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Dienstag, 20. Januar 2015, 11:32 Uhr
Wichert will kein P+R Parkhaus mehr
Initiative übergibt Petition
Parkhaus fast fertig - aber nicht mehr als P+R-Anlage, sondern nur zur Wichert-Eigennutzung, Foto Infoarcvhiv
Infoarchiv Norderstedt | Neuer und alter Ärger um den Bau des Audi-Terminals „Wichert Welt“ und den Bau und die Nutzung eines P+R Hauses beschäftigen die „Initiative Stockflethweg“ zum Jahresbeginn.
Die Initiative überreichte eine an Bürgermeister Olaf Scholz gerichtete Petition mit dem Titel „P+R Anlage Ochsenzoll – Sozial, umweltverträglich und anwohnerfreundlich gestalten“ am 8. Januar 2015 an den Senatssprecher Christoph Holstein. Obwohl die Forderungen teilweise von der Realität eingeholt wurden (die Petition wurde im März 2014 gestartet) wird die Aktualität der Petition wegen der laufenden, nicht-öffentlichen Verhandlungen zwischen der Stadt Hamburg und Auto Wichert über das P+R Haus hervorgehoben.
Angefangen hatte die P+R Haus-Geschichte im Jahr 2000, als den AnwohnerInnen im Rahmen der öffentlichen Plandiskussion des Bebauungsplan-Entwurfs eine 2-geschossige Anlage vorgestellt wurde. Danach fand keine Bürgerbeteiligung mehr statt. Im Jahr 2012 wurde dann eine Baugenehmigung für eine 9-geschossige Anlage erteilt – in Nachbarschaft zur bestehenden 2-geschossigen Wohnbebauung. 2013 wurden ca. 200 Einwendungen auch zur P+R Anlage eingereicht.
Die Initiative forderte vom Hamburger Senat eine „barrierefreie, seniorengerechte, frauenfreundliche und kostenlose P+R Anlage im Bereich der U-Bahnstation Ochsenzoll mit einer anwohnerfreundlichen Verkehrsführung“. Die damaligen Planungen sowie das inzwischen fast fertiggestellte Parkhaus erfüllen keine dieser Forderungen und werden entsprechend vollständig abgelehnt. Insofern hat die Forderung der Petition, die Verhandlungen zwischen dem privaten Investor und der Stadt Hamburg sofort einzustellen, weiterhin Bestand. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Stadt Hamburg die P+R Anlage für die Dauer von 30 Jahren durch eine einmalige Ablösesumme von ca. 8,5 Millionen Euro vom Autohaus Wichert übernimmt. Nun soll das 9-geschossige allerdings für die Belieferung der Ebenen der „Wichert-Welt“ benötigt werden. Laut Gerichtsbeschluss kann es aber nicht wie geplant als 24h-P+R-Haus genutzt werden, weil die Anlage samt Erschließungsstraße (=Stichstraße im Stockflethweg) dann die gesetzlichen Immissionsgrenzwerte überschreiten würde. Der Hamburger Senat teilte darüber hinaus auf eine kleine Anfrage der Grünen mit, dass sich die Firma Auto Wichert GmbH „gegen eine Vermietung des Parkhauses an die P+R-Betriebsgesellschaft mbH entschieden und am 29. Oktober 2014 eine Aufhebung der aufschiebenden Bedingung aus der Baugenehmigung und eine Nutzungsänderung beantragt hat. Beides wird derzeit geprüft.“
Die Unterstützer der Petition schlagen nun u.a. vor, den Bau des P+R Hauses bei zweigeschossiger Bauweise mit direkter Anbindung an die Langenhorner Chaussee zu verlagern. Z.B. könnte die Anordnung über dem Bahnkörper auf Ost/West-Seite mit mehrt als 300 Plätzen oder über dem Busbahnhof erfolgen. Im Gegensatz zur bisherigen Planung könnte dann auch ein kurzer, barrierefreier Zugang zur Bahnsteigebene hergestellt werden. Zu der bisherigen Weigerung der Stadt, eine Zufahrt über die Langenhorner Chaussee zuzulassen äußert sich Sabine Lüthje von der „Initiative Stockflethweg“: „Angeblich ist eine Zu- und Abfahrt für die P+R-Anlage von der Langenhorner Chaussee nicht möglich, weil eine zusätzliche Ampel am Bahnhof den Verkehrsfluss stören würde. Ortskundige wissen, dass diese Ampel längst existiert. Ausreichend Platz für eine Zu- und Abfahrt gibt es auch.“ Ihre Kollegin Karen Wilbrandt fügt hinzu: „Mich ärgert, dass Verwaltung und Politik seit dem Baustopp nichts dazugelernt haben. Das Verfahren begann ohne Bürgerbeteiligung (das noch laufende Bebauungsplan-Verfahren Langenhorn 68 mit 200 Einwendungen wurde nicht abgewartet, sondern es wurde per Ausnahmegenehmigung gebaut) und soll ohne Bürgerbeteiligung in geheimen Verhandlungen enden.“
Unterschrieben hatten die Petition auch Bezirksabgeordnete und Bürgerschaftskandidaten der Piratenpartei und der Partei DIE LINKE sowie der Einzelbewerber für den Wahlkreis 10, Joachim Lau (Liste „Bürgerbeteiligung endlich ernst nehmen"). Bezirksabgeordnete und Bürgerschaftskandidaten anderer Parteien wollten nach Angabe der Initiative die Petition nicht unterstützen.