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Mittwoch, 9. Februar 2011, 20:00 Uhr
"Jesaja 50,5 ... und ich weiche nicht zurück!"
Chile zwischen Allende und Pinochet - ein Pfarrer und Menschenrechtler erinnert sich.
Infoarchiv Norderstedt | Über Jahre war Helmut Frenz Pastor der Norderstedter Schalom-Kirche, wirkte von hier aus auch als Befreiungstheologe, unterstützte die örtliche Antifa-Bewegung, grenzte sich aber auch von den Autonomen ab. Vorher aber war Frenz Bischof in Chile und half unter dem Eindruck der US-gestützten Militärdiktatur oppositionellen Flüchtlingen. Helmut Frenz war Bischof in Chile, Generalsekretär von Amnesty International und Gemeindepfarrer in Norderstedt. Bereits am 15. November las er in der Stadtbücherei Norderstedt-Mitte aus seinem Buch "Jesaja 50,5 ... und ich weiche nicht zurück", am 9. Februar nun in der Johannes-Kirche Friedrichsgabe.
In Chile war Frenz ab 1965 zunächst Pastor der christlichen Gemeinde in Concepcion, wurde 1970 von der evangelisch-lutherischen Kirche zu ihrem Bischof gewählt. Nach dem blutigen und von den USA gestützten Putsch Augusto Pinochets wandte er sich bald den Flüchtlingen und verfolgten Oppositionellen zu und verhalt etlichen zu Schutz und Flucht. Seit 2007 ist Helmut Frenz deshalb Ehrenbürger Chiles, im selben Jahr übte der mittlerweile 77jährige scharfe Kritik an der katholischen Kirche Brasiliens, weil die den Armen und Landlosen nicht nah genug stünde. Ausgerechnet die reaktionären Pfingstkirchen und evangelische Befreiungstheologen würden sich deutlich solidarischer mit den notleidenden Menschen verhalten. Auch in seiner Zeit als Schalom-Pastor erlebte Frenz wechselhafte Zeiten, wenn auch deutlich undramatischer. Einerseits traf er hier auf die Reste der einst großen Alternativ-Szene der Stadt, unterstützte jugendliche Antifaschisten und pflegte seine internationalen (und internationalistischen) Kontakte. Andererseits legte er sich 1991 mit der autonomen Szene an, als er sich in Zusammenarbeit mit Polizei und Innenministerium bemühte, eine mehrwöchige, zuvor mit ihm abgesprochene Kirchenbesetzung durch Flüchtlinge und UnterstützerInnen zu beenden.
Mittwoch, 9. Februar 2011, 20:00 Uhr, Johannes-Kirche Friedrichsgabe, Bahnhofstraße 77, Bahnhof Quickborner Straße
Eintritt: frei
Eintritt: frei