Infoarchiv Norderstedt | Kommt es am 30. Mai zu einem Massenauflauf auf dem Gelände des HSV Ochsenzoll-Norderstedt e.V.? Wohl kaum - aber weil die im Februar bereits vollzogene Auflösung des Vereins vom zuständigen Amtsgericht wegen formeller Fehler nicht anerkannt wurde, ruft der Verein nun alle Mitglieder des HSV zu einer weiteren Versammlung auf dem Gelände an der Ulzburger Straße zusammen - um sie sogleich wieder nach Hause zu schicken.

Der Containter des HSV Ochsenzoll-Norderstedt e.V. im Februar

Grund ist die Satzung des HSV Ochsenzoll, die eine Auflösung des Vereins im ersten Anlauf nur bei Anwesenheit von zwei Dritteln aller Mitglieder erlaubt. Erst wenn diese Marge - erwartungsgemäß - nicht erreicht wurde, ist bei einer zweiten Versammlung eine Dreiviertelmehrheit der anwesenden Mitglieder ausreichend. Ärgerlich ist dabei, dass dieses absurde Prozedere erst kürzlich schon einmal absolviert wurde, jedoch völlig umsonst: Weil es im Rahmen der zweiten und entscheidenden Versammlung im Februar zu Unregelmäßigkeiten gekommen war, verweigerte das Amtsgericht Hamburg-Mitte dem Auflösungsbeschluss jetzt die Anerkennung.

Der Trägerverein des Norderstedter HSV-Geländes soll liquidiert und sein Vermögen in den Hauptverein integriert werden, weil ihm das Finanzamt aus komplizierten, vereinsrechtlichen Gründen bereits zum 1. Juli 2005 die Gemeinnützigkeit aberkannt hatte. Während einige Mitglieder dennoch eine Lösung mit zwei Vereinen anstreben, hat sich der Vorstand des HSV bereits auf die Liquidation des HSV Ochsenzoll-Norderstedt e.V. festgelegt. Und die soll jetzt Ende Mai, bzw. mit einer zweiten Veranstaltung im Frühjahr umgesetzt werden.

Die "Paul-Hauenschild-Sportplätze" an der Ulzburger Straße beherbergen neben etwa einem Dutzend Fußball- und Hockeyplätzen auch Tennisplätze, die Vereinsgaststätte "Lindenhof" und das HSV-Internat. In Norderstedt lässt der Verein vor allem seine Nachwuchsfußballer trainieren.