Infoarchiv Norderstedt | Michael Gill wird im Rahmen der an jedem 4. Dienstag im Monat stattfindenden Veranstaltungsreihe in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel aus bisher unveröffentlichten Briefen von Fritz Solmitz lesen. Fritz Solmitz hatte auf Zigarettenpapier eine Art Tagebuch geführt und darin die gegen ihn verübten Mißhandlungen beschrieben, denen er als Sozialdemokrat, überzeugter Gegner der Nazis und Jude ausgestzt war. Nach seinem Tod konnten diese Berichte, zwischen seinen Habseligkeiten versteckt, an seine Frau übergeben werden, die umgehend emigrierte und einige der Texte veröffentlichte. Die Berichte von der Folterung und Ermordung von Fritz Solmitz gehörten zu den ersten Informationen über die Zustände in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern, welche weltweit bekannt wurden, Willi Bredel hat Teile davon auch in seinem Werk Die Prüfung verarbeitet. Der Mord an Fritz Solmitz wurde nie gesühnt, der an den Mißhandlungen beteiligte stellvertretende Lagerleiter Willy Dusenschön wurde 1962 von einem Hamburger Gericht freigesprochen.