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Dienstag, 20. Mai 2014, 19:30 Uhr
Rolf Becker liest Bredel
und stellt sein Hörbuch "Der Opfergang" vor
Infoarchiv Norderstedt | Die Erzählung „Der Opfergang“ über die Liebe zwischen einer deutschen Arbeiterin und einem polnischen Zwangsarbeiter im Jahr 1944 ist nach wie vor aktuell: Ausländerfeindlichkeit, Kriege und brutale Ausbeutung sind auch heute an der Tagesordnung. Der Schauspieler Rolf Becker hat die Erzählung für das Hörbuch gelesen und stellt sie zur Veranstaltung die Doppel-CD vor.
Als Bredel die Erzählung 1 944/45 schrieb, versuchte er im sowjetischen Exil durch Rundfunkreden, Zeitungsartikel, Flugblätter und an der Front mit Lautsprechereinsätzen über den Charakter des Krieges und der faschistischen Diktatur in Deutschland aufzuklären. In Kriegsgefangenenlagern versuchte er in zahlreichen Gesprächen, das Bewußtsein der Soldaten zu verändern. Dazu dienten auch Informationen über die Situation in der Heimat.
Die Erzählung spielt im Jahr 1944, nicht im direkten Kriegsgeschehen an der Front, sondern in Stade und im nahegelegenen Himmelpforten. Dennoch war der Krieg allgegenwärtig: der verheerende Bombenangriff auf Hamburg, der von Himmelpforten aus beobachtet werden konnte; die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus Hamburg, die dort ausgebombt waren; der Einsatz von Zwangsarbeitern insbesondere aus Polen in der Kriegs- und in der Landwirtschaft, wo sie den durch den Krieg entstandenen Arbeitskräftemangel beheben sollten und dabei wie Sklaven behandelt wurden – all dies bildet den martialischen Hintergrund der Erzählung, verwoben mit den Folgen der Rassenideologie der Nazis.
In Himmelpforten lebt die Kriegerwitwe Inge Lee mit ihrer Tochter in einer kleinen Kate. Sie arbeitet in einer Zigarrenfabrik in Stade. Dort lernt sie den polnischen Zwangsarbeiter Kasimir Koralski kennen, einen Ingenieur auf der Jensen-Werft. Sie verlieben sich ineinander, können sich aber nur heimlich treffen, gelten doch seit Anfang der vierziger Jahre die sogenannten „Polenerlasse“, nach denen eine Liebesbeziehung zwischen einer Deutschen und einem Polen mit der Todesstrafe bzw. mit dem KZ geahndet wurde. Ihre Beziehung wird von der SS-Totenkopf-Standarte in Stade entdeckt, Kasimir wird zu Tode gefoltert und Inge, als „Rassenschänderin“ gekennzeichnet, durch Stade getrieben und ins KZ verbracht.
Willi Bredel hat die lokalen Gegebenheiten wohl während seiner Teilnahme an der Landagitation der KPD in den zwanziger Jahren studiert. Er schildert die Entwicklung der Charaktere, die soziale Situation und die Reaktion auf die öffentliche Strafaktion gegen Inge und Kasimir sehr kenntnisreich und voller Empathie für die Opfer. Ein Gespräch zwischen den beiden Liebenden über die Luftangriffe auf Hamburg gibt die Angst und die Zweifel ebenso wieder, wie den Wunsch nach einer klaren Haltung gegen Krieg und Faschismus.
Das Hörbuch ist als Doppel-CD mit über anderthalb Stunden Spielzeit und einem 8-seitigen, informativen Beiheft erschienen und zum Preis von 1 4,90 € im Buchhandel oder bei der Willi-Bredel-Gesellschaft erhältlich, ISBN 978-3-940229-07-6. Veranstalter und Hörbuch-Herausgeber: Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V., Im Grünen Grunde 1 , 22337 Hamburg, Telefon 040-591 1 07, www.Bredelgesellschaft.de, willi@bredelgesellschaft.de
Dienstag, 20. Mai 2014, 19:30 Uhr, Hamburg: Wilhelm-Raabe-Weg 23, unweit Airport
Eintritt: 5,00
Eintritt: 5,00