- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Samstag, 25. Februar 2012, 10:30 Uhr
Ein Stolperstein für Carl Suhling
Lebendige Geschichte in der Fritz-Schumacher-Siedlung
Infoarchiv Norderstedt | Am Samstag, den 25. Februar wird in der Fritz-Schumacher-Siedlung ein Stolperstein zur Erinnerung an den Langenhorner Antifaschisten Carl Suhling feierlich eingeweiht. Seine Tochter Ursula Suhling berichtet anschließend im "Olen Börner" in Wort und Bild aus dem Leben ihres Vaters.
Carl Suhling hatte bereits 1924, als junger Mann und Siedler der ersten Generation, ein Haus in der Straße Wattkorn bezogen. Damals befand sich die Fritz-Schumacher-Siedlung erst im Aufbau. Die neuen Siedler kamen überwiegend aus den Hamburger Arbeiterquartieren, weshalb auch die Anzahl der Mitglieder kommunistischer und sozialdemokratischer Organisationen in der Siedlung hoch war. Carl Suhling selbst trat 1928 der KPD bei. Seine Frau Lucie Suhling berichtet in ihren 1980 erschienenen Erinnerungen „Der unbekannte Widerstand“: „Unsere Parteigruppe in Langenhorn- wir waren ungefähr 70 Männer und Frauen- arbeitete sehr intensiv. Eine gute Kameradschaft verband viele von uns mit SPD-Genossen. Und viele Freundschaften wurden geschlossen. Ich möchte sagen, dass in unserer Siedlung fast jeder jeden kannte (…). Wir fühlten uns wie in einer großen antifaschistischen Familie“.
Nachdem durch diese Strukturen ein erster Versuch der Nazis, die Siedlung einzunehmen, 1931 abgewehrt werden konnte, war Carl Suhling 1933 einer der ersten Langenhorner, die in das Konzentrationslager Fuhlsbüttel eingesperrt und dort gefoltert wurden. Im August 1933 zunächst wieder freigelassen, folgten 1934 bis 1937 und 1938/1939 weitere Haftstrafen, teils parallel mit seiner Frau. Danach als "wehrunwürdig" eingestuft, wurde Carl 1942 in die sogenannte "Bewährungsdivision 999" eingezogen - ein Strafbataillon, das immer an den gefährlichsten Frontabschnitten eingesetzt wurde - und starb schließlich im März 1945 bei Sarajewo. Mit ihm waren auch die Langenhorner Antifaschisten Fritz Simon, Ernst und Helmut Knust und Rudolf Swolinski bei den "999ern" und bezahlten den Widerstand mit ihrem Leben.
Der Stolperstein wurde bereits vor dem Haus Wattkorn 7 verlegt und wird am 25. Februar um 10.30 Uhr eingeweiht. Die Inschrift: "Hier wohnte Carl Suhling, JG. 1904, verhaftet 1933, „Vorbereitung zum Hochverrat“, KZ Fuhlsbüttel, 1943 Strafbattaillon 999, hingerichtet März 1945 bei Sarajevo." Initiiert wurde die Verlegung von der Willi-Bredel-Gesellschaft.
Samstag, 25. Februar 2012, 10:30 Uhr, Wattkorn 7, Hamburg-Langenhorn
Eintritt: frei
Eintritt: frei