Infoarchiv Norderstedt | Alte Fragen stellen sich mit neuer Aktualität.
Lässt sich der Vertreibung gedenken, ohne die Mittäterschaften der ostdeutschen Mehrheitsbevölkerung zu relativieren? Wie lässt sich gefallenen deutschen Soldaten gedenken? Wie ist es möglich, den deutschen Opfern des Bombenkrieges zu gedenken, ohne die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren? Negieren nicht gerade in diesen Zusammenhängen bereits die Begriffe des "Gedenkens" und der "Opfer" in der Verallgemeinerung konkrete Täterschaften?
Es sind nicht dieselben Opfer, wie die in den Konzentrationslagern ermordeten. Lässt sich ihrer gemeinsam gedenken? Soll ihrer überhaupt gemeinsam gedacht werden?

Welche Fragen hier formuliert werden sollen, war bereits im Vorbereitungskreis strittig. Wir wollen diese Diskussion offen führen und erhoffen uns, dass die Gedenkstättenarbeit im Land eine Klarheit in den derzeitigen Auseinandersetzungen findet, ohne ihre Eindeutigkeit zu verlieren.

Wir laden herzlich nach Bad Segeberg ein.

Organisatorisches

Kosten für Tagungsgebühren, Vollverpflegung, Unterkunft: Doppelzimmer (mit Dusche/WC) pro Person 70,- Euro Einzelzimmerzuschlag 20,- Euro
Ermäßigung auf schriftliche Anfrage möglich.

Überweisen Sie den Tagungsbeitrag bitte drei Wochen vorher auf unser Konto Nr. 9091, Kreissparkasse Segeberg (BLZ 230 510 30) mit dem Stichwort "3360 / 31.10.-02.11.2003".
Den Einzelzimmerzuschlag zahlen Sie bar bei Anreise.

Anmeldung:
auf beiliegender Karte schriftlich bis zum 24.10.2003.

Falls Sie doch nicht teilnehmen können:
teilen Sie uns dies bitte so bald wie möglich schriftlich mit. Nach dem 24.10.03 stellen wir eine Ausfallgebühr (50 % des Tagungsbeitrags) in Rechnung, bei Nichtteilnahme ohne Abmeldung den ganzen Tagungsbeitrag.

Tagungsort: Evangelische Akademie Nordelbien
Tagungszentrum Bad Segeberg
Marienstraße 31, 23795 Bad Segeberg
Telefon 04551-8009-0, Fax 04551-8009-50

So finden Sie zu uns: Mit der Bahn ist Bad Segeberg stündlich von Hamburg und Lübeck über Bad Oldesloe oder von Kiel über Neumünster zu erreichen (Fahrzeit jeweils ca. 60 Minuten). Am Bahnhof / ZOB nehmen Sie ein Taxi oder den Stadtbus Richtung Strandbad Ihlsee bis zur Haltestelle Turnierplatz (von dort fünf Minuten Fußweg).
Mit dem Pkw erreichen Sie Bad Segeberg über die Bundes-autobahn 1, 7 und 21 sowie über die Bundesstraßen 205, 206, 404 und 432.
Im Ort folgen Sie bitte der B432 in Richtung Puttgarden/ Scharbeutz sowie den Hinweisschildern "Evangelische Akademie".

Kontakt

Tagungsleitung: Detlev Gause,
Ev. Akademie Nordelbien, Koppelsberg 5, 24306 Plön,
Tel. 04522/507-137, DGause@akademie-nordelbien.de

Sekretariat: Anke Greve, Ev. Akademie Nordelbien,
Tel. 04522/507-139, Fax 04522/507-132 AGreve@akademie-nordelbien.de

Tagungsvorbereitung:
Claus Jürgensen, Beauftragter der Kirchenleitung
der Nordelbischen Kirche für Gedenkstättenarbeit

Friederike Wirtz
Umdenken – Politisches Bildungswerk
Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V.

Heino Schomaker
Bildungswerk anderes lernen e. V.
Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein

Christian Rathmer
Gedenkstätte Ahrensbök

Stephan Link
Archiv der Nordelbischen Kirche

Jens Rönnau
Flandernbunker Kiel

Ablauf

Freitag, 31.10.2003

18.00 Uhr Anreise

18.30 Uhr Abendessen

19.30 Uhr Gedenken
zwischen "Kollektivschuld"
und deutscher Opferrolle

Sonnabend, 01.11.2003

8.15 Uhr Frühstück

9.15 Uhr Die Zukunft der Gedenkorganisationen
Von der Wahrung der Kontinuität
im Wandel der Zeiten -
Probleme und Perspektiven
der Gedenkarbeit

Gedenkarbeit des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge -
Geschichte und Perspektiven
Reinhard Führer, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Aktion Sühnezeichen - Friedensdienste Grundsätze, Veränderungen, Perspektiven
in der Gedenkstättenarbeit
Dr. Christian Staffa, Geschäftsführer von
Aktion Sühnezeichen - Friedensdienste e.V.

Aussprache

12.30 Uhr Mittagessen
Kaffee / Tee und Kuchen

14.30 Uhr Erinnerungen an einen geistigen Mittäter
Gustav-Frenssen-Haus, Barlt
Dr. Dieter Stein

Bildungsarbeit im Luftschutzbunker
Flandernbunker, Kiel
Jens Rönnau

Erinnerung an die Taten
Die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen
Gerhard Hoch

15.30 Uhr Geleitete Arbeitsgruppen