

Das "Stuttgarter Schuldbekenntnis" von 1945

Der Historiker Stephan Linck zu Gast im Vicelin-Haus

Infoarchiv Norderstedt | Mit Forschungen zum Verhalten der nordelbischen Landeskirchen im Nationalsozialismus und dem Umgang der EKD mit ihrer NS-Vergangenheit nach 1945 hat sich der Kieler Historiker Stephan Linck einen Namen gemacht. Am 12. Oktober spricht und diskutiert er im Vicelin-Haus über seine Arbeit.

Schwarz-Weiß-Portrait eines Bischofs, Schriftzug "Bischof-Halfmann-Saal"

Vergangenheitsbewältigung fällt schwer: Bis Anfang dieses Jahres war der Ricklinger Veranstaltungssaal nach dem bekennenden Antisemiten Wilhelm Halfmann benannt (Foto: Infoarchiv).

Mit dem Stuttgarter Schuldbekenntnis räumte die nach Kriegsende neu gebildete Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erstmals eine Mitschuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus ein. So heißt es in dem Bekenntnis unter anderem: "Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben." Selbst dieses eher magere Schuldeingeständnis stieß in Deutschland auf erbitterten Widerstand.

In seinem Buch "Neue Anfänge?", das Stephan Linck 2013 im Auftrag der Evangelischen Kirche veröffentlichte, geht es konkret um die Frage, wie die Kirche nach 1945 mit ihrer eigenen Schuld und Mittäterschaft umging. Dass dieser Umgang bis heute kein leichter ist, zeigte sich erst im vergangenen Jahr wieder, als sich der Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein über Monate weigerte, seinen nach dem antisemitischen Bischof Wilhelm Halfmann benannten Versammlungssaal in Rickling (Kreis Segeberg) umzubenennen. Den Ausschlag, dies doch zu tun, gab unter anderem ein Vortrag von Linck im Mai 2014.

Ebenso spannend, wie seine Forschungen selbst, sind Lincks Vorträge - lebendig, pointiert, engagiert.

Montag, 12. Oktober 2015, 20:00 Uhr, Vicelin-Haus, Immenhorst 3 (Ecke Glashütter Damm)
Eintritt: frei