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Mittwoch, 10. Oktober 2012, 18:30 Uhr

Goldman-Lesung

Autobiografie: "Gelebtes Leben"

Infoarchiv Norderstedt | Am 10. Oktober 2012 wird die Autobiografie der aus Russland stammenden, US-amerikanischen Anarchistin Emma Goldman in einer szenischen Lesung von der Übersetzerin und Schauspielerin Marlen Breitinger in der Olive, Oldesloer Straße 53 in Bad Segeberg vorgestellt.

Veranstaltungsplakat mit einem Foto Emma Goldmans

Emma Goldman und wie J. Edgar Hoover sie sah

"Das gut 900seitige Werk ist eine erstaunlich aufregende Lektüre. Das liegt nicht nur daran, dass das Leben Emma Goldmans über die Jahrzehnte und Kontinente hinweg überaus aktiv und ereignisreich war (…). Es ist auch dem Tonfall geschuldet, in dem Emma Goldman dies alles beschreibt: der leidenschaftlichen, gleichsam atemlosen Getriebenheit, die sich durch die Seiten zieht, und die einen hineinzieht in das Entsetzen, die Entrüstung, das Engagement der Autorin." (Catherine Newmark, Deutschlandradio)

Emma Goldman (1869–1940), Anarchistin, Revolutionärin, Agitatorin, Frauenrechtlerin, beschreibt ihr ungewöhnliches, aufregendes Leben. Sie ist Sigmund Freud, Peter Kropotkin, Ernest Hemingway und Lenin begegnet, hat sich gegen die Wehrpflicht eingesetzt und für die Rechte der Arbeiter, der Frauen und Kinder und für die freie Liebe gekämpft. »Gelebtes Leben« ist das Zeugnis einer kämpferischen, unabhängigen Frau.

Emma Goldman, »die rote Emma«, war zu ihren Lebzeiten eine gleichermaßen verehrte wie gefürchtete Symbolfigur des Anarchismus. Sie wurde bekannt durch ihre Schriften, ihre Reden und ihre engagierten Kampagnen für die Rechte der Arbeiter, für Geburtenkontrolle, gegen die Wehrpflicht und für die Friedensbewegung.

1886 war sie im Alter von siebzehn Jahren aus Russland in die USA emigriert. Durch die Hinrichtung der Aufständischen vom Chicagoer Haymarket und die Begegnung mit Johann Most politisiert, erkannte sie bald ihr großes rhetorisches Talent. Sie setzte es bei Vorträgen und Agitationsveranstaltungen ein, wo sie für verschiedenste Belange der Arbeiter und der Unterdrückten kämpfte. Sie wurde mehrere Male zu Gefängnisstrafen verurteilt und Ende 1919, im Zuge der Anarchistenhetze und der Kriegsbegeisterung in der Gesellschaft, nach Russland deportiert, wo sie Zeugin der Auswirkungen der Russischen Revolution wurde. Enttäuscht von der diktatorischen Herrschaft der Bolschewiki, verbrachte sie einige Jahre in Frankreich, wo sie in den zwanziger Jahren ihre Autobiografie verfasste. 1936 nahm sie am Spanischen Bürgerkrieg teil. 1940 starb sie in Toronto. 2010 jährte sich Emma Goldmans Todestag (14. Mai 1940) zum 70. Mal.

Emma Goldman – Gelebtes Leben (Autobiografie)

Erschienen im Edition Nautilus Verlag. Überarbeitete Neuausgabe – Mit einem Vorwort von Ilija Trojanow. Aus dem Englischen übersetzt von Marlen Breitinger, Renate Orywa und Sabine Vetter, überarbeitet und mit einer Chronik versehen von Tina Petersen. Gebunden mit Schutzumschlag, Lesebändchen, Großformat, 944 Seiten, reichhaltig illustriert, 34,90 €, ISBN 978-3-89401-731-6

Mittwoch, 10. Oktober 2012, 18:30 Uhr, Olive, Oldesloer Straße 53, Bad Segeberg
Eintritt: frei
Veröffentlicht in Kultur mit den Schlagworten Anarchismus, Bad Segeberg, Emma Goldman, Marlen Breitinger, Olive